Sonja Nef «Es tut mir mega weh für Wendy, weil sie hat das einzig Richtige gemacht»

pat

18.2.2023

Sonja Nef: «Es tut mir so weh für Wendy»

Sonja Nef: «Es tut mir so weh für Wendy»

blue Sport Ski-Expertin Sonja Nef analysiert den Frauen Slalom an der WM in Méribel.

18.02.2023

Sonja Nef leidet nach dem WM-Slalom mit Wendy Holdener, die «das einzig Richtige gemacht» habe. Für Überraschungssiegerin Laurence St-Germain wie auch für Aline Danioth (6.) hat sie nur lobende Worte übrig.

pat

Wer hätte das vor dem Rennen gedacht? Die 28-jährige Kanadierin Laurence St-Germain gewinnt WM-Gold im Slalom. Im ersten Lauf prescht sie mit der Startnummer 18 auf Rang 3 vor und zieht im zweiten Lauf noch an Mikaela Shiffrin und Wendy Holdener vorbei.

«Eine Riesen-Überraschung», findet auch blue Ski-Expertin Sonja Nef. «Wenn heute jemand auf sie gewettet hätte, hätte er wohl das Tausendfache gewonnen.» Solche Geschichten schreibe nur der Sport. «Es ist gewaltig, was sie geleistet hat. Sie ist voll auf Sieg gefahren und es ist aufgegangen. Leider auch dank Wendy, das ist ganz klar.»

«Wendy war hundertprozentig auf Gold-Kurs, Shiffrin hätte keine Chance gehabt gegen sie.»

Sonja Nef

Damit spricht Nef das bittere Aus von Holdener an, der sie dennoch grossen Respekt zollt: «Also ich muss Wendy gratulieren. Das klingt jetzt vielleicht blöd für alle Aussenstehenden, aber sie hat das einzig Richtige gemacht. Sie musste voll attackieren, sie ging voll auf Gold.»

Bis zu ihrem Malheur sei Holdener fantastisch gefahren. «Sie war hundertprozentig auf Gold-Kurs, Shiffrin hätte keine Chance gehabt gegen sie.» Umso mehr leidet Nef mit Holdener mit: «Es tut mir mega weh für sie, weil sie hat das einzig Richtige gemacht. Sie hat so viele Silbermedaillen, sie hat so viele zweite Plätze und sie wollte Gold.» Aber auch solche Geschichten schreibe der Sport.

Sonja Nef freut sich für Aline Danioth

Einen starken Auftritt zeigt auch Aline Danioth, die am Ende Sechste wird. Für die 24-Jährige ein Erfolgserlebnis. Was war der Schlüssel? «Super, da zeigt sie einmal mehr ihr Talent. Auch ihren Killerinstinkt, den sie hat. Sie hat dreimal das Kreuzband gerissen und hat sich immer wieder zurückgekämpft», gibt es lobende Worte von Nef.

Und: «Für mich ist sie eine Weltmeisterin wie die Kanadierin, die heute gewonnen hat.» Bei Aline Danioth müsse man einfach hoffen, dass sie gesund bleibe. «Und dann wird sie uns noch sehr viel Freude bereiten», so Nef. Denn Danioth habe den Killerinstinkt, den es brauche, um eine Siegfahrerin zu werden.

Aline Danioth freut sich über ihre starke Leistung.
Aline Danioth freut sich über ihre starke Leistung.
Keystone