Mario Balotelli sorgte in der abgelaufenen Saison abseits des Rasens für mehr Schlagzeilen als darauf. Eine bislang unbekannte Geschichte kommt jetzt ans Tageslicht. Balotelli und Sion-Sportchef Barthélémy Constantin sollen an der Fasnacht in eine Schlägerei verwickelt gewesen sein.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mario Balotellis Skandal-Akte ist um eine Episode reicher: Im Februar soll der italienische Stürmer an der Fasnacht mit Barth Constantin in eine Schlägerei verwickelt worden sein und dem Sion-Sportchef versehentlich einen Faustschlag verpasst haben.
- Balotellis Vertrag im Wallis läuft noch bis 2024. Ob der Stürmer in Sion bleibt, ist aber höchst fraglich. Die Constantins zeigen sich enttäuscht von den Leistungen und dem Verhalten des Italieners.
Gross waren die Erwartungen im Wallis, als Ende August der Transfer von Mario Balotelli verkündet wurde. Doch statt mit dem einstigen Mega-Talent mal wieder um die europäischen Plätze oder sogar Titel mitzuspielen, endete die Saison für den FC Sion im Fiasko – mit dem Abstieg in die Challenge League.
Nur sechs Tore schoss Balotelli, der in Sion 1,5 Millionen Franken pro Saison verdienen soll. Für Unterhaltung sorgte der 36-fache italienische Nationalspieler aber allemal, wenn auch meistens abseits des Platzes. Im September torkelte er nach einer wilden Partynacht durch Lausanne, im November verglich er die Swiss Football League mit der Mafia und zeigte FCB-Fans den Mittelfinger.
Nun bringt der «Blick» eine weitere Balotelli-Geschichte ans Tageslicht. Nach einem Spiel im Februar gegen Winterthur (1:1) ging der Starstürmer mit Sion-Sportchef Barthélémy Constantin an die Fasnacht. Die beiden verkleideten sich, um unerkannt zu bleiben, heisst es im Bericht. Ein Partygänger soll Balotelli aber erkannt haben und zückte seine Kamera, was dem Italiener überhaupt nicht gefiel.
«Erst kam es zu Beleidigungen, dann flogen die Fäuste», schreibt der «Blick». Constantin junior soll dazwischengegangen sein, um Balotelli zu schützen. «Mitten im Gerangel kassierte der Sportchef plötzlich einen Faustschlag von Balotelli.» Offensichtlich ein Versehen des Stürmers, aber ein schmerzhaftes für Constantin, der ein blaues Auge davontrug.
Wie weiter mit Balotelli?
Nach dem Abstieg und den zahlreichen Negativschlagzeilen hat man im Wallis die Schnauze voll von Balotelli. «Mario hat uns weder das in ihn gesetzte Vertrauen zurückgegeben, noch hat er uns für den grossen Effort, den wir geleistet haben, belohnt», sagte Klubboss Christian Constantin kürzlich der «L’Illustré» und meinte, dass es «vielleicht sogar besser» wäre, wenn Balotelli gar nicht mehr spielen würde.
Noch hat der bald 33-Jährige im Wallis einen Vertrag bis 2024. Trotzdem ist es kaum vorstellbar, dass Balotelli auch in der Challenge League noch für Sion spielt. Allerdings wird es wohl auch nicht einfach, einen Abnehmer zu finden, der bereit ist, Balotelli weiterhin so fürstlich zu entlöhnen, wie dies der FC Sion tut.
«Wir werden uns sicher alle an einen Tisch setzen. Marios Berater Enzo Raiola, sein Anwalt, unser Anwalt, mein Vater, ich», antwortet Barth Constantin in einem «Blick»-Interview auf die Frage nach Balotellis Zukunft. Und stellt klar: «Wir haben alles unternommen, damit er vor allem an Fussball denkt. Das ist uns nicht gelungen.» Man habe sich in Balotelli «getäuscht».