Ende Dezember verkündet Matthias Mayer nach der Streckenbesichtigung für den Super-G in Bormio seinen Rücktritt. Völlig überraschend und nur knapp begründet. Einen besseren Nährboden für Gerüchte hätte es kaum geben können.
Der Biss sei weg, viel mehr sagte Mayer nicht, als er in einem Interview mit «ORF» wie aus heiterem Himmel seinem Rücktritt erklärt. Kann der fehlende Biss wirklich der Grund sein? Mitten in der Saison, die Klassiker und die Ski-WM vor Augen. In den Medien wurde viel spekuliert. Der einstige Ski-Star Stephan Eberharter schrieb in einer Kolumne in der «Kronen Zeitung»: «Das Ganze wirkt auf mich irgendwie mysteriös.» Er glaube, dass Mayer nicht alles erzähle, irgendwas müsse dahinterstecken.
Mayer wischt nun all diese Theorien vom Tisch: «Ich kann die Gerüchte entkräften. Es war mein innerer Wille. Meine Frau ist nicht schwanger, ich habe mit keinem Trainer gestritten, und mit Doping sowieso nix am Hut. Wenige Tage vor Bormio hatte ich auch eine Kontrolle und die war negativ. Von einem Burn-out war auch die Rede. Aber so würde ich es nicht nennen.» Mayer spricht bei «Krone» auch davon, dass es keinen speziellen Auslöser gab und nennt dann doch eine Quelle der Inspiration: «Beat Feuz und sein Rücktritt waren dann in gewisser Weise Vorbild.»
Bereut hat Mayer seinen Rücktritt bis heute nicht, es sei eine «Super-Entscheidung» und er sei «sehr zufrieden». Vor allem aber sagt der 32-Jährige etwas, das die Herzen seiner Fans erwärmen dürfte: «Ich will das auch nicht ausschliessen, selbst wenn ich derzeit fix Urlaub mache. Aber wenn ich das Feuer wieder finde, warum sollte ich dann kein Comeback wagen? Ich geniesse die Zeit als Privatier sehr, aber das muss nicht von Dauer sein.»