Ultimatum Kilde fordert Reformen im norwegischen Ski-Verband – und droht mit Rücktritt

SB10

8.2.2024

Aleksander Aamodt Kilde ist unzufrieden mit dem norwegischen Ski-Verband. 
Aleksander Aamodt Kilde ist unzufrieden mit dem norwegischen Ski-Verband. 
IMAGO/NTB

Aleksander Aamodt Kilde feuert gegen den norwegischen Ski-Verband. Der aktuell verletzte Speed-Star schliesst gar sportliche Konsequenzen nicht aus, sollte er weiterhin kein Gehör finden.

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Nach seinem schlimmen Sturz in Wengen macht Aleksander Aamodt Kilde bereits wieder erste Schritte auf einem Laufband – mithilfe eines Cyber-Gerätes. Der Weg zu einem Comeback auf der Ski-Piste ist aber noch lang und beschwerlich – der Norweger hat also genügend Zeit, um sich noch mit anderen Themen zu beschäftigen. 



Schon lange ein Dorn im Auge ist dem Speed-Fahrer der norwegische Ski-Verband, mit dessen Strukturen Kilde nicht einverstanden ist. Kurz vor Saisonstart trat Teamkollege Lucas Braathen im Alter von nur 23 Jahren zurück – weil der Techniker wegen eines Streits mit dem Verband keine Energie mehr im Tank hatte.

Kilde kündigte danach an, jenes System ändern zu wollen, das Braathen zum Rücktritt trieb. Norwegens Ski-Verband hält die Vermarktungsrechte an seinen Spitzenathleten, was zur Folge hat, dass diese keine privaten Sponsoren akquirieren und zeigen können. «Das ist nicht richtig», kritisierte er. «Wir brauchen die Freiheit, unsere eigene Marke aufzubauen. Wir wollen auch Menschen sein, die auf unserer eigenen Plattform in den sozialen Medien machen können, was wir wollen.»

Wengen-Sturz eine indirekte Folge?

Der 31-Jährige hat nun offenbar die Schnauze voll und fordert öffentlich eine tiefgreifende Veränderung innerhalb des Verbands. Der Gesamtweltcupsieger von 2020 will gar ohne signifikante Reformen an der Verbandsspitze nicht mehr in den Ski-Zirkus zurückkehren, wie Kilde in einem brisanten Interview mit «NRK» betont.

Es herrsche eine unprofessionelle «Von oben herab»-Einstellung und «Arroganz», ärgert sich Kilde und spricht von einem «Vertrauensverlust». Was ihn stört? «Es ist der Vorstand und die Art und Weise, wie Dinge verwaltet werden.» Sein Wunsch ist, dass externe Leute an Bord kommen, denn die aktuelle Spitze habe ja das aktuelle Modell immer durchgewunken. Nach zuvor konstruktiven Gesprächen herrsche seit mehreren Monaten Funkstille zwischen ihm und Ski-Präsidentin Tove Moe Dyrhaug sowie Generalsekretär Arne Baumann.

Der Zwist mit dem Verband habe ihn beschäftigt, erläutert Kilde. «Ich würde nicht sagen, dass der Sturz in Wengen direkte Konsequenzen hatte. Ich denke, dafür gab es andere Gründe, aber dass es zu Beginn der Saison ein Gesamtpaket gab, das etwas zu viel war – das könne nicht ausgeschlossen werden», meint er.


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