Servette muss gegen den FC Zürich die dritte Pleite in Folge einstecken und droht weiter an Boden auf Leader YB zu verlieren. Nach der Partie sorgt eine Szene kurz vor dem einzigen Tor des Abends für viel Gesprächsstoff.
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- Servette kassiert gegen den FCZ die dritte Niederlage in Folge und droht im Meisterrennen weiter an Boden zu verlieren. Siegt YB am Sonntag beim FC St.Gallen, wächst der Rückstand der Genfer auf acht Punkte an.
- Gegen den FCZ gibt vor allem eine Szene kurz vor dem einzigen und entscheidenden Treffer zu reden. Servette-Goalie Joël Mall lässt seinem Ärger freien Lauf und hinterfragt im Interview mit blue Sport: «Wofür haben wir denn den VAR?»
- Schiedsrichter Anojen Kanagasingam nimmt bei blue Sport Stellung und erklärt auch, wie der Austausch mit dem Videoassistenten abgelaufen ist.
Seit der Nati-Pause ist bei Servette der Wurm drin. Nach den Niederlagen gegen Winterthur und Schlusslicht Stade-Lausanne-Ouchy müssen sich die Genfer am Samstag vor Heimpublikum auch dem FC Zürich knapp mit 0:1 geschlagen geben.
«Im Fussball ist es zum Teil kompliziert», sagt Coach René Weiler nach dem Schlusspfiff und macht angesprochen auf das Meisterrennen klar: «Ich habe noch nie vom Titel geredet. Andere reden vom Titel. Die Medien, aber auch das Umfeld. Das ist dann zusätzlicher Stress und Druck, weil dann kannst du etwas verlieren. Vielleicht ist das jetzt die Quittung.»
Ein irreguläres Gegentor?
Gegen den FCZ hat Servette mit zwei Aluminium-Treffer auch Pech zu beklagen. Das Wettkampfglück scheint den Grenats zuletzt abhandengekommen zu sein – wobei Goalie Joël Mall das nicht so stehenlassen will. Denn der 33-Jährige ärgert sich gewaltig über eine ungeahnte Szene in der Entstehung des einzigen und entscheidenden Gegentreffers. Antonio Marchesano zieht Gegenspieler Keigo Tsunemoto im Strafraum klar zurück – und kommt ungestraft davon.
«Ich habe es im Spiel schon gesehen und in der Pause habe ich das Video nochmals gesehen – es ist schwierig, das so hinzunehmen. Ich bin absolut kein Fan von Schiedsrichter-Bashing, aber wofür haben wir denn den VAR?», ärgert sich Mall im Interview mit blue Sport. «Ich weiss nicht, ob im Keller gerade das Licht ausfiel. Keine Ahnung, es ist schwierig. Es war spielentscheidend.»
Schiri Kanagasingam erklärt sich
Schiedsrichter Anojen Kanagasingam nimmt nach der Partie Stellung. «Die Aktion vor dem 0:1 habe ich so auf dem Platz nicht wahrgenommen. Ich habe die Bilder jetzt noch einmal gesehen und muss sagen, technisch gesehen war es wahrscheinlich eher ein Foul», sagt der 30-Jährige im Interview mit blue Sport. «Ich muss aber auch ehrlich sagen: Hätte ich die Aktion auf dem Platz wahrgenommen, bin ich mir nicht sicher, ob ich auf Foul entschieden hätte.»
Er habe sich für die heutige Partie zum Ziel gesetzt, viel laufen zu lassen. «Es gibt gleichwohl auch Argumente, die dafür sprechen, nicht zu pfeifen. Etwa, dass der Servette-Spieler vielleicht etwas einfach zu Boden geht», so Kanagasingam.
Den Ärger aus dem Servette-Lager kann der Unparteiische aber nachvollziehen, zumal der VAR die Aktion von Marchesano sogar überprüft. «Er hat relativ schnell entschieden, dass es für ihn kein klarer und offensichtlicher Fehlentscheid ist. Deshalb hat er das Tor validiert», erklärt Kanagsasingam, der den Kontakt mit Servette nicht aktiv suchen wird: «Die Bilder sprechen für sich. In diesem Fall sind die Bilder auch nicht klar und offensichtlich, dass man sagen kann, dass es ein Skandal ist.»