Lara Gut-Behrami bleibt auch im Riesenslalom ohne Podestplatz und reist ohne WM-Medaille nach Hause. Ski-Expertin Sonja Nef leidet mit ihr und beklagt vor allem das entscheidende Hundertstel-Glück.
Am Ende fehlten Lara Gut-Behrami beim WM-Riesenslalom gerade mal neun Hundertstel für einen Podestplatz. 31 Hundertstel waren es auf die Weltmeisterin Mikaela Shiffrin. Erneut zeigte die Tessinerin eine starke Leistung, wurde am Ende aber nicht belohnt.
Die Enttäuschung war riesig. Interviews wollte sie gar keine mehr geben. Mit dem Kommentar: «Was soll ich denn sagen? Wir sehen uns in Crans Montana wieder», zog sie an der RSI-Korrespondentin Ellade Ossola vorbei und suchte das Weite.
Die Gründe, warum es an dieser WM nicht mit einer Medaille klappte, sind vielseitig. blue Ski-Expertin Sonja Nef versucht einzuordnen: «An der Spitze ist es extrem eng. Die Dichte ist gigantisch. Sieben oder acht Fahrerinnen können um den Titel fahren.» Da entscheiden am Ende oft nur Nuancen. «Und leider hatte Lara an dieser WM das nötige Hundertstel-Glück nicht auf ihrer Seite.»
Noch mehr Leiden mit Michelle Gisin
«Es tut mir so weh für Lara», meint Sonja Nef. Umso mehr, weil sich die Geschichte im Vergleich zum Super-G quasi wiederholt habe. Dennoch ist Nef der Ansicht, dass das Trio Shiffrin, Brignone und Mowinkel die Medaillen auch durchaus verdient hätten.
Leiden ist für Nef auch bei Michelle Gisin angesagt, die beim Rennen vom Donnerstag einmal mehr weit hinter den Erwartungen zurückblieb und am Ende gerade mal den 28. Platz belegte. «Sie hat eine ganz schwierige Saison. Ich denke, dass sie nach wie vor Mühe mit dem Materialwechsel hat. Gisin fährt in allen vier Disziplinen und dann die Schuhe und die Skier zu wechseln ist schon eine enorme Herausforderung.»
Das Saisonende sei für Gisin insofern nur eine Erlösung. Dann bleibt Zeit sich auf den nächsten Winter vorzubereiten. Und vielleicht gelingt es ihr bis dann wieder an alte Erfolge anzuknüpfen.