Bencic beweist Kämpferqualitäten «Ein, zwei Bälle und alles kann anders aussehen»

Von Luca Betschart, New York

2.9.2022

Belinda Bencic muss in ihrem Zweitrundenspiel der US Open lange unten durch.
Belinda Bencic muss in ihrem Zweitrundenspiel der US Open lange unten durch.
Bild: Getty

Belinda Bencic ist in ihrem zweiten Spiel in New York nur zwei Punkte vom Ausscheiden entfernt. Nach geschaffter Wende erklärt sie, wie man sich nach Satz- und Breakrückstand wieder in eine Partie zurückkämpft.

Von Luca Betschart, New York

Lange ist es für Belinda Bencic auf Court 11 in Flushing Meadows zum Verzweifeln. Nach dem schwierigen Startsatz gegen Sorana Cirstea findet die Schweizerin zwar besser in die Partie, kann aus ihren Chancen aber zu oft keinen Profit schlagen. Und als die Schweizerin mit einem verschlagenen Smash auch ihre siebte Gelegenheit auf ein Break im zweiten Satz auslässt, ist sie beim Stand von 4:5 nur zwei Punkte vom Ausscheiden entfernt.

«Im ersten und zweiten Satz war sie wirklich die bessere Spielerin. Alles, was ich tun konnte, war zu kämpfen», sagt Bencic an der Pressekonferenz nach dem Spiel. Genau zum richtigen und letztmöglichen Zeitpunkt kann sich die Turniernummer 13 aber noch steigern. «Ich stand mit dem Rücken zur Wand. Dann ist es immer einfacher, sich zu entspannen», erklärt Bencic den geschafften Turnaround.

Einen zusätzlichen Gang gefunden

Zudem macht sie klar, wie schnell es in ihrer Sportart gehen kann. «Sie wurde vielleicht ein bisschen nervös und gab mir zwei, drei Chancen. Das ist Tennis. Ein, zwei Bälle und alles kann anders aussehen. Ich bin froh, dass es diesmal auf meine Seite gekippt ist», so die Ostschweizerin, die nicht zum ersten Mal in ihrer Karriere Comeback-Qualitäten beweist. «Es ist super, dass ich noch einen zusätzlichen Gang finden kann. Ich wünschte nur manchmal, dass ich diesen gar nicht brauche», sagt Bencic lachend.

So einfach sei es auf Grand-Slam-Niveau und so früh in einem Turnier aber nicht. «Die ersten Runden sind immer die schwierigsten», meint Bencic und ist mit Blick auf die kommende Aufgabe überzeugt: «Das positive Gefühl kann ich mitnehmen. Es gibt Selbstvertrauen für die nächsten Matches.»

In der dritten Runde trifft die letzte verbliebene Schweizerin im Tableau auf Karolina Pliskova. «Gegen Tschechinnen habe ich eine gute Bilanz», rechnet sich Bencic intakte Chancen aus. Gegen Pliskova hat sie bisher einmal gespielt und gewonnen.