Nach dem Viertelfinal-Aus bei den French Open wird Novak Djokovic definitiv an der Spitze der Weltrangliste abgelöst. In den nächsten Wochen droht dem Serben aber weiteres Ungemach.
Novak Djokovic muss sich am Dienstag in Paris zu später Stunde Sandkönig Rafael Nadal in vier Sätzen geschlagen geben und seine Hoffnungen auf den 21. Grand-Slam-Titel vorerst begraben. «Gratulation an Nadal. In den wichtigen Momenten war er der bessere Spieler. Er hat wieder gezeigt, weshalb er ein grosser Champions ist», zeigt sich der Serbe im Anschluss an die Partie als fairer Verlierer (im Video oben).
Das vorzeitige Aus wirkt sich für Djokovic aber nicht nur auf das Rennen um die meisten Major-Titel aus. Bereits jetzt ist klar, dass die kommende und damit 371. Woche als Weltnummer 1 vorerst die letzte für Djokovic sein wird. Danach fallen die 2021 in Roland Garros gewonnenen Punkte aus der Wertung – im Fall von Titelverteidiger Djokovic deren 2000. Das hat zur Folge, dass Daniil Medvedev und Alexander Zverev mit Sicherheit am 35-Jährigen vorbeiziehen werden. Läuft Nadal zu seinem 14. French-Open-Titel durch, fällt Djokovic gar auf Position 4 zurück.
Bleibt zudem die Entscheidung der ATP bestehen, für Wimbledon in diesem Jahr keine Weltranglistenpunkte zu verteilen, wird Djokovic so schnell auch nicht auf den Tennisthron zurückkehren können. Da der Dominator der letzen Jahre in der Vorsaison auch in Wimbledon triumphierte, würde er weitere 2000 Punkte verlieren – ohne jegliche Chance, diese zu verteidigen. Der Serbe könnte im Ranking gar noch weiter abrutschen.
Springt auch Lacoste ab?
Djokovic hat aber auch neben dem Platz Rückschläge zu verkraften. Dazu trägt wohl nicht zuletzt die fehlende Corona-Impfung und das damit zusammenhängende Einreise-Chaos in Australien zu Beginn dieses Jahr bei. Zahlreiche Sponsoren springen ab oder haben kein Interesse, den Vertrag mit ihrem bisherigen Aushängeschild zu verlängern. Zuletzt wird bekannt, dass die Zusammenarbeit mit dem Technologiekonzern UKG nicht weitergehen wird.
Nun droht Djokovic auch den Sportartikelhersteller Lacoste als Geldgeber zu verlieren. Die Gespräche seien im Gang, erzählt Djokovic gemäss «Watson» einigen serbischen Medien am Rande der French Open. «Die Situation von Lacoste ist schwierig. Man sagte mir, dass sie unter Druck stünden und es Stimmen gebe, die nicht glücklich wären, wenn ich globaler Botschafter bleiben würde.» Der gemeinsame Vertrag, der Djokovic neun Millionen Franken pro Jahr einbringen soll, läuft in diesem Jahr aus.