Australian Open Bencic nach Sieg: «Ich glaube daran, was ich auf dem Platz mache» 

Syl Battistuzzi, Melbourne

23.1.2020

Belinda Bencic steht nach einem harterkämpften Sieg gegen Jelena Ostapenko in der dritten Runde. Die Ostschweizerin erläutert an der Pressekonferenz, was sie derzeit auszeichnet und wo noch Luft nach oben ist.

Es war ein hartes Stück Arbeit, welches Bencic gegen die French-Open-Siegerin von 2017 verrichten musste. Die Lettin powerte aus allen Lagen, ohne Rücksicht auf Verluste. Weil sich so auch bei der Schweizerin kein Rhythmus einstellte, wechselten sich Winners und Unforced Errors bei beiden ab. «Es war ein typisches Frauen-Spiel», konstantiert Bencic. «Es geht mehr ums Momentum, weil Breaks jederzeit passieren können.» Immerhin sei sie nie in Panik geraten, so die Nummer 6 der Setzliste.



«Heute habe ich schon besser gespielt als in der Startrunde. Ich merke auch, wie es im Training aufwärts geht», so ihr Fazit. Sie sei weder die beste Aufschlägerin noch habe sie die grösste Power, also müsse sie als Allrounderin halt ihre Gegnerinnen irgendwie ausspielen, meint Bencic. «Meine Stärke ist, dass ich Lösungen finden kann.» Und ergänzt. «Ich glaube daran, was ich auf dem Platz mache und halte mich an den Matchplan.»

Als verbesserungswürdig erachtet Bencic dagegen derzeit ihren Service. Gegen Ostapenko unterliefen ihr insgesamt acht Doppelfehler bei gleichzeitig vier Assen. Immerhin sammelt sie so fleissig Geld für den Kampf gegen die Buschfeuer  – Bencic spendet für jeden Doppelfehler 200 Dollar.

Der Aufschlag sitzt noch nicht richtig.
Der Aufschlag sitzt noch nicht richtig.
Bild: Getty

Ungewohnte Unterstützung

Ein Rezept auf Lager habe sie nicht, um dieses Manko auszumerzen. «Wenn ich das wüsste, würde ich keine Doppelfehler mehr machen» scherzt sie. Man müsse etwa schauen, wo die Gegnerin stehe, damit man nicht gleich in Bedrängnis komme, erklärt sie. Bei besseren Returnspielerinnen habe man mehr Druck, weshalb man halt auch beim zweiten Aufschlag mehr Risiko nehmen müsse. «Schlussendlich ist es eine Rhythmusfrage – der jeden Tag anders aussehen kann», sagt Bencic.

Freude über ihr Weiterkommen hat auch ihre Mutter Dana, welche ihre Tochter zum ersten Mal nach Australien begleitete und auf der Tribüne eifrig mitfieberte: «Es ist mega herzig», so die 22-Jährige. Schliesslich käme sie nicht oft an die Turniere mit. Ihre Mama schaue aber jeweils jeden Match von ihr und schreibe ihr immer als Erste, hält die Tochter stolz fest. 

In der 3. Runde trifft Bencic auf die Siegerin der Partie zwischen der Spanierin Sara Sorribes Tormo (WTA 91) und Anett Kontaveit aus Estland (WTA 31). Weit vorausschauen will sie trotzdem nicht: «Ich kenne nicht mal meine Tableauhälfte», so Bencic cool.

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