Marcel Hirschers Plan, im Weltcup unter holländischer Flagge wieder anzugreifen, erweist sich als komplizierter als gedacht. Die FIS streicht offenbar die ursprünglich ausgesprochene Saison-Wildcard des achtfachen Gesamtweltcupsiegers.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Marcel Hirscher erhält bei seiner Rückkehr in den Weltcup nun offenbar doch keine Wildcard für die gesamte Saison.
- Nach Gesprächen zwischen der FIS und den Athleten soll entschieden worden sein, dass der achtfache Gesamtweltcupsieger jeweils vor den Rennen einzelne Wildcards beantragen muss.
Ursprünglich wollte Marcel Hirscher mit Starts im Continental Cup in Neuseeland sein FIS-Punkte-Konto vor der anstehenden Weltcup-Saison aufpolieren und sich so für eine Wildcard für den gesamten Winter empfehlen.
Die FIS hatte nämlich verlauten lassen, dass Athleten mit grossen Erfolgen in der Vergangenheit nach einer Pause zwischen zwei und zehn Jahren bei ihrer Rückkehr in den Weltcup eine Wildcard beanspruchen können – und zwar für die ganze Saison.
Diese Ankündigung sorgte für Wirbel im Ski-Zirkus. Athleten und Funktionäre übten Kritik und sprachen von Wettbewerbsverzerrung, insbesondere gegenüber dem Nachwuchs.
Doch keine Saison-Wildcard
FIS-Präsident Johan Eliasch reagierte auf den Aufschrei und kündigte an, dass man sich nochmals über die genaue Auslegung der Wildcard-Regelung Gedanken machen wolle.
Gesagt, getan: Wie der «Blick» berichtet, hat sich der Verband nun mit den Athleten zusammengesetzt und offenbar eine Entscheidung getroffen. Demnach wird Hirscher nicht wie erhofft eine Wildcard für den gesamten Winter erhalten. Stattdessen soll er für jedes einzelne Rennen einen Antrag stellen, über den die Renndirektion dann jeweils separat entscheiden wird.
Zwar kann wohl davon ausgegangen werden, dass Hirschers Anträge jeweils ziemlich rasch durchgewunken werden, dennoch ist dies ein Dämpfer in der Vorbereitung des Salzburgers.
Vorbereitung spricht für Odermatt
Diese verläuft angeblich ohnehin nicht reibungslos. So soll der Altmeister Materialprobleme haben, ihm bereiten offenbar seine neuen Schuhe grosse Sorgen. Ob Hirscher diese Probleme bis zum Saisonstart in Sölden in vier Wochen in den Griff bekommt?
Im Schweizer Lager läuft es da um einiges besser. Bei Marco Odermatt hat sich der neue Impuls im Trainerteam bereits ausgezahlt. Unter Alejo Hervas, dem ehemaligen Kondi-Trainer von Lara Gut-Behrami, hat der Nidwaldner bei den Kraft- und Ausdauertests seine Bestmarke aus dem Sommer 2023 um rund drei Prozent überboten. Auch Gino Caviezel fährt nach seinem Wechsel von Dynastar auf Atomic sehr starke Zeiten.