Zunächst war für viele nicht mal klar, warum FCZ-Trainer Bo Henriksen im Spiel gegen Basel die Rote Karte sah. Dieses Rätsel ist inzwischen gelöst. Der Fall allerdings ist damit noch längst nicht abgeschlossen. Rekurs und Protest sind im Gang.
Verdutzt schaute Bo Henriksen den vierten Offiziellen an, nachdem er von Schiedsrichter Lukas Fähndrich die Rote Karte gezeigt bekommen hatte. «Ich?», fragte Henriksen noch einmal nach, bevor er sich sichtlich irritiert auf die Tribüne setzte. Tatsächlich war in den TV-Aufnahmen nicht wirklich ersichtlich, weshalb der Däne auf die Tribüne geschickt wurde.
TV-Bilder zeigten allerdings deutlich, wie Henriksen energisch auf die Unparteiischen einredete. Nach einem nicht gepfiffenen Foul an Bledian Krasniqi verliess der FCZ-Trainer seine Coaching-Zone, fuchtelte mit den Armen und beschwerte sich lautstark bei den Schiedsrichtern. Dann ging Henriksen auf den vierten Offiziellen zu und rempelte ihn an (s. Video oben).
Im Regelbuch des International Football Association Board (Ifab) steht: «Des Feldes verwiesen wird ein Teamoffizieller u. a. bei folgenden Vergehen: (...) absichtliches Verlassen der eigenen technischen Zone, um: (...) gegenüber einem Spieloffiziellen zu protestieren oder sich bei diesem zu beschweren.» Folglich geht die Rote Karte auch absolut in Ordnung.
Henriksen trotzdem noch in der Kabine?
Allzu lange hat es Henriksen aber nicht auf der Tribüne ausgehalten. Mit dem Pausenpfiff klettert der Trainer wieder auf den Platz runter und verschwindet in den Katakomben. Zudem zeigen TV-Bilder auch, wie er zum Start der zweiten Halbzeit wieder aus der Senftube zurück ins Stadion kehrt, obwohl er zu diesem Zeitpunkt hier längst nichts mehr zu suchen hat.
Aus diesem Grund hat der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen der Swiss Football League jetzt auch ein Verfahren gegen Henriksen eröffnet. Man will «weitere Klarstellungen nach sienem Platzverweis vom Donnerstag wegen Verlassens seiner technischen Zone und seinem Verhalten gegenüber dem 4. Offiziellen erhalten», heisst es in der Mitteilung der Liga.
Die erste Strafe ist bereits erfolgt. Henriksen wird am Sonntag beim Limmat-Derby gegen GC also nicht an der Seitenlinie stehen. Weitere Konsequenzen könnten mit dem abschliessenden Urteil folgen.
Basel legt Protest ein
Aber nicht nur die Liga, sondern auch der FC Basel hat im Zusammenhang mit dem Platzverweis von Henriksen weitere Schritte unternommen. Schon in der Halbzeit legte der Gastgeber einen Spielfeldprotest ein, der auch von beiden Parteien unterzeichnet wurde. Dieser Protest wird nun in den nächsten Tagen von der Liga bestätigt und geprüft.