Der Jungspund und der Routinier: Marco Odermatt und Beat Feuz verzücken diesen Winter die Ski-Schweiz. Nach ihrem Doppel-Triumph in Kitzbühel haben sie füreinander auch nur lobende Worte.
Am Ende war es eine Machtdemonstration, die Beat Feuz und Marco Odermatt auf der Streif vollbracht haben. Der drittplatzierte Österreicher Daniel Hemetsberger liegt am Ende fast eine Sekunde zurück und so feiern die Schweizer in Kitzbühel eine Ski-Party, wie sie schöner nicht sein könnte.
Die Freude stand den beiden Schweizern ins Gesicht geschrieben. Marco Odermatt gibt im Interview mit «SRF» aber zu, dass er einmal mehr komplett am Limit fuhr: «Die Einfahrt in die Traverse am Ende war auf dem letzten Zacken. Definitiv nicht wie ich das geplant habe. Zum Glück konnte ich das aber irgendwie noch reinwürgen.»
Enttäuscht, dass es nicht für den Sieg gereicht hat, ist Marco Odermatt überhaupt nicht. Vielmehr schätzt er die Zusammenarbeit mit Beat Feuz: «Es ist schön, dass nicht nur er mir Tipps geben kann und so profitieren wir beide extrem voneinander.»
Ein Zustupf fürs neue Kinderzimmer?
Diese Worte kann Beat Feuz nur postwendend zurückgeben: «Die Beziehung tut uns beiden extrem gut. Er, der furchtlos hier die Streif runtersaust und ich, der schon einige Rennen hier absolviert hat. Wir ergänzen uns gut und sind auf derselben Wellenlänge.»
Dass es für den Sieg reicht, hat Feuz nach seiner Fahrt nicht für möglich gehalten. Er stapelte tief und hat dazu nach seinen Angaben auch allen Grund. «Bei solchen Prognosen verbrennst du dir die Finger noch schneller als beim Skifahren. So gesehen, bin ich da jeweils lieber etwas pessimistischer.»
Umso grösser war dafür die Freude über den Triumph und dem Rekord-Preisgeld von 100'000 Franken. Ein schöner Zustupf fürs neue Kinderzimmer? «Ein bisschen pink streichen kann man es nun sicher», so Feuz. Und wenn der Ski-Winter so weitergeht liegt vielleicht sogar noch ein bisschen mehr drin.