YBs Mann für alle Fälle Meistertrainer Joël Magnin soll es wieder richten

Linus Hämmerli

9.10.2024

Joël Magnin stand einst bei Neuchâtel Xamax als Cheftrainer an der Seitenlinie.
Joël Magnin stand einst bei Neuchâtel Xamax als Cheftrainer an der Seitenlinie.
KEYSTONE

YB entlässt Patrick Rahmen und setzt interimistisch einmal mehr auf Joël Magnin. blue Sport nimmt den YB-Meistercoach unter die Lupe.

Linus Hämmerli

Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen

  • Joël Magnin übernimmt interimistisch den Trainerposten bei Meister YB. Sobald ein neuer Cheftrainer gefunden ist, wird er seinen bisherigen Job als U21-Trainer wieder ausführen.
  • Beim Berner Nachwuchs gehört Magnin zu den Urgesteinen. Der Neuenburger trainierte die U21 kumuliert während rund 13 Jahren. 
  • In der vergangenen Saison stand Magnin bereits interimistisch bei den YB-Profis an der Seitenlinie. Der Auftrag, YB den Meistertitel zu sichern, gelang ihm. YB wurde mit zwölf Punkten Vorsprung Meister.

Joël Magnin stemmte im vergangenen Mai als Interimstrainer mit YB den Meisterpokal in die Höhe. «Ich dachte, ich träume», so Magnin über den Titelgewinn, ehe er nach getaner Arbeit in die U21 des Klubs zurückkehrte.

Gut möglich, dass sich Magnin auch jetzt verwundert die Augen reibt. Diesmal dürfte ihm die Situation aber weniger Freude bereiten. Im Mai noch hoch geflogen, ist YB als amtierender Meister nach neun Ligaspielen überraschend Tabellenletzter.

So ist für den im Sommer verpflichteten Trainer Patrick Rahmen bereits im Herbst Schluss. Magnin springt einmal mehr in die Bresche. Bereits im vergangenen März holten die YB-Verantwortlichen den U21-Coach für den entlassenen Raphael Wicky an die Seitenlinie. Die Mission damals: Den Meistertitel eintüten. Das gelang.

Überzeugende Zahlen bei seinem letzten Interims-Einsatz

Unter Magnin gewann YB 2023/24 acht der letzten zwölf Spiele, verlor deren zwei und spielte zweimal unentschieden. Die Ausbeute von 26 Zählern durfte sich sehen lassen. YB wurde mit zwölf Punkten Vorsprung Meister.

Nun ist die Ausgangslage für Magnin eine andere: YB sitzt im Tabellenkeller. Magnin soll die Berner da rausholen. «Er hat im Frühling bewiesen, aus einer schwierigen Situation mit dem Trainerstaff das Beste aus der Mannschaft herausholen zu können», wird Sportchef Steve von Bergen in einer Medienmitteilung des Klubs zitiert.

Spycher über die Rückhol-Aktion: «Ich bin überzeugt, Joël ist der richtige Mann. Er hat in der vergangenen Saison eine extreme Klarheit reingebracht. Er kommuniziert gut und hat eine gute Verbindung zu den Spielern. Er zeigt seine absolute Loyalität zu YB.»

Gelb-Schwarzes Blut in den Adern

Magnin kennt die Young Boys in- und auswendig. Als Profi ging der einstige Mittelfeldspieler nebst seinen Engagements bei Lugano und GC während vier Jahren für YB auf Punktejagd. Für Gelb-Schwarz bestritt er wettbewerbsübergreifend über 150 Spiele.

Nach seinem Karriereende im Juli 2006 folgte ein Jahr später sein erstes Engagement bei YB abseits des Spieler-Seins. Er nahm den Job als Trainer der U21 an. Mit Unterbrüchen trainierte er das Nachwuchsteam der Hauptstädter rund 13 Jahre. Unter anderem David von Ballmoos, Lewin Blum und Michel Aebischer schnürten als Junioren unter den Fittichen Magnins die Schuhe.

Abstecher in die Super League nur von kurzer Dauer

Magnin hat neben YB auch bei Neuchâtel Xamax Erfahrung in der Super League gesammelt. Er war 2019/2020 Cheftrainer der Neuenburger – mit wenig Erfolg. Sechs Siege in 31 Spielen. Rund vier Wochen vor Saisonschluss wurde er entlassen. Den Abstieg konnten die Welschschweizer nicht mehr abwenden.

Im Januar 2021, ein halbes Jahr nach seinem Aus bei Xamax, lotste ihn Massimo Rizzo als Assistenztrainer zum FC Zürich. Knapp sechs Monate später war das Abenteuer beim FCZ bereits wieder Geschichte.

Auch das nächste Super-League-Abenteuer wird für Magnin wohl von kurzer Dauer sein. Mittelfristig wird er gemäss Spycher wieder den YB-Nachwuchs trainieren. So kurz die Dauer, so wichtig der Auftrag: YB das Siegen wieder beibringen.

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