Tennis-Startrainer Patrick Mouratoglou, der Serena Williams und Stefanos Tsitsipas coacht, traut dem deutschen Top-Spieler Alexander Zverev in der jetzigen Verfassung keinen Grand-Slam-Triumph zu.
«Er wird irgendwann die Grenze erreichen. Man gewinnt keinen Grand-Slam-Titel mit seiner Art des Tennis», sagte der 49 Jahre alte Franzose in einem Interview von «Spiegel Online».
Der 22 Jahre alte Zverev habe «eine tolle Basis, er bewegt sich unglaublich gut. Er ist sehr solide. Aber das ist nicht genug», meinte Mouratoglou, der aktuell unter anderem Megastar Serena Williams, das 15-jährige US-Supertalent Cori Gauff und Stefanos Tsitsioas trainiert.
Der jüngere Zverev-Bruder erinnere ihn an Andy Murray. «Murray war lange ein fantastischer Spieler, aber kein Grand-Slam-Siegertyp. Dann hat er einige Dinge an seinem Spiel geändert und wurde ein Sieger», sagte der Trainer. «Ich denke, Sascha kann das auch. Aber er muss sich weiterentwickeln.» Zverev müsse aufhören, «nur zu verteidigen», meinte Mouratoglou und erklärte: «Man gewinnt keinen Grand-Slam-Titel mit einer defensiven Mentalität, man braucht eine offensive Mentalität.»
Früher hätte er lieber Boris Becker statt Steffi Graf trainiert, antwortete der Franzose auf eine entsprechende Frage. «Nicht weil er ein Mann ist. Ich liebe es, Frauen zu trainieren», sagte Mouratoglou und begründete seine Wahl für den dreimaligen Wimbledonsieger Becker: «Ich habe sein Serve-and-Volley geliebt. Und weil ich ihn sehr gut kenne, kann ich behaupten, dass ich ihn wirklich mag. Zeit mit ihm auf der Tour zu verbringen, das wäre sehr interessant gewesen.»
Zverev «reagiert» auf Instagram
Zverev, der nach einer langen Saison aktuell in den Ferien weilt, meldet sich derweil mit einem Instagram-Post aus seinen Ferien. «Ignorieren und einfach den Sonnenuntergang geniessen», schreibt der Deutsche zu einem Foto, das ihn mit seiner Freundin Brenda Patea an einem Strand in Mexiko zeigt. Ob das seine Art ist, auf die kritischen Worte Mouratoglous zu reagieren, ist ungewiss.