Der neue YB-Trainer Giorgio Contini verrät, welche Ziele er mit dem amtierenden Meister anpeilt und erklärt, wieso er Murat Yakin und die Schweizer Nationalmannschaft vorzeitig verlässt.
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- Trotz laufenden Vertrags verlässt Giorgio Contini den Schweizer Verband und wechselt zu den Young Boys, wo er die Nachfolge von Patrick Rahmen antritt.
- Der SFV lässt seinen bisherigen Assistenztrainer nur ungern ziehen. «Giorgios Abgang ist ein Verlust für uns», gibt Nati-Coach Murat Yakin zu.
- Contini bedankt sich in einer ersten öffentlichen Stellungnahme bei Yakin und dem SFV und erklärt, wieso er sich für einen Wechsel entschieden hat.
Am Mittwoch lässt YB die Katze aus dem Sack und stellt Giorgio Contini als neuen Cheftrainer vor. Der knapp 51-Jährige tritt damit die Nachfolge des im Oktober entlassenen Patrick Rahmen an – und löst Interimstrainer Joël Magnin, der die Mannschaft seit gut zwei Monaten coachte, wieder ab.
Mit der Rückkehr in den Klubfussball entscheidet sich Contini gegen die Schweizer Nati, wo er seit Februar als Assistent von Murat Yakin amtet – und eigentlich einen Vertrag bis im Sommer 2026 besitzt. Schweren Herzens lässt ihn der SFV aber ziehen. «Giorgios Abgang ist ein Verlust für uns», gibt Nati-Coach Murat Yakin zu. «Aber ich wusste, dass er mit seinen Qualitäten ein gefragter Trainer ist. Ich wünsche Giorgio viel Glück bei dieser neuen Herausforderung.»
«Ich bin ein Cheftrainer»
Contini seinerseits unterstreicht in seinem ersten Interview als YB-Chefcoach seine Dankbarkeit gegenüber Yakin und dem gesamten Nati-Trainerteam. «Ich durfte intensive Monate erleben und habe grosses Vertrauen gespürt», so Contini. «Herzlichen Dank auch an Pierluigi Tami und Dominique Blanc als Präsident, die es ermöglicht haben, dass ich bei YB anfangen darf.»
Doch wieso kehrt Contini der Nati nach rund 10 Monaten bereits wieder den Rücken? «Ich hatte grundsätzlich immer im Gefühl, dass ich ein Cheftrainer bin, gerne tagtäglich auf dem Platz stehe und gerne grosse Herausforderungen annehme», erklärt er. «Es ist der BSC Young Boys – das ist eine grosse Herausforderung für mich.»
Lehrreiche YB-Zeiten
Insbesondere nach der schwachen Vorrunde ist Contini gefordert. «Es gibt im Fussball Phasen, die man überleben und überstehen und über die Arbeit wieder wachsen muss», weiss der neue Berner Hoffnungsträger. «Es ist eine Zeit, die für jeden Spieler lehrreich sein wird.»
Auch wenn YB heute nicht dort steht, wo man sich gerne sehen würde, erkennt Contini zuletzt eine positive Entwicklung: «Es geht wieder aufwärts, es ist neuer Wind drin. Ich wünsche mir, dass ich in den nächsten Wochen dazu beitragen kann, dass wir auf diesem Weg bleiben.»
Zuerst aber sollen sich Team und Trainer kennenlernen. «Für mich ist entscheidend, dass die Spieler wissen, was ich verlange und fordere», sagt Contini und fügt an: «Dann bin ich überzeugt, dass wir ein YB sehen werden, das wieder offensiv sein und seine Möglichkeiten auf dem Platz nutzen wird.»