Der FC Zürich fällt im Spitzenkampf in Lugano auseinander und bleibt zum dritten Mal in Folge ohne Sieg. Samuel Ballet lässt nach dem Schlusspfiff Dampf ab und kritisiert im Interview seine Mitspieler scharf.
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- Der FC Zürich verliert den Spitzenkampf beim FC Lugano diskussionslos mit 1:4 – und in Person von Juan José Perea auch die Nerven. Der 24-Jährige fliegt nach einer Tätlichkeit in der 62. Minute vom Platz.
- Der FCZ-Ärger nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge ist gross. Während Captain Yanick Brecher «eine extreme Wut im Bauch» verspürt, geht Samuel Ballet auf seine Teamkollegen los.
- Ballet kritisiert die Einstellung gewisser Mitspieler und macht klar: «Es gibt Spieler, die sich ein paar Fragen stellen müssen, denn wir haben ein Ziel.»
Schwarzer Sonntag für den FC Zürich. Gegen Lugano verliert Mannschaft von Ricardo Moniz das Spiel, die Tabellenführung und die Nerven. Und das, obwohl der Spitzenkampf für den FCZ eigentlich optimal beginnt. Doch nach der frühen Führung in der 9. Minute durch Mounir Chouiar geht bei den Gästen gar nichts mehr.
Bis zur 30. Minute fangen sich die Zürcher drei Gegentore und geben die Partie noch vor dem Seitenwechsel aus der Hand. Deshalb herrscht bereits zur Pause dicke Luft beim FCZ. «In der Kabine war es ein bisschen angespannt. Ich hoffe, dass es angespannt war. Denn als FC Zürich, als Tabellenführer, können wir nicht hierherkommen und so untergehen», wählt Samuel Ballet nach dem Schlusspfiff deutliche Worte.
«Es wirkt nicht so, als ob alle für unser Ziel spielen»
Trotzdem schlägt es nur fünf Minuten nach der Pause erneut hinter FCZ-Goalie Yanick Brecher ein. Zudem fliegt Juan José Perea nach einer Tätlichkeit in der 62. Minute vom Platz. «Ich habe direkt nach dem Spiel keine Erklärungen. Wir müssen das analysieren», sagt Ballet. «Aber es gibt Spieler, die sich ein paar Fragen stellen müssen, denn wir haben ein Ziel. Es wirkt nicht so, als ob alle für dieses Ziel spielen. Vielleicht wollen manche Spieler für sich selbst spielen.»
Der 23-Jährige, der erst in der 46. Minute eingewechselt wird, bemängelt die Einstellung gewisser Teamkollegen scharf. «Einige Leute müssen sich fragen, was sie diese Saison oder in ihrer Karriere erreichen wollen. Es wirkt nicht so, als hätten wir den Biss, die Punkte zu holen und Tabellenführer zu bleiben.»
Fürs Erste soll Ballet Rech behalten. Der FCZ rutscht nach dem dritten sieglosen Spiel auf den dritten Tabellenplatz ab – und ist am kommenden Samstag gegen die Grasshoppers unter Zugzwang. «Ich hoffe, dass wir nächste Woche ein gutes Gespräch haben», so Ballet. «Hoffentlich schon morgen. Denn wir müssen dieses Spiel so schnell wie möglich abhaken und uns auf das Derby konzentrieren.»