In den letzten Wochen haben die Schweizerinnen im Tennis gross aufgespielt, unvergessen der Olympia-Triumph von Belinda Bencic. Wie steht es um die Erfolgsaussichten an den US Open?
Darauf angesprochen, lacht Heinz Günthardt verschmitzt und sagt: «Wir witzeln oft ein bisschen, dass man bei den Frauen eine Liste mit 50 Spielerinnen machen könnte und die Siegerin des Grand-Slam-Turniers ist dann nicht dabei.» Es sei einfach extrem ausgeglichen bei den Frauen. «Das heisst, alle drei (A.d.Red.: Bencic, Golubic und Teichmann) haben eine Chance, diesen Titel zu gewinnen, überhaupt keine Frage.»
Das habe man auch bei den Olympischen Spielen wieder gesehen. Vor dem Turnier sei Bencic nicht in bester Verfassung gewesen, aber sie habe sich in Form gespielt. Ähnliches gelte für Jil Teichmann, die beim Vorbereitungsturnier in Cincinnati erst im Final gestoppt wurde, in den Wochen davor aber kaum für Schlagzeilen sorgte. Und Viktorija Golubic sei in Wimbledon bis in den Viertelfinal vorgestossen. Zusammen mit Bencic hat sie an den Olympischen Spielen Silber im Doppel gewonnen.
Günthardt fasst zusammen: «Geballte Frauenpower aus Schweizer Sicht. Drei Spielerinnen im Hauptfeld mit so guten Chancen in die zweite Woche zu kommen, ich glaube nicht, dass wir das schon einmal hatten.»
Im Interview mit blue spricht Günthardt auch über seine persönliche Gemütslage. Wie sehr schmerzt es den beim Publikum äusserst beliebten Kommentator, dass er bei den US Open ein letztes Mal für SRF hinter dem Mikrofon sitzen darf?