FCL-CEO im Exklusiv-Interview Stefan Wolf, ist ihr Rücktritt ein Sieg für Bernhard Alpstaeg?

Luca Betschart

24.8.2024

FCL-CEO Stefan Wolf spricht über seinen Rücktritt: «Es hat mir zugesetzt»

FCL-CEO Stefan Wolf spricht über seinen Rücktritt: «Es hat mir zugesetzt»

Anfang Woche kündigt FCL-CEO Stefan Wolf seinen Rücktritt zu Jahresende an. Im Interview mit blue Sport spricht der 53-Jährige über seinen Entscheid.

24.08.2024

Der FC Luzern steht vor dem nächsten Umbruch. Stefan Wolf, Verwaltungsratspräsident und CEO, verlässt den Klub zum Ende des Jahres. Im Interview mit blue Sport spricht er erstmals über seinen Abschied. 

Luca Betschart

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  • Am Montag gibt der FC Luzern bekannt, dass Verwaltungsratspräsident und CEO Stefan Wolf den Klub Ende Jahr verlassen wird.
  • Im exklusiven Interview mit blue Sport nimmt Wolf erstmals öffentlich Stellung und erklärt, was hinter seinem Entscheid steckt.
  • Wolf stellt klar, dass sein Rücktritt keinesfalls als Sieg für Bernhard Alpstaeg im tobenden FCL-Machtkampf gedeutet werden kann. «Es geht mir nicht um mich und nicht um Bernhard Alpstaeg», so Wolf. 

Am vergangenen Montag gibt der FC Luzern bekannt, dass Stefan Wolf den Klub zum Ende des Jahres auf eigenen Wunsch verlassen wird. Wegen «unterschiedlichen Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung» wird der CEO und Verwaltungsratspräsident seine Tätigkeit nach knapp vier Jahren beenden. Aber was heisst das konkret? 

«Ich will mich öffentlich nicht konkret dazu äussern», erklärt Wolf im exklusiven Interview mit blue Sport. «Es gibt ein paar Dinge, bei denen ich nicht gleicher Meinung bin. Aber das soll intern bleiben. (...) Ich bin nicht dafür, dass ich hier gross Theater mache. Es reicht, dass ich am Montag einen solchen Stein ins Rollen gebracht habe. Jetzt ist wichtig, dass wieder Ruhe in das System kommt.»

«Es geht nicht um mich oder Alpstaeg»

Auf den tobenden Matchkampf mit Bernhard Alpstaeg angesprochen, macht Wolf klar, dass sein Rücktritt keinesfalls als Sieg für die Alpstaeg-Seite zu werten ist. «Es geht mir nicht um mich und nicht um Bernhard Alpstaeg. Es geht um den FCL und ich habe mich für diesen Klub eingesetzt», entgegnet Wolf. «Ich habe wunderbare Leute hier kennengelernt, die alles für den Klub geben. Für sie habe ich gearbeitet – und nicht gegen irgendjemanden.»

Trotzdem haben die ständigen Unruhen und Verfahren Spuren hinterlassen. «Es gab Phasen, in denen es extrem energieraubend war. Die ganzen Verfahren, die wir hatten», gibt Wolf zu. «Es hat mir zugesetzt. Ich glaube, das sieht man mir auch an. Aber da ist Herzblut dahinter und ich bin bei weitem nicht der Einzige, der das durchgemacht hat.»

Zahlreichen Leuten im Klub sei es so ergangen – oder noch schlimmer. «Sie wurden auf gewisse Dinge angesprochen, auf die sie gar keine Antworten finden konnten», so der 53-Jährige. 

Ein Abschied mit viel Wehmut

Eine Rollenaufteilung mit Simon Meier, der als neuer CEO gewisse Bereiche hätte übernehmen können, kommt für Wolf nicht in Frage: «Ich konnte das nicht mehr so machen. Ich bin da auch konsequent und vielleicht etwas stur. Aber es ist ganz klar, dass ich Simon Meier und auch den Verwaltungsrat in den nächsten Monaten unterstützen werde.»

Trotz Erschöpfung fällt Wolf der Abschied alles andere als leicht. «Ich fuhr immer mit Energie und Freude nach Luzern – auch wenn es intensive Phasen gab», stellt der abtretende Verwaltungsratspräsident klar und fügt wehmütig an: «Wir haben einiges erreicht in dieser Zeit. Es tut mir weh, das zu verlassen. Ich werde den Klub ab dem 1. Januar vermissen.»

Wolf bedankt sich für die zahlreichen Reaktionen, die er seit seiner Rücktrittsankündigung erhalten hat. «Mich hat sehr berührt, dass es die Leute schade finden. Aber auch, dass sie Verständnis haben für den Entscheid. Ich habe sehr viele Nachrichten bekommen, sehr viele haben mir alles Gute gewünscht», erzählt Wolf und verspricht: «Ich werde Vollgas geben bis Ende Jahr. Und der FCL wird seinen Weg machen – egal ob ich dabei bin oder nicht.»

Luzern – Winterthur 3:0

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Credit Suisse Super League, 5. Runde, Saison 24/25

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