Was war das für eine Machtdemonstration der Schweizer auf der Streif. Bei ihrem Doppel-Triumph lassen Beat Feuz und Marco Odermatt der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance.
Feuz war am Freitag in der ersten Abfahrt Achter geworden, Odermatt Fünfter. Die Revanche gelang umso imponierender. Der Emmentaler und der Nidwaldner meldeten sich im ganz grossen Stiel zurück; sie waren ihren Konkurrenten deutlich überlegen. Sie lagen 21 Hundertstel auseinander, der drittplatzierte Österreicher Daniel Hemetsberger büsste schon neun Zehntel auf Feuz ein. Drittbester Schweizer war Niels Hintermann. Der Zürcher wurde Achter, obwohl er mit seiner Fahrt überhaupt nicht zufrieden war.
Feuz und Odermatt lieferten sich ein Kopf-an-Kopfrennen. Den entscheidenden Vorteil verschaffte sich Feuz im Zielhang, nachdem er und Odermatt bei der letzten Zwischenzeit-Messung auf den Hundertstel genau gleich schnell gewesen waren.
Die Fahrt von Marco Odermatt
In den oberen Streckenteilen hatte noch Odermatt die Nase vorn gehabt. Mit ein Grund für die Kehrtwende zugunsten von Feuz war die nicht ganz geglückte Einfahrt des Innerschweizers in die Traverse, die am Ende in den Schlusshang mündet. Da vermochte er einen Torfehler nur mit viel Mühe und Können zu verhindern.
Feuz feierte nach seinem Double vor einem Jahr seinen dritten Abfahrts-Sieg in Kitzbühel. Odermatt, im Vorjahr bereits Zweiter im Super-G, schaffte schon bei seinem vierten Start in der schwierigsten Abfahrt den Sprung aufs Podium.
Einen Schweizer Mehrfach-Erfolg in einer Abfahrt in Kitzbühel hatte es zum letzten Mal vor 30 Jahren gegeben. Damals hatten Franz Heinzer, Daniel Mahrer und Xavier Gigandet sogar für einen Dreifachen gesorgt.