FCB-Präsident David Degen kündigte im Interview bei blue Sport Kader-Korrekturen im Winter an. Auch Spieler, die erst im Sommer dazustiessen, müssen möglicherweise bereits wieder ihre Koffer packen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der FC Basel will im Winter-Transferfenster «Korrekturen vornehmen», sagt FCB-Präsident David Degen am Sonntag im Interview bei blue Sport.
- Auch Spieler, die erst im Sommer geholt wurden, können davon betroffen sein, stellt der FCB-Boss klar.
- Namen nennt David Degen keine, das führt natürlich zu Spekulationen.
- blue Sport nimmt die Sommer-Neuzugänge unter die Lupe und zeigt dir, für welche Spieler die Luft beim FC Basel dünn werden könnte und welche etwas mehr Kredit geniessen dürften.
Die Sommer-Neuzugänge im Check
Mohamed Dräger
Nicht auf dem Niveau, das er in seiner Zeit beim FC Luzern an den Tag legte. Mit seinen 27 Jahren ist er im besten Fussballeralter. Er bringt auch die richtige Mentalität mit. Von den Rechtsverteidigern zeigt er die solidesten Leistungen. Fazit: Behalten
Finn van Breemen
Zu Beginn der Saison unter Timo Schultz heillos überfordert. Unter Fabio Celestini wirkt er wie verwandelt. Zuletzt neben Fabian Frei auch gegen Luzern sehr solid und stilsicher in den Zweikämpfen und mit guten Ansätzen in der Spielauslösung. Van Breemen ist mit seinen 20 Jahren auf jeden Fall ein spannender Perspektivspieler. Fazit: Behalten
Leon Barisic
Der 22-jährige Internationale aus Bosnien-Herzegowina musste beim Sieg im Cup-Achtelfinal in Kriens, dem ersten Spiel unter Celestini, mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Zuvor stand er in sieben Super-League-Spielen in Folge in der Startelf, wobei der FCB keines dieser Spiele gewinnen konnte. Ein Verkauf in der Winterpause käme wohl zu früh. Barisic ist robust und wirkt für sein Alter sehr reif. Kommt hinzu, dass der FCB in der Innenverteidigung nicht viele Alternativen hat. Fazit: Behalten
Dominik Schmid
Schmid hat sich letzte Saison mit starken Leistungen bei GC ins Rampenlicht gespielt und das Interesse des FCB geweckt. Auch vom Profil her ist Schmid ein spannender Spieler: Liga-erprobt und mit seinen 25 Jahren ein gutes Bindeglied zwischen Routiniers und jungen Wilden. Zu Beginn der Saison hinkte er den Erwartungen hinterher. Unter Celestini blüht er nun aber endlich wieder auf. Fazit: Behalten
Kevin Rüegg
Rüegg ist eine Leihgabe von Hellas Verona. Der 25-Jährige kommt in Basel überhaupt nicht in die Gänge und überzeugt bei seinen vereinzelten Einsätzen nicht. Steht von den drei Rechtsverteidigern klar an dritter Stelle. Die Leihe ist weder für den Spieler noch für die Klubs ein Gewinn. Wie das wohl Philipp Degens Agentur sieht, die Rüegg berät? Fazit: Leihvertrag beenden
Renato Veiga
Fügt sich mit seinem Traumtor gegen den FCZ als Spektakelspieler ein. Wird dann voreilig zum Zauberfüsschen und Heilsbringer des FCB erkoren. In den folgenden Spielen fällt er vermehrt mit Undiszipliniertheiten und überheblichem Auftreten auf, seine Leistungen lassen zu wünschen übrig. Mittlerweile ist er im Mittelfeld eine Konstante, wenngleich mit weniger Glanzmomenten als erhofft. Sein Potenzial ist aber zu gross, um es im Winter bereits wieder abzustossen. Hat zudem einen Vertrag bis 2027. Fazit: Behalten
Gabriel Sigua
Das georgische Talent zeigt mit seinen erst 18 Jahren eine solide erste halbe Saison. Zuweilen ganz stark und mit wichtigen Toren wie beim 2:2 gegen Zürich oder im ersten Spiel unter Celestini zum eminent wichtigen 2:1 gegen Yverdon (Video unten). Andererseits auch mit einer frühen Roten Karte gegen Servette. Dennoch kostet Sigua im Verhältnis zu anderen Neuverpflichtungen einen Bruchteil und er hat grosses Entwicklungspotential. Fazit: Behalten
Jonathan Dubasin
Unter Schultz und Vogel kriegt er den Stempel einer «Fehlinvestition» aufgedrückt, unter Celestini und nach überstandener Verletzungspause wendet sich das Blatt. Dubasin steht seit der Ankunft des neuen Trainers sechs Mal in der Startelf und skort dreifach (2 Tore, 1 Assist). Der 23-Jährige taucht aber zu oft ab. Für einen Drei-Millionen-Mann noch zu wenig prägend für das FCB-Spiel. Zuletzt zeigt Dubasin aber klar, dass er für den FCB noch wichtig werden kann. Wie bei seinem Siegtor in Luzern. Fazit: Behalten
Yusuf Demir
Das einstige Barça-Wunderkind ist einerseits längst kein Kind mehr, andererseits beim FCB auch kein Wunder. Demir fällt durch, wirkt bisweilen wie ein Fremdkörper. In den Zweikämpfen zu schwach und ohne die erhoffte Kreativität im Angriffsspiel. Zuletzt verpasste er fünf Pflichtspiele verletzt. Fazit: Leihe beenden.
Juan Gauto
Der teuerste Neuzugang des Sommers ist ein Fehleinkauf. Technisch zwar äussert beschlagen, bringt dies aber praktisch nie auf den Platz. Kein Skorerpunkt bei seinen 10 Einsätzen. Zudem hat man auf dieser Position mit Eigengewächs Beney einen Spieler, der einen Bruchteil von Gautos Monatslohn kostet und zurzeit die besseren Leistungen zeigt. Aus dem FCB-Umfeld hört man aber auch, dass Gauto aufgrund der Krisensituation unter Schultz und Vogel niemanden hatte, der sich um ihn kümmerte. Vom Hotel auf den Platz und wieder zurück. Dass Routiniers wie Frei und Xhaka zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, hat dem jungen Südamerikaner bei der Integration auch nicht geholfen. Fazit: Verkaufen oder Leihe
Djordje Jovanovic
Ist zwar nicht der Knipser, den sich der FCB erhofft hat, aber doch der konstanteste im Sturm. Der 24-Jährige ist ein Spieler, der sich ins Mittelfeld fallen lässt, um sich die Bälle zu holen und dann die Mitspieler in Szene setzt. Zuletzt gibt er den sehenswerten Assist zum 1:0 gegen Luzern. Ein Stürmer, der zwar nicht Tor um Tor schiesst, dafür aber für die Mannschaft arbeitet. Fazit: Behalten.
Maurice Malone
Kann als Flügelstürmer kaum Akzente setzen. Seine Technik und sein Speed kommen zu wenig zur Geltung. Er arbeitet auch in der Defensive zu wenig mit. Und so kommt der 23-Jährige nicht über vier Startelfeinsätze hinaus. Malone verletzte sich Mitte November am Meniskus und fällt länger aus. Er hat einen langfristigen Vertrag bis 2027. Fazit: Abgeben, wenn möglich.
Thierno Barry
Barry sollte der grosse Knipser beim FCB werden. Er stiess als Topskorer der zweithöchsten Liga Belgiens zu Basel. In 33 Spielen erzielte er 20 Tore, bereitete fünf weitere Tore vor und avancierte bereits in seiner ersten Saison zum Toptorschützen sowie zum «Player of the Season» der belgischen Challenger Pro League. Beim FCB liefert Barry nichts als Pleiten, Pech und Pannen. Kaum eine saubere Ballannahme, schwach im Eins gegen Eins und bisher ist er mehr Chancentod denn Knipser. Auch unter Celestini hat er den Turnaround noch nicht geschafft. Der FCB braucht einen Stürmer, der regelmässig trifft. Bedia von Servette wäre ein möglicher Kandidat. Fazit: Abgeben, wenn möglich – oder Leihe