Die Schweizer Speed-Überflieger kommen im zweiten Training für die Abfahrt auf der Streif nicht auf Touren und büssen viel Zeit ein. Gemäss der norwegischen Skilegende Aksel Lund Svindal ist das aber kein Grund zur Sorge.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Im zweiten Abfahrtstraining in Kitzbühel ist Alexis Monney auf Platz 10 bester Schweizer. Marco Odermatt und Franjo von Allmen, die am Lauberhorn zuletzt einen Doppelsieg feierten, verlieren viel Zeit.
- Odermatt gibt nach dem Training zu, dass er die Lösung für die entscheidenden Passagen noch nicht gefunden hat. Von Allmen erklärt dagegen, wie es zu seiner Schrecksekunde kommen konnte.
- Für die norwegische Skilegende ändern die Trainingsleistungen aber nichts an der Favoritenrolle fürs Rennen vom Samstag: «Die Schweizer werden stark sein.»
Die Schweizer Abfahrer sind derzeit nicht zu stoppen. Am Lauberhorn fahren Marco Odermatt und Franjo von Allmen am vergangenen Samstag im vierten Rennen in der Königsdisziplin den vierten Doppelsieg ein. Kein Wunder, sind auch vor den legendären Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel alle Augen auf Odermatt und Co. gerichtet.
Im zweiten Training am Mittwoch kommen die Seriensieger aber nicht auf Touren. Bester Schweizer ist Alexis Monney auf Platz 10. Derweil hat Odermatt in den Schlüsselpassagen der Streif seine liebe Mühe, verpasst gar ein Tor und verliert über zwei Sekunden. Franjo von Allmen übersteht eine Schrecksekunde, büsst bis ins Ziel aber über drei Sekunden ein.
Das Puzzle zusammensetzen
«Leider habe ich den Druck über die Hausbergkante nicht ganz lösen können. Somit war es ein weiter Sprung und ein später Ansatz der Kurve. Dann habe ich die Ski überkreuzt und hatte eine Schrecksekunde. Aber alles gut», gibt von Allmen im Ziel beim ORF Entwarnung und richtet den Blick nach vorne: «Auf das Rennen hin ist es wieder ein Zusammensetzen des Puzzles. Ich versuche, die beiden guten Teile mitzunehmen. Dann klappt es hoffentlich.»
Odermatt sagt über seine Fahrt: «Ich habe die Lösung noch nicht ganz gefunden. Heute zu viele kleine Fehler, speziell in den entscheidenden Passagen wie Ausfahrt Steilhang und die Traverse unten haben noch gar nicht gepasst.» Anlass zur Beunruhigung ist das für den Nidwaldner aber nicht: «Ich weiss, dass ich hier sehr schnell Skifahren kann. Ich war jedes Jahr auf Podestkurs. Der Sieg fehlt noch.»
Svindal: «Die Schweizer werden stark sein»
Geht es nach der norwegischen Skilegende Aksel Lund Svindal, ist Odermatts erster Streif-Triumph aber nur eine Frage der Zeit. «Odermatt war nicht so schnell jetzt, aber er ist ein ‹Racehorse›. Im Rennen gibt er noch mehr Gas», sagt Svindal dem ORF nach dem zweiten Training.
Weil dem zweifachen Olympiasieger in seiner Aktivzeit ein Abfahrtssieg in Kitzbühel verwehrt bleibt, kann er dem Schweizer Weltcup-Dominator nachfühlen. «Odermatt hat so viele Sachen gewonnen. Ich glaube, er schläft trotzdem ziemlich gut», so Svindal. «Das Coole mit Odermatt ist: Er hat so viel gewonnen, ist aber trotzdem ziemlich jung eigentlich. Er hat noch viele Möglichkeiten. Ich wette, dass er Kitzbühel gewinnt. Wenn nicht in diesem Jahr, dann im nächsten oder übernächsten.»
Und wenn nicht Odermatt, dann hat Swiss Ski derzeit mit von Allmen, Monney, Murisier oder Rogentin weitere bewährte Trümpfe in den eigenen Reihen. Für Svindal ist vor dem diesjährigen Klassiker deshalb klar: «Die Favoriten sind die Schweizer.»
Sa 25.01. 11:25 - 13:30 ∙ SRF zwei ∙ 125 Min