Nicht nur eine «Spesenentschädigung» Die Wahrheit über den Lohn von FCB-Boss Degen

lbe

18.4.2024

Entgegen früheren Aussagen gibt FCB-Boss Degen nun an, dass zwischen ihm und dem Klub ein Mandatsvertrag besteht.
Entgegen früheren Aussagen gibt FCB-Boss Degen nun an, dass zwischen ihm und dem Klub ein Mandatsvertrag besteht.
Bild: Imago

David Degen hat seit seinem Amtsantritt bekräftigt, vom FC Basel keinen Lohn zu beziehen, sondern nur eine «Spesenentschädigung» zu erhalten. Jetzt rudert der 41-Jährige zurück.

lbe

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • David Degen betonte seit seinem Amtsantritt als FCB-Boss, nichts zu verdienen und bloss «Spesenentschädigung» zu erhalten. In einem Gespräch mit der «Basler Zeitung» und «Blick» gesteht er nun: «Es besteht seit 2021 ein Mandatsvertrag.»
  • Wie hoch dieser ausfällt, will Degen nicht verraten. Verwaltungsratskollege Dan Holzmann sagt aber: «David ist für seine Arbeit definitiv unterbezahlt.»

Nachdem die Gerüchteküche wochenlang brodelt, reagieren die vier Verwaltungsräte der FCB-Holding und legen ihre Karten zumindest teilweise auf den Tisch. David Degen, Dan Holzmann, Andreas Rey und Ursula Rey-Krayer geben zu, über die bisher unbekannte Firma Horizon2026 AG heimlich insgesamt elf Millionen in den Klub gesteckt zu haben.

«Wir haben die Firma gegründet, weil dem FCB im Dezember 2021 drei Millionen fehlten, um nicht Konkurs zu gehen», erklärt Rey in einem Gespräch mit der «Basler Zeitung» und «Blick». Und David Degen beteuert: «Wir finanzieren den Klub, halten ihn am Leben und schauen nach bestem Wissen und Gewissen, dass es ihm gut geht.»

«Vielleicht war es ein Fehler»

Eine geheime Firma ist aber nicht alles, was im Rahmen des Interviews ans Licht der Öffentlichkeit kommt. Degen gab stets an, vom FCB keinen Lohn, sondern nur «Spesenentschädigung» zu beziehen. «Ich bin nicht auf der Payroll des Klubs. Aber es besteht seit 2021 ein Mandatsvertrag», gesteht er jetzt. «Vielleicht war es ein Fehler, dass ich es nicht von Anfang an als Honorar bezeichnet hatte.»

Der Mandatsvertrag läuft über Degens eigene Firma T44 AG. Wie hoch dieser ausfällt, gibt der FCB-Boss nicht preis. Wie die «Basler Zeitung» schreibt, soll er für seine Tätigkeiten für den FC Basel eine jährliche Entschädigung von 300'000 Franken erhalten. Verwaltungsratskollege Dan Holzmann: «Wenn ich sehe, was andere in einer vergleichbaren Funktion verdienen, dann ist David für seine Arbeit definitiv unterbezahlt.»

Restlicher Verwaltungsrat ohne Honorar

Der gesamte Verwaltungsrat könne hinter Degens Lohn stehen, betont Holzmann und erklärt: «Wir – Andreas, Ursula und ich – verdienen nichts, aber David erhält einen Betrag, damit er sein Leben unterhalten kann, wenn er sich im Gegenzug 24 Stunden am Tag für den FCB einsetzt.»

Wieso der Klub bisher nie offenlegte, dass auch Degen Honorar empfängt, begründet Ursula Rey-Krayer: «Wenn man kein börsennotiertes Unternehmen ist, finde ich es schwierig, solche Sachen proaktiv zu kommunizieren. Es ging nicht darum, etwas zu vertuschen.» Holzmann fügt an: «Sondern wir legen beim FCB einfach generell nie irgendwelche Löhne und Honorare offen.»