Vor einem Jahr erklärt Matthias Mayer nach einer Streckenbesichtigung in Bormio völlig überraschend seinen Rücktritt. Nun kehrt der Österreicher als Betreuer zurück – und fühlt sich in seiner neuen Rolle pudelwohl.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Matthias Mayer kehrt ein Jahr nach seinem überraschenden Abschied an den Ort seines Rücktritts zurück – allerdings nicht als Fahrer, sondern als Betreuer.
- Der 33-Jährige bereut seine Entscheidung nach wie vor nicht und schliesst ein Comeback mittlerweile definitiv aus.
- In seiner neuen Funktion geniesst Mayer, dass er nicht mehr allzu sehr im Rampenlicht steht.
Völlig überraschend verkündet Matthias Mayer im letzten Dezember seinen Rücktritt vom Skisport. Nach der Streckenbesichtigung für den Super-G in Bormio steht der 33-Jährige bei ORF vor das Mikrofon und verkündet: «Ich habe die letzten Tage ein bisschen nachgedacht und muss sagen: Für mich ist die Zeit gekommen.» Der Biss sei weg, begründet Mayer.
Viel mehr verrät er aber nicht – und lässt sich eine kleine Hintertür offen. «Wenn ich das Feuer wieder finde, warum sollte ich dann kein Comeback wagen? Ich geniesse die Zeit als Privatier sehr, aber das muss nicht von Dauer sein», erklärt der Österreicher im Februar dieses Jahres. Mittlerweile ist aber auch das Comeback offenbar vom Tisch.
«Die Leute haben Freude, wenn sie mich sehen»
Denn Mayer, der in diesem Jahr als Betreuer nach Bormio zurückkehrt, stellt in Interview mit der «Krone» klar: «So um Ostern herum hat die Anti-Doping-Behörde angefragt, ob ich nächste Saison wieder dabei bin. Da wurde mir klar, dass ich das nicht mehr will.» Mayer hat längst ein neues Kapitel aufgeschlagen. «Ich habe mit meinem Leben als Rennfahrer abgeschlossen», sagt er. «Ich bin vom Rennfahren echt weit weg. Für mich hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Ich seh es jetzt von der anderen Seite – das taugt mir sehr.»
Als Betreuer will er den Athleten mit Rat und Tat zur Seite stehen. «Ich respektiere, wie sich die Burschen in Gröden oder hier in Bormio runterlassen – und freue mich, wenn ich helfen kann. Ich fühle mich gern in die Athleten rein, weil ich weiss, wie das am Start ist, wie es auf der Strecke läuft. Aber das Rennfahren selbst kommt mir nicht mehr in den Sinn.»
Zudem begrüsst Mayer, dass er nicht mehr so sehr im Rampenlicht steht. «Die Leute haben Freude, wenn sie mich sehen, aber ich werde nicht mehr so gehypt wie früher, vor allem im Winter», sagt der Olympiasieger und fügt an: «Im Moment ist es sehr angenehm für mich. Ich bin ein bissl im Weltcup dabei. In Gröden, Bormio, dann beim Europacup in Saalbach, Kitzbühel. Aber ich stehe nicht mehr so im Mittelpunkt. Das Projekt läuft bis nach der WM 2025, dann sehen wir weiter.»