«Das ist eine Schande» Diese Werbekampagne bringt Djokovic-Fans auf die Palme

Von Martin Abgottspon

25.6.2023

Auf einem der Wimbledon-Plakate fehlt Novak Djokovic als Aushängeschild für das Rasenturnier.
Auf einem der Wimbledon-Plakate fehlt Novak Djokovic als Aushängeschild für das Rasenturnier.
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Schon vor Turnierstart geraten die Organisatoren von Wimbledon in Kritik. Grund dafür sind Werbemassnahmen, welche Novak Djokovic und Andy Murray aussen vor lassen.

Von Martin Abgottspon

«Always like never before», prangt auf den grossen Werbeplakaten im Stadtteil Wimbledon in London. Daneben zieren frühere und aktuelle Tennisgrössen die Werbung. Wer allerdings fehlt ist Novak Djokovic. Immerhin der Mann, der seit 2017 an dieser Stätte keines seiner Matches verloren hat.

In den Augen von serbischen Fans ist diese Werbekampagne ein absoluter Affront. In den sozialen Medien lassen sie ihrem Unmut freien Lauf. Sie bezeichnen das Fehlen des 23-fachen Grand-Slam-Champions auf den Plakaten als «riesige Respektlosigkeit», als «Schande» und einige sogar als Serbenfeindlichkeit.

Marketing-Abteilung in Erklärungsnot

Losgetreten wurde der Shitstorm bereits vor einer Woche. Die Organisatoren äusserten sich zunächst nicht direkt  zu den Vorwürfen, stellten jedoch fest, dass Djokovic auf anderen Plakaten und im Kampagnentrailer zu sehen sei.

Tatsächlich sind nun Plakatbilder im Umlauf, auf denen Djokovic abgebildet ist. Die Veranstalter des Rasenturniers hatten gegenüber dem serbischen Medium «Sportklub» erklärt, Djokovic werde «einer der Höhepunkte» ihrer Werbestrategie sein. Sie betonten auch, dass sie Djokovics jüngsten Grand-Slam-Erfolg und seinen letztjährigen Triumph in Wimbledon auf ihren Social-Media-Kanälen gebührend gefeiert hätten.

Das sehen die Fans etwas anders. Im Kampagnen-Trailer hätten Djokovic und Murray gerade einmal eine Präsenzzeit von zwei Sekunden erhalten. Aus Sicht der Userin Sans Paramore «mehr als lächerlich».

Auch Murrays Familie schiesst scharf

Andy Murrays Familie war es dann auch, welche die Kontroverse noch weiter trieb. Da auch der zweifache Turniersieger und einheimische Held etwas kurz kam, meldete sich sein Bruder Jamie auf Instagram zu Wort. Dort stellt er ganz einfach die Frage: «Wo ist Andy?». Onkel Niall Erskine kritisierte neben dem Fehlen seines Neffen ausserdem, dass die weiblichen Tennis-Stars nur im Hintergrund zu sehen sind.

Erskine bezeichnete die Situation als «entsetzlich» und bemängelte, dass sich alles um die Männer in der ersten Reihe drehe, während die weiblichen Stars und Murray, ein wichtiger Teil der britischen Tennishistorie, nirgends zu sehen seien. Der Illustrator der Grafik, Grant Gruenhaupt, versuchte zu beschwichtigen und versprach, dass noch mehr Bilder unterwegs seien. Jamie Murray gab sich damit jedoch nicht zufrieden und bestätigte, dass er die Werbemassnahmen als respektlos empfand.