Seit Tagen hält der Fall von Novak Djokovic nicht nur die Tennis-Welt in Atem. blue News hält dich über den Einreise-Wirbel um den Serben auf dem Laufenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic kämpft nach der Stornierung seines Einreise-Visums gegen seine Abschiebung aus Australien und um die Teilnahme an den Australian Open.
- Zunächst mit Erfolg: Das Gericht entchied, dass die Annullierung des Visums aufgehoben wird. Djokovic wurde damit aus dem Abschiebehotel entlassen, durfte offiziell einreisen und trainierte auch auf der Anlage.
- Am Freitag aber die Wende: Die Regierung entzieht Djokovics Visum erneut, «aus öffentlichem Interesse», wie Einwanderungsminister Alex Hawke erklärt.
- Am Samstag wird Novak Djokovic erneut in Gewahrsam genommen, am Sonntag folgte eine weitere Anhörung. Das Gericht beschloss, Novak Djokovic das Visum nicht mehr auszustellen.
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Liveticker
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13:45 Uhr
Djokovic ist abgeflogen
Inzwischen hat Novak Djokovic Australien verlassen. Einwanderungsminister Alex Hawke bestätigte bei Twitter den Abflug des 34-jährigen, der am Sonntag mit seinem Einspruch gegen die Annullierung seines Visums vor dem australischen Bundesgericht gescheitert war. Medienberichten zufolge ist Djokovic zunächst nach Dubai unterwegs.
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12:20 Uhr
«Wie 50 Schüsse in Novaks Brust»
Kurz vor der Abreise aus Melbourne meldet sich auch Novak Djokovics Vater nohcmals zu Wort.
Auf Instagram schreibt Srdjan Djokovic: «Das Attentat auf den besten Sportler der Welt ist vorbei, 50 Kugeln in Novaks Brust. Trotzdem unterstützt er weiterhin einen jungen 17-jährigen Spieler, so ist Nole, ein Mann, ein Bruder. Wir sehen uns in Paris.»
Auf welchen Spieler sich der Vater genau bezieht, ist unklar. Es wird vermutet, dass es sich um den Sieger des Adelaide International, Thanasi Kokkinakis handelt, auch wenn dieser schon 25 Jahre alt ist.
Srdjan Djokovic hatte in der vergangenen Woche Proteste gegen Novaks Inhaftierung in Belgrad angeführt und in feurigen Pressekonferenzen Premierminister Scott Morrison direkt angegriffen, während er seinen Sohn mit «Spartakus» und «Jesus» verglich.
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11:05 Uhr
Serbischer Präsident: «Die lügen ganz einfach»
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic sagt serbischen Medien, er habe nach dem Gerichtsurteil mit Novak Djokovic gesprochen und ihm seine Unterstützung zugesagt. «Ich habe ihm gesagt, dass ich es nicht erwarten kann, dass er nach Serbien kommt, dass er in sein Land zurückkehrt, wo er immer willkommen ist.»
Er beschuldigte die Anwälte der australischen Regierung der Lüge. «Sie haben in dem sinnlosen Gerichtsverfahren gesehen, wie sehr die Staatsanwaltschaft gelogen hat. Sie lügen einfach. Sie sagen, dass in Serbien weniger als 50 Prozent der Menschen geimpft sind, während die offizielle Zahl bei 58 Prozent liegt.»
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10:40 Uhr
So reagieren die Spieler auf den Entscheid
Während sich in den letzten Tagen einzelne Spieler darüber aufgeregt haben, dass der ganze Fokus auf Djokovic statt dem Turnier liege, haben sich nun doch einige Athlet:innen solidarisch mit dem Serben gezeigt.
Vasek Pospisil etwa ist der Ansicht, dass Djokovic nicht nach «seinen eigenen Regeln» gehandelt habe. «Novak wäre nie angereist, wenn er nicht ein klares Einverständnis der Regierung gehabt hätte», schreibt der Kanadier.
Alize Cornet bereut, dass sie Djokovic nicht mehr unterstützt hat. Immerhin würde er im Gegensatz immer für die Interessen aller Spieler:innen einstehen.
Nick Kyrgios fasst das ganze Chaos in einem einzigen Emoji zusammen.
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09:10 Uhr
Djokovic-Fans: «Er ist doch kein Krimineller»
In den letzten Tagen versammelten sich jeweils hunderte von Fans vor dem Gerichtsgebäude in Melbourne. So auch diesen Sonntag. Natürlich ist auch bei ihnen die Enttäuschung über den verlorenen Gerichtsfall riesig. Viele sagen sogar, dass den Glauben an die australische Regierung nach diesem Urteil komplett verloren haben.
«Der Fall zeigt wie sie sind, was sie sind. Für mich ist Australien nicht länger ein demokratisches Land», wird ein weiblicher Fan von «The Age» zitiert. «Djokovic kam hierher und Tennis zu spielen, das Spiel, das er liebt. Er kam, um seinen Beruf auszuüben. Er ist doch kein Krimineller.»
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08:50 Uhr
Djokovic: «Es ist mir unangenehm, dass der Fokus auf mir lag»
Djokovic hat sich inzwischen mit einem Statement an seine Fans gewendet. «The Age» zitiert den Serben dabei wie folgt: «Ich möchte eine kurze Erklärung zu den Ergebnissen der heutigen Gerichtsverhandlung abgeben. Ich werde mir jetzt etwas Zeit nehmen, um mich auszuruhen und zu erholen, bevor ich weitere Kommentare abgebe. Ich bin sehr enttäuscht über die Entscheidung des Gerichts und dass mein Visum annuliert bleibt.»
Daraus folgt: «Ich werde daher nicht in Australien bleiben und nicht an den Australian Open teilnehmen. Ich respektiere die Entscheidung des Gerichts und werde mit den zuständigen Behörden in Bezug auf meine Ausreise kooperieren. Es ist mir unangenehm, dass der Fokus in den letzten Wochen auf mir lag, und ich hoffe, dass wir uns jetzt alle auf das Spiel und das Turnier konzentrieren können, das ich liebe.»
Trotz der Niederlage bedankt sich Djokovic abschliessend nochmal bei seinen Liebsten und Mitarbeitern für die stressigen Tage. «Ich möchte den Spielern, Turnierverantwortlichen, Mitarbeitern, Freiwilligen und Fans alles Gute für das Turnier wünschen. Abschliessend möchte ich mich bei meiner Familie, meinen Freunden, meinem Team, meinen Fans und meinen serbischen Landsleuten für ihre kontinuierliche Unterstützung bedanken. Ihr alle seid eine grosse Kraftquelle für mich gewesen.»
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08:10 Uhr
Einstimmiges Urteil
Die Entscheidung der drei Richter fiel gemäss australischen Medien einstimmig aus. Djokovic muss auch für die Verfahrenskosten des Falls aufkommen.
Zwar haben die Anwälte des Serben nochmals um Bedenkzeit gebeten und man will sich in rund 30 Minuten noch einmal zusammensetzen. Allerdings deutete Djokovics Anwaltsteam nicht sofort an, dass es weitere Massnahmen ergreifen würde, um seine Abschiebung aufzuhalten.
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Sonntag, 07:55 Uhr
Djokovic muss Australien verlassen
Nach einer Anhörung über fünf Stunden hatten sich die drei Richter des Bundesgerichts unter dem Vorsitz von James Allsop am frühen Sonntagnachmittag für die Urteilsfindung zurückgezogen, ehe sie dieses am Abend verkündeten. Der nicht gegen das Coronavirus geimpfte Djokovic muss das Land verlassen, der Entzug des Visums, das er aufgrund einer Ausnahmegenehmigung erhalten hat, ist rechtens.
Der Weltranglisten-Erste wollte mit einem weiteren Major-Titel am Australian Open, das er schon neun Mal gewonnen hat, den von ihm, Rafael Nadal und Roger Federer gehaltenen Rekord übertreffen. Anstelle des Titelverteidigers rückt ein Lucky Loser im Tableau nach. Dieser trifft am Montag in der 1. Runde auf Djokovics Landsmann Miomir Kecmanovic.
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09:45 Uhr
Zverev stärkt Djokovic den Rücken
Im Einreise-Streit um Novak Djokovic hat Deutschlands bester Tennisspieler Alexander Zverev Partei für den serbischen Topstar ergriffen und sich für dessen Teilnahme an den Australian Open ausgesprochen. «Ich denke, es ist nicht sehr fair für eine Person, hier herzukommen und nicht spielen zu können», sagte der 24 Jahre alte Hamburger am Samstag in Melbourne. «Die australische Regierung und die Regierung Victorias hätten sich im Voraus im Klaren darüber sein müssen, was passieren wird.»
«Ich weiss nicht genug über die Situation, aber ich denke, wenn es nicht Novak Djokovic wäre, der Weltranglistenerste mit 20 Grand-Slam-Titeln, all das, dann wäre es nicht so ein grosses Drama», sagte Zverev.
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09:20 Uhr
Mini-Sieg für Djokovics Anwälte
Wie das Gericht mitteilt, wird Djokovics Fall am Sonntag vom gesamten Federal Court und nicht bloss einem einzelnen Richter angehört. Djokovics Anwälte versprechen sich dadurch bessere Chancen für einen rechtlichen Sieg.
Dieser ist am Sonntag auch dringend nötig. Ein schneller Entscheid ist gefordert, denn schon am Montag stünde Novak Djokovic an den Australian Open erstmals auf dem Platz. Zieht sich sein Fall weiter in die Länge, müsste er für sein Erstrunden-Spiel Forfait erklären.
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09:00 Uhr
Nadal genervt: «Das Turnier ist wichtiger als jeder einzelne Spieler»
Rafael Nadal hat sich kritisch über die Posse um die Australien-Einreise des serbischen Superstars Novak Djokovic geäussert. «Die Australian Open sind viel wichtiger als jeder einzelne Spieler», sagte der Spanier, der wie viele andere Profis beklagt, dass der Fall das Interesse am ersten Grand-Slam-Turnier der Saison überschattet.
Auch die frühere Weltranglistenerste Naomi Osaka bezeichnete die Djokovic-Affäre unterdessen in Melbourne als «bedauerlich». Die Titelverteidigerin empfindet es als traurig, dass man sich «an diesen grossartigen Spieler» nunmehr wegen dieses Falles erinnere und nicht mehr aufgrund seiner Erfolge auf dem Tennisplatz.
Dennoch denkt die Japanerin, dass es nicht die Sache der Tennisspieler, «sondern die der Regierung ist, zu entscheiden, wie Australien damit umgeht», sagte Osaka.
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08:35 Uhr
Die Fahrt ins Quarantäne-Hotel
Novak Djokovic sei zurück im Carlton Hotel, twittert die australische Journalistin Lana Murphy. Auf ihrem Twitter-Kanal verbreitet sie ein Foto, auf dem die Weltnummer 1 im Auto auf dem Weg zum Hotel zu sehen ist. Djokovic habe ruhig gewirkt, schreibt Murphy. Vor dem Hotel hätten sich einige Journalisten und Menschenrechtsaktivisten versammelt. Der Serbe werde jetzt die Nacht mit 33 Asyl-Suchenden verbringen, die ebenfalls im Carlton Hotel in Gewahrsam sind.
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Samstag, 08:20 Uhr
Djokovic erneut in Gewahrsam
Nach seiner Einreise nach Australien ohne Covid-Impfung ist der serbische Tennis-Star Novak Djokovic erneut in Gewahrsam. Das teilten Djokovics Anwälte am Samstag mit.
Am Freitag hatte die australische Regierung Djokovics Visum ein zweites Mal für ungültig erklärt. Gerichtsunterlagen zufolge wird der 34-jährige Serbe nun im alt bekannten Hotel festgehalten, während ein Gericht seinen Einspruch gegen seine Abschiebung aus Australien prüft.
Ausführliche Informationen zu Djokovics Gewahrsam findest du hier.
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13.15 Uhr
Anhörung am Sonntag – keine Abschiebung bis dahin
Der Fall Novak Djokovic geht in die nächste Runde. Nach dem angekündigten Einspruch seiner Anwälte gegen die erneute Annullierung seines Visums für Australien soll nun eine Anhörung vor dem Bundesgericht am Sonntag Klarheit über eine Teilnahme des serbischen Tennisstars bei den am Montag beginnenden Australian Open bringen. Das entschied Richter Anthony Kelly bei einer Anhörung am Freitag.
Bis dahin darf Djokovic nicht abgeschoben werden. Für den Weltranglistenersten ist zudem am Samstag um 8.00 Uhr Ortszeit eine Anhörung bei der Einwanderungsbehörde anberaumt. Anschliessend kann er von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr mit seinen Anwälten den Gerichtstermin am Sonntag vorbereiten. Bis dahin muss er nicht in Abschiebehaft.
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13.10 Uhr
Bei erfolgreichem Einspruch: Djokovic müsste am Montag spielen
Sollte Novak Djokovic mit seinem angekündigten Einspruch gegen die erneute Annullierung seines Visums am Sonntag Erfolg haben, bliebe ihm kaum Zeit zum Durchschnaufen. Schon am Montag müsste der Weltranglistenerste sein Erstrundenspiel beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres gegen seinen Landsmann Miomir Kecmanovic bestreiten.
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11.45 Uhr
Djokovic will gegen Annullierung des Visums Einspruch einlegen
Novak Djokovic will gegen die erneute Annullierung seines Visums für Australien Einspruch einlegen. Das kündigt sein Anwalt Nicholas Wood am Freitag bei einer Anhörung vor Gericht in Melbourne an. Noch im Laufe des Abends wolle die Djokovic-Seite den Antrag einreichen, um keine Zeit zu verlieren. «Jede Minute, bevor das Turnier am Montag beginnt, ist kostbar», sagt Wood bei der Anhörung vor Richter Anthony Kelly.
Keine drei Stunden zuvor hatte Einwanderungsminister Alex Hawke von seinem persönlichen Recht Gebrauch gemacht und das Visum für den ungeimpften Novak Djokovic erneut für ungültig erklärt. Anwalt Wood sag, diese Entscheidung sei «irrational» und unverhältnismässig. Gleichzeitig kritisiert er, dass Hawke mit seiner Entscheidung bis Freitag nach 18 Uhr (Ortszeit) gewartet habe und so Djokovic in eine schwierige Situation gebracht habe.
Richter Kelly war bereits mit dem Fall befasst und hatte am Montag wegen eines Formfehlers der Behörden zugunsten von Djokovic entschieden, nachdem dem 34-Jährigen zunächst die Einreise in Melbourne verweigert worden war.
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9.40 Uhr
«Skandal» – die serbische Presse kann es nicht fassen
Nach der erneuten Annullierung von Novak Djokovic Visums tobt die serbische Presse. «Blic» schreibt von «einem der grössten Sportskandale des 21. Jahrhunderts!» Und auch «Republika» titelt: «Skandal! Novak wird aus Australien abgeschoben.» «Telegraf» hält den Entscheid der Regierung für «verrückt» und «Kurir» schreibt: «Nur ein Szenario kann Novak jetzt noch retten». Die Zeitung meint damit den Einspruch gegen die Entscheidung, der nun von Djokovics Anwälten erwartet wird.
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9.22 Uhr
Djokovic bleibt wohl bis Samstag auf freiem Fuss
Laut «The Age»-Reporter Paul Sakkal wurde Djokovic aufgefordert, am Samstag zu einem Gespräch mit den Einwanderungsbehörden zu erscheinen. Die Regierung würde derzeit mit seinen Anwälten sprechen. Bis zur Befragung und bis zur Einleitung rechtlicher Schritte soll Djokovic nicht in Gewahrsam genommen werden.
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8.45 Uhr
Djokovic-Anwälte bereiten wohl Rekurs vor – dreijähriges Einreiseverbot droht
«The Age»-Reporter Paul Sakkal schreibt, dass die Anwälte von Novak Djokovic derzeit ihre weiteren rechtlichen Möglichkeiten prüfen würden. Wenn sie in Berufung gehen, wollen sie ein gestrafftes Verfahren mit verkürzter Zeit für schriftliche Eingaben und mündliche Beweise – mit einer Entscheidung bis spätestens am Sonntag. Am Montag starten die Australian Open offiziell.
Wie «The Age» weiter berichtet, droht Djokovic nach der erneuten Annullierung seines Visums ein dreijähriges Einreiseverbot. Sollte sein Einspruch gegen die Entscheidung nicht erfolgreich sein, darf ihm laut Gesetz offenbar drei Jahre lang kein weiteres Visum erteilt werden. Jedoch könnte dies «unter bestimmten Umständen» aufgehoben werden, wenn er ein weiteres Visum beantragt.
«Zu bestimmten Umständen gehören zwingende Umstände, die die Interessen Australiens betreffen, oder zwingende Umstände, die die Interessen eines australischen Staatsbürgers, eines ständigen Einwohners oder eines berechtigten neuseeländischen Staatsbürgers betreffen», heisst es auf der Seite des Ministeriums.
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08.00 Uhr
Entscheid gefallen: Visum von Djokovic erneut annuliert
Der australische Einwanderungsminister Alex Hawke nutzt sein persönliches Recht und hat das Visum für den ungeimpften Novak Djokovic erneut für ungültig erklärt.
«Heute habe ich von meinem Recht, das Visa von Herr Novak Djokovic für ungültig zu erklären, Gebrauch gemacht», erklärt Hawke am Freitag, «und zwar auf der Basis, dass es im öffentlichen Interesse ist, so zu handeln.» Er habe sich den Entscheid nicht leicht gemacht und sorgfältig alle Unterlagen geprüft, die ihm die Immigrationsbehörden, der australische Grenzschutz und Herr Djokovic vorlegten.
Ob der Serbe gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen wird und womöglich trotzdem an den Australian Open teilnehmen kann, ist noch unklar. Australische Medien gehen aber davon aus, dass der Serbe die Annullierung des Visums erneut anfechten wird.
Wie geht es jetzt weiter? Will Djokovic Berufung gegen Hawkes Entscheid einlegen, muss er wohl wieder ins Abschiebehotel zurückkehren. Doch die Zeit drängt: Anfang nächster Woche will Djokovic in die Australian Open starten.
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Freitag, 5.05 Uhr
Sydney Morning Herald: «Wie ein Schauspieler, der den Text in einem brennenden Theater probt»
Zur Endlos-Saga um die Teilnahme von Djokovic an den Australian Open schreibt die australische Zeitung «Sydney Morning Herald» am Freitag:
«Wenn eine verurteilte Person eine letzte Mahlzeit verlangen kann, scheint es nur angemessen, dass Novak Djokovic seine letzten freien Momente in Australien damit verbringt, auf seinem Lieblingsplatz Tennisbälle zu schlagen. In einem grünen Lacoste-T-Shirt übte er unter einer strahlenden Frühnachmittagssonne die Vorhand mit dem Argentinier Federico Coria, lachte und scherzte auf Spanisch wie ein Mann, der sich an seinem Platz an der Spitze der Tenniswelt wohlfühlt.
Er wirkte wie ein Schauspielstar, der seine Textpassagen in einem brennenden Theater probt. Aber was soll ein Tennisspieler, der im Zentrum eines globalen Sport- und Politikskandals steht, sonst tun?Die einzigen Dinge, die in Djokovics Welt noch Sinn machen, sind die Rhythmen der Grundlinie und das Regime, das erforderlich ist, um weiter das zu tun, was er immer getan hat und was sich - bis zum Ausbruch der Pandemie – wie ein nicht enden wollender Sommer angefühlt haben muss. Alles andere ist ein verworrenes Schlamassel.»
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Donnerstag
Navratilova: «Es ist eine Ansammlung von Fehler der verschiedenen Seiten»
Die 18-fache Grand-Slam-Sieger nimmt in einem Interview mit dem australischen Sender 7news kein Blatt vor den Mund. «Es ist eine Ansammlung von Fehlern der verschiedenen Seiten. Unter dem Strich kann gesagt werden: Manchmal müssen die persönlichen Ansichten durch das ersetzt werden, was für die Allgemeinheit besser ist. Wenn man sich nicht impfen lassen will, aber es jeder andere macht, weil es das Richtige ist und es dieses Land verlangt, hat man zwei Optionen: Sich impfen lassen oder nicht spielen.»
Und weiter: «Ich habe Djokovic über die Jahre immer wieder verteidigt. Er hatte es schwierig, wenn es um Vergleiche mit Roger oder Rafa ging. Er war immer der weniger Beliebte. Ich hatte das auch oft», so Navratilova. Sie habe stets die Entschlossenheit des Serben bewundert. Sie fügt an: «Gleichzeitig hat man eine gewisse Verantwortung, wenn man eine prägende Figur eines Sports sein will. Du bist ein Vorbild für Kinder, ob du das willst oder nicht. Auch bei der Impfung. Es mag etwas sein, das dir nicht gefällt, aber die Zahlen sprechen für die Impfung.»
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Donnerstag
Einreise-Krimi wohl bald bei Netflix zu sehen
Wie die englische «Daily Mail» berichtet, soll das Einreise-Drama um Novak Djokovic bald bei Netflix zu sehen sein. Demnach hatte der Streaming-Anbieter ohnehin geplant, eine mehrteilige Serie mit tiefen Einblicken in die Tennis-Tour zu veröffentlichen. Eine Produktionsfirma soll Spielerinnen und Spieler auf der Tour begleiten. Auch der Wirbel um Djokovic und der australischen Regierung darf in der Doku natürlich nicht fehlen und soll einen prominenten Platz einnehmen.
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Donnerstag
Auch in Spanien droht Ärger für Djokovic
Neben dem Einreisestreit in Australien droht Djokovic möglicherweise auch in Spanien Ärger mit den Behörden. Alles deute darauf hin, dass der 34-Jährige kurz vor Silvester illegal in das EU-Land eingereist sei, wie der gewöhnlich gut informierte Radiosender «Cadena Cope» und auch andere spanische Medien berichten.
Bei seiner Einreise habe der Weltranglisten-Erste weder einen Impfnachweis vorgelegt noch die für ungeimpfte Serben in Spanien zwingend vorgeschriebene Sondergenehmigung beantragt, hiess es unter Berufung auf das spanische Aussenministerium in Madrid. Die Regierung in Madrid habe die Polizei mit der Einleitung einer Untersuchung beauftragt.
Nach Medienberichten unter anderem aus Spanien und Australien wurde Djokovic am 31. Dezember sowie am 2. und 3. Januar im südspanischen Nobelbadeort Marbella gesehen, fotografiert und gefilmt. Dort habe er unter anderem im Club de Tenis Puente Romano trainiert und Autogramme verteilt, wie auch die renommierte spanische Zeitung «El País» berichtet. Der Serbe besitzt in Marbella in der Provinz Andalusien den Medienangaben zufolge ein Haus.
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Donnerstag
Hingis: «Es tut mir leid für Novak»
In einem Interview mit dem «Blick» spricht Martina Hingis über Djokovic. «Für Novak tut es mir leid, dass sein eh schon angekratztes Image weiter leidet. Er hat sein eigenes Weltbild. Und da passt das Impfen nicht hinein. Dafür fehlt mir das Verständnis», sagt die Schweizerin.
Und weiter: «Ich weiss, dass er grundsätzlich ein sympathischer und zugänglicher Typ ist. Er ist halt ein Exzentriker und trotzdem derzeit der beste Spieler der Welt. (...) Grundsätzlich ist Djokovic ein guter Botschafter für das Tennis.»
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Donnerstag
«The Age»: Regierung neigt zu Annullierung des Visums
Gemäss der australischen Zeitung «The Age» neige die Regierung stark dazu, Djokovics Visum erneut zu annullieren. Die Zeitung beruft sich auf eine Quelle der Liberalen Partei, die anonym bleiben will. Lässt sich Einwanderungsminister Alex Hawke mit seinem Entscheid absichtlich länger Zeit, weil Djokovic vor Start der Australian Open nur noch wenig Zeit bleibe, um die Entscheidung anzufechten?
Jedenfalls würde der Serbe sofort wieder Berufung einlegen, sollte sein Visum erneut annulliert werden, will «The Age» von einer Djokovic nahestehenden Person erfahren haben. Sollte der Fall erneut vor Gericht gehen, hoffen die Anwälte des 20-fachen Grand-Slam-Siegers, dass die Angelegenheit am Wochenende verhandelt und bis Sonntag abgeschlossen werden kann, damit Djokovic Anfang nächster Woche in die Australian Open starten kann.
Die australischen Einwanderungsbehörden untersuchen aber offenbar noch immer zahlreiche Fehler und Unstimmigkeiten rund um den Einreise-Wirbel. Darunter Djokovics Verstoss gegen die Isolationsvorschriften in Serbien, die falschen Angaben auf seinem Einreiseformular und Unstimmigkeiten bezüglich der Daten seiner Corona-Tests.
Sollte Djokovic tatsächlich erneut das Visum entzogen werden, würde er wahrscheinlich wieder in Abschiebehaft genommen, mutmasst «The Age» – «es sei denn, er verspricht, den nächsten Flug nach Hause zu nehmen».
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Donnerstag
Mehrheit der Australier will Djokovic nach Hause schicken
Wie Tennis-Journalist Ben Rothenberg berichtet, ergibt eine Umfrage auf verschiedenen australischen News-Seiten mit fast 60'000 Teilnehmern ein klares Bild. Demnach ist eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent der Meinung, dass die Regierung die Ausweisung von Novak Djokovic beantragen sollte.
Sollte der Serbe nächste Woche tatsächlich an den Australian Open antreten können, dürfte ihn wohl ein frostiger Empfang des australischen Publikums erwarten.
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Donnerstag
Djokovic bricht Training ab
Vor der Auslosung hat Djokovic offenbar sein Training nach nur 30 Minuten abgebrochen, obwohl er den Platz für zwei Stunden geblockt hatte, berichtet die «Bild». Nachdem sein Fitness-Trainer Marco Panichi mit dem Handy zu ihm kam und ihm offensichtlich eine Nachricht zeigte, packte der Serbe seine Sachen und verliess den Court. Aus welchen Gründen er das Training abbrach, ist noch nicht klar.
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Donnerstag
Immer noch keine Entscheidung des Einwanderungsministers
Die Entscheidung über die Teilnahme von Tennisprofi Novak Djokovic an den Australian Open ist offenbar noch immer nicht gefallen. Der australische Premierminister Scott Morrison sagte am Donnerstag auf die Frage eines Reporters, dass Einwanderungsminister Alex Hawke noch überlege, ob er von seinem persönlichen Recht Gebrauch machen und das Visum des Weltranglistenersten aufheben soll.
«Das sind persönliche ministerielle Vollmachten, von denen Minister Hawke Gebrauch machen kann, und ich werde das zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter kommentieren», so Morrison.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass neue Informationen der Anwälte des 34 Jahre alten Djokovic den Zeitrahmen für die Entscheidung Hawkes verschoben hatten. Wann nach tagelangem Tauziehen um das Visum des Serben endlich Klarheit herrschen wird, ist weiterhin nicht bekannt. Laut «The Age» wird sich Hawke frühestens am Freitag entscheiden.
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Donnerstag
Djokovic ist Teil der Auslosung
Novak Djokovic ist trotz der unklaren Situation um sein Visum bei den Australian Open Teil der Auslosung gewesen und soll in der ersten Runde gegen seinen Landsmann Miomir Kecmanovic spielen. Ob der Serbe bei dem am Montag beginnenden ersten Grand Slam des Jahres aber wirklich antreten darf, ist weiterhin unklar.
Die Entscheidung von Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke stand auch nach der Auslosung für das Tennis-Turnier weiter aus. Daran änderte auch die mehr als eine Stunde Verspätung nichts, mit der die Veranstaltung begonnen hatte. Ein schwieriges Los gibt es für Henri Laaksonen, der Schweizer trifft in der 1. Runde auf US-Open-Sieger Daniil Medvedev. Mehr dazu hier.
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Donnerstag
Becker kritisiert Aussagen der Familie Djokovic
Boris Becker hat manche Äusserungen der Familie Djokovic in den vergangenen Tagen als nicht hilfreich kritisiert. «Da ist der Vater bestimmt über das Ziel hinausgeschossen. Einige Aussagen, die er vor vier oder fünf Tagen gemacht hat, wird er heute bestimmt bereuen. Dass da von seiner Familie Aussagen getätigt wurden, hat ihm nicht gerade geholfen», sagte der ehemalige Trainer des Weltranglisten-Ersten in dem am Mittwoch veröffentlichten Eurosport-Podcast «Das Gelbe vom Ball».
Djokovics Vater Srdjan hatte zuletzt auf einer Pressekonferenz in Belgrad gesagt: «Jesus wurde gekreuzigt, ihm wurde alles angetan, und er ertrug es und lebt immer noch unter uns. Jetzt versuchen sie Novak auf die gleiche Weise zu kreuzigen und ihm alles anzutun.» Die Eltern des 34 Jahre alten Djokovic seien «sehr emotional – und auch sein Bruder, das ist nicht immer verständlich», sagte Becker.
«Der Arme tut mir auch erst mal leid. Ich kenne ihn sehr gut, und wir sind immer noch eng befreundet. Da ist einiges schiefgelaufen», sagte der Deutsche über Novak und betonte: «Die Frage ist: ‹Wer war der böse Bube?› Die Öffentlichkeit meint, es ist Novak Djokovic. Er macht schon mal einen Doppelfehler, aber er hatte die richtigen Dokumente.»
Generell empfahl der 54-Jährige auch mit Blick auf die weiteren Turniere seinem früheren Schützling, sich impfen zu lassen. «Die Reglements werden eher strenger als lockerer. Deswegen wäre meine Meinung: Junge, jetzt spiele die Australian Open, so gut es geht, aber dann versuche einzusehen, dass es geimpft leichter für dich sein wird. Ob er das macht, weiss ich nicht.»
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Mittwoch
Journalist berichtet vom Treffen mit positiv getesteten Djokovic
Der französische Journalist Franck Ramella berichtet in der «L'Équipe» vom Treffen mit Novak Djokovic am 18. Dezember. «Das war zwei Tage nach dem positiven Corona-Test, wie wir drei Wochen später erfahren haben», schreibt Ramella und erinnert sich: «Djokovic kam mit rund 90 Minuten Verspätung, bester Laune und mit Maske im Novak Academy Tennis Centre an.»
Die Anweisungen für das Gespräch mit der Weltnummer 1 sind klar: «Keine Fragen zu Impfungen und den Absichten, bei den Australian Open teilzunehmen. Sehr heikle Themen», so der Franzose. Auch ob sich Djokovic vor dem Interview habe testen lassen, hätten sie nicht nachgefragt.
Es seien aber Sicherheitsmassnahmen eingehalten worden. «Wir sassen beide geschützt mit einem Abstand von etwa einem Meter auf beiden Seiten eines langen Tisches gegenüber. Djokovic wurde von Étienne (dem Fotografen, Anm. d. Red.) gebeten, seine Maske während des Interviews fünf Minuten abzunehmen, was er ablehnte.» Nach etwas mehr als einer halben Stunde ist das Gespräch beendet, Journalist Ramella reist zurück nach Paris, wo er zwei Tage später negativ auf das Coronavirus getestet wird.
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Mittwoch
Innenministerium weitet Ermittlung aus
Wie australische Medien berichten, hat das Innenministerium die Ermittlungen gegen den Tennis-Star ausgeweitet. Nun sollen auch die mögliche Verletzung der Isolationsvorschrift in Serbien, die falschen Angaben auf dem Einreiseformular sowie die Unstimmigkeiten bezüglich der Daten seiner PCR-Tests untersucht werden. Einwanderungsminister Hawke könnte Djokovic die Einreisebewilligung noch entziehen.
Weil Djokovics Anwälte am Mittwoch noch einmal zusätzliche Informationen vorlegten, wird die Entscheidung aber nicht vor Donnerstag getroffen. Gemäss «the Age» will Djokovics Seite mit Zeitschriftenartikel beweisen, dass eine kürzliche Infektion für eine medizinische Ausnahmeregelung ausreicht. Hawke soll derweil fest entschlossen sein, das vorgesehene Verfahren korrekt zu durchlaufen, auch wenn das Tage in Anspruch nehmen kann.
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Mittwoch
Serbische Premierministerin verurteilt Djokovics Verhalten
Auch die serbische Premierministerin Ana Brnabic hat sich inzwischen gegenüber der «BBC» zu Djokovics Verhalten im Dezember, als der Serbe coronapositiv noch an einem Interview teilnahm. «Es wäre ein klarer Regelbruch», so Brnabic, die aber auch betont, dass sie nicht wisse, wann Djokovic über sein Testresultat informiert worden sei. Zum Zeitpunkt des Interviews hatte Djokovic noch keine Stellung diesbezüglich bezogen. Unabhängig davon macht Brnabic aber klar: «Wer positiv ist, gehört in Isolation.»
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Mittwoch
Moderatoren-Duo zieht über Djokovic her
Als sie glauben, die Kameras seien ausgeschaltet, ziehen zwei Moderatoren im australischen TV über Novak Djokovic her. «Wie man es dreht und wendet – Novak Djokovic ist ein lügendes, hinterhältiges Arschloch», sagt Rebecca Madderns ihrem Berufskollegen Mike Amor beim Sender Channel 7 Melbourne.
Dieser schliesst sich ihr an mit den Worten: «Er bringt eine verdammt beschissene Ausrede und stolpert dann über seine eigenen verdammten Lügen.» Der Sender hat sich bisher nicht zum viral gegangenen Vorfall geäussert. Ein Nachspiel ist aber wohl nicht mehr zu vermeiden.
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Mittwoch
Entscheidung am Mittwoch unwahrscheinlich
Auch durch die aufgetauchten Ungereimtheiten rund um die Corona-Tests von Djokovic zieht sich die definitive Entscheidungsfindung weiter hin. Ob Djokovic in Australien bleiben darf, entscheidet sich wohl noch nicht am Mittwoch.
Das Anwaltsteam der Weltnummer 1 soll weitere Anträge gegen eine Annullierung des Visums eingereicht haben. Ein Sprecher von Migrationsminister Alex Hawke sagt deshalb: «Das hat natürlich einen Einfluss auf den Zeitpunkt einer Entscheidung.»
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Mittwoch
Djokovics Mutter Dijana: «Er ist doch kein Mörder»
Gegenüber dem australischen TV-Sender 7plus spricht Dijana Djokovic, die Mutter von Novak, über die aktuell sehr belastende Situation für die eigene Familie. «Nicht in meinen wildesten Träumen hätte ich mir vorstellen können, was mit unserem Sohn passiert. Ist das real oder schaue ich einen Film?», sagt sie.
Kein Verständnis hat Dijana Djokovic dafür, dass nun nach dem Richter ein einzelner Minister über das Schicksal ihres Sohnes entscheiden kann. «Ich kenne die Gesetze in ihrem Land nicht, aber ich verstehe nicht, dass ein einzelner Mann noch den Richter überstimmen kann.» Für Alex Hawke, der für diese Entscheidung zuständig ist, hat Novaks Mutter eine klare Botschaft. «Werft ihn nicht raus. Er ist kein Politiker, kein Krimineller und kein Mörder, sondern der weltbeste Tennisspieler.»
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Mittwoch
Djokovic äussert sich erstmals selbst zu Vorwürfen
Novak Djokovic hat sich erstmals seit seinen Einreiseproblemen nach Australien selbst ausführlich dazu geäussert. Der 34-Jährige bezog vor allem Stellung zu seinem positiven Corona-Test im Dezember und den Vorwürfen, er habe sich trotzdem in der Öffentlichkeit gezeigt und damit gegen die Bestimmungen in seinem Heimatland Serbien verstossen.
Nach Djokovics bei Instagram veröffentlichten Angaben habe er am Tag vor einer Veranstaltung mit Kindern einen negativen Antigentest gemacht und aus reiner Vorsicht auch noch einen PCR-Test. «Ich hatte keine Symptome und fühlte mich gut und ich erhielt die Nachricht des positiven PCR-Tests erst nach der Veranstaltung», schrieb er.
Am folgenden Tag habe er ein lange vereinbartes Interview mit der französischen Sportzeitung «L'Equipe» geführt. «Ich habe mich verpflichtet gefühlt, das Interview durchzuführen, da ich den Journalisten nicht enttäuschen wollte. Aber ich habe sichergestellt, dass ich Distanz hielt und eine Maske trug, ausser als ein Foto von mir gemacht wurde.»
Dennoch räumt der Serbe Fehler ein. «Obwohl ich nach dem Interview nach Hause bin und mich für die vorgeschriebene Dauer in Isolation begeben habe, war das, nach genauerem Nachdenken, eine Fehleinschätzung und ich sehe ein, dass ich diese Verpflichtung hätte verschieben sollen», schrieb Djokovic weiter. Mehr dazu hier.
«Menschlicher Fehler» des Agenten
Dass in seinem Einreiseformular fälschlicherweise angegeben wurde, er sei in den 14 Tagen vor seinem Flug nach Australien nicht gereist, bezeichnete Djokovic als menschlichen Fehler seines Agenten, der sicher nicht absichtlich geschehen sei.
Seine Mitarbeiter hätten den australischen Behörden weitere Informationen zur Verfügung gestellt, um in diesem Zusammenhang für Klarheit zu sorgen. Es sei ihm wichtig gewesen, all dies klarzustellen, aber er werde sich aus Respekt vor der australischen Regierung nicht weiter zu den Vorkommnissen äussern.
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Dienstag
IT-Experten decken neue Ungereimtheiten auf
Die IT-Expertengruppe «Zerforschung» hat die öffentlich zugänglichen Coronatests von Novak Djokovic unter die Lupe genommen und neue Unregelmässigkeiten festgestellt.
Bei den Timestamps der beiden Tests stinkt's offenbar gewaltig. So soll der negative Test zwar tatsächlich am 22. Dezember durchgeführt worden sein, das positive Ergebnis des Serben sei aber erst am 26. Dezember eingetragen worden. Djokovic gab an, am 16. Dezember einen positiven Bescheid erhalten zu haben. Mehr dazu erfährst du hier.
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Dienstag
TV-Reporter Caderas: «Djokovic jubelte beim Betreten des Courts, die Szene war surreal»
Der Bündner Ursin Caderas berichtet für CNN und die ATP und ist mitten im Geschehen in Melbourne. Er ordnet für blue News die jüngsten Ereignisse um Novak Djokovic ein.
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Dienstag
Definitive Entscheidung wohl erst am Mittwoch
Migrations-Minister Alexander Hawke, der im Fall Djokovic das letzte Wort hat, ist sich offenbar noch immer unschlüssig, ob er dem Serben die Einreise nach Australien trotz Sieg vor dem Gericht noch verwehren will. Eine definitive Entscheidung soll gemäss australischen Medien erst am Mittwoch fallen. «Im Einklang mit einem ordnungsmässigen Verfahren wird Minister Hawke die Angelegenheit gründlich prüfen», bestätigt ein Sprecher, dass Hawke für seinen Beschluss noch Zeit brauche.
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Dienstag
Klare Meinung von Fucsovic
Der Ungare Marton Fucsovics, aktuell die Weltnummer 38, macht im Gespräch mit «M4Sport» kein Geheimnis daraus, was er von der möglichen Djokvic-Teilnahme in Melbourne hält: «Die Gesundheit der Menschen ist von höchster Bedeutung. Und die Regeln wurden schon vor Monaten klar kommuniziert. Nämlich, dass jeder sich impfen lassen muss. Und Djokovic tat das nicht. Von diesem Standpunkt her finde ich, hat er nicht das Recht, hier in Melbourne zu spielen.»
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Dienstag
Murray hofft auf Antworten von Djokovic
Andy Murray, der in der Woche vor den Australian Open in Sydney ein Vorbereitungsturnier bestreitet, äussert sich erneut zur Situation rund um seinem langjährigen Weggefährten. «Es ist positiv, dass Djokovic nicht mehr in Haft ist. Er hat vor Gericht gewonnen, das ist gut für ihn», sagt Murray nach seinem Zweisatzsieg über Viktor Durasovic.
«Ich hoffe, er kann sich nun wieder aufs Tennis konzentrieren», so der Brite weiter, der sich von der Weltnummer 1 noch mehr Informationen wünscht: «Ich denke, es gibt noch ein paar Fragen zu beantworten. Ich bin sicher, wir werden von Novak hören in den nächsten Tagen.»
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Dienstag
Video: Djokovic trainiert in der Rod Laver Arena
Novak Djokovic trainiert am Dienstag erneut auf der Anlage der Australian Open. Aus einem Helikopter gefilmte TV-Bilder zeigen ihn und sein Team bei einer nicht-öffentlichen Trainingseinheit in der Rod Laver Arena, dem Hauptplatz des Turniers.
Trotz der Hängepartie um sein Visum ist der Titelverteidiger bei den Australian Open von den Turnier-Organisatoren an Nummer eins gesetzt worden. Der Serbe steht an der Spitze der Männer-Setzliste, welche Grundlage für die Auslosung ist, die für Donnerstag geplant ist.
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Dienstag
Falsche Angaben auf Einreiseformular von Djokovic
Ob Novak Djokovic bei den Australian Open spielen darf, ist auch nach der Gerichtsentscheidung noch unklar – der zuständige Minister lässt sich Zeit mit seiner Entscheidung, dem Serben das Visum erneut zu annullieren oder nicht.
Falsche Angaben auf einem Einreiseformular könnten nun auch noch eine Rolle spielen. So entspricht eine Angabe in dem Dokument nicht der Wahrheit: Der in Monaco wohnhafte Djokovic war entgegen der Auskunft in den 14 Tagen vor dem Flug nach Australien auf Reisen gewesen und soll sich in Serbien und Spanien aufgehalten haben.
Falsche Angaben auf dem Einreiseformular werden als «schwerwiegendes Vergehen» bezeichnet. Mehr dazu hier.
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Dienstag
ATP kritisiert Unklarheiten der Einreiseregeln
Die Herren-Profitennisorganisation ATP hat die Unklarheiten bei den Einreisebestimmungen nach Australien kritisiert. Man respektiere die Opfer der australischen Bevölkerung während der Corona-Pandemie und die strengen Regeln des Landes, heisst es in einer veröffentlichten Stellungnahme. Komplikationen in den vergangenen Tagen im Zusammenhang mit der Einreise von Spielern nach Australien hätten allerdings die Notwendigkeit von mehr Eindeutigkeit und einer klareren Kommunikation und Anwendung der Regeln gezeigt.
Die Ereignisse, die zur Gerichtsverhandlung über Novak Djokovics Einspruch gegen sein entzogenes Visum geführt hätten, seien schädlich für alle Beteiligten und insbesondere für das Wohlergehen des Weltranglistenersten sowie dessen Vorbereitung auf die Australian Open. Grundsätzlich befürworte die ATP eine Impfung gegen das Coronavirus und ermutige alle Spieler dazu.
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Dienstag
Djokovics Corona-Test sorgt für Wirbel
Ein positiver Corona-Test aus dem Dezember 2021 verhilft Novak Djokovic – nach aktuellstem Stand – zur Teilnahme an den Australian Open. Aus den Gerichtsdokumenten geht hervor, dass Djokovic am 16. Dezember 2021 zum zweiten Mal – nach der Adria Tour im Juni 2020 – positiv auf das Coronavirus getestet worden sein soll.
Dabei fallen mehrere Ungereimtheiten auf. Nach dem vermeintlich positiven Test taucht der Serbe an mehreren öffentlichen Anlässen auf – ohne Maske.
Zudem scheint auch der PCR-Test nebulös. Der QR-Code auf dem Dokument führt auf einer serbischen Seite zum Testergebnis. Wie mehrere Journalisten aufzeigen, zeigt es aber unterschiedliche Resultate an – mal fällt der Test negativ aus, mal positiv. Warum dies so ist, bleibt unklar. Für die Kritiker von Djokovic sicher ein weiterer Beweis, dass etwas nicht stimmt.
Zumal die Frage bleibt, was der Titelverteidiger gemacht hätte, wenn er nicht noch Mitte Dezember – das offizielle Anmeldedatum für die Australian Open war schon vorher abgelaufen – positiv getestet worden wäre.