Handball-WM Deutschland soll unbeschwert gefordert werden

sfy, sda

17.1.2025 - 05:00

Der Schweizer Nationaltrainer Andy Schmid ist gegen Deutschland gefordert
Der Schweizer Nationaltrainer Andy Schmid ist gegen Deutschland gefordert
Keystone

Nach dem 17:17 gegen Tschechien treffen die Schweizer am Freitag um 20.30 Uhr im zweiten WM-Spiel in Herning auf den Olympia-Zweiten Deutschland. Diesmal wollen sie den Erzrivalen zumindest fordern.

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So gut die Deckung gegen die Tschechen war, so ineffizient spielten die Schweizer im Angriff. Gegen die Deutschen dürfen sie sich nicht mehr so viele Fehlwürfe leisten, sonst setzt es die dritte Kanterniederlage in Serie gegen die DHB-Auswahl nach dem 14:27 an der EM-Endrunde und dem 26:35 in der EM-Qualifikation im vergangenen Jahr ab. Das wäre fatal, denn es kann gut sein, dass am Ende das Torverhältnis entscheidet, ob die Schweizer die Hauptrunde (die ersten drei pro Gruppe) erreichen oder nicht – der dritte Vorrundengegner ist am Sonntag Polen.

«Deutschland liegt uns nicht», gibt der Schweizer Nationaltrainer Andy Schmid unumwunden zu. «Sie spielen einen sehr körperlichen Handball mit extrem viel Speed, haben eine stabile Deckung, über die sie sich definieren. Das bereitet uns Schwierigkeiten.» Zudem verfügen sie mit Andreas Wolff über einen der besten Goalies der Welt. In den beiden letztjährigen Duellen gelangen dem 33-Jährigen zusammengezählt 31 Paraden! Ansprechen will Schmid diesen Fakt nicht: «Je mehr man etwas thematisiert, desto mehr denkt man daran.»

Das Hauptproblem in den beiden letztjährigen Duellen war für den fünffachen Bundesliga-MVP jedoch, dass sie zweimal mit einem falschen Ansatz in die Spiele gegangen seien. «Wir wollten uns zweimal mit einem Courant-normal-Handball mit einer Nation messen, gegen die wir in neun von zehn Partien keine Chance haben. Zudem hatten wir die Wahrnehmung, dass wir uns auf Augenhöhe bewegen. Ich finde es okay zu akzeptieren, auf dem Papier klar schlechter zu sein. Das ist ein Fakt. Sie sind überall besser als wir. Unsere Chance ist, eine Nische zu finden, die wir nutzen können. Unbeschwerter wie gegen Deutschland können wir nicht in ein Spiel hineingehen, niemand erwartet einen Sieg von uns.»