Mit Gold vor Augen Holdener nach bitterem Out sprachlos: «Ich verstehe gar nichts»

Von Martin Abgottspon

18.2.2023

Wendy Holdener brillierte beim WM-Slalom in beiden Läufen. Dann der unglückliche Ausfall kurz vor dem Ziel. Nach dem Rennen findet sie keine Worte für das Malheur.

Von Martin Abgottspon

Nach dem ersten Lauf des WM-Slaloms der Frauen sah alles nach einem Duell zwischen Wendy Holdener und Mikaela Shiffrin aus. Die beiden lagen deutlich in Führung. Die Mission Gold nahm Holdener im zweiten Lauf mit ihrem ganzen Mut in Angriff. Sie baute ihren Vorsprung auf St-Germain sogar noch aus und war auf bestem Weg zur Weltmeisterin.

Dann aber kommt es zum bitteren Ausfall wenige Tore vor dem Ziel. Aus der Traum. Dass Shiffrin nach ihr die Bestzeit verpasst, macht das Out nur noch bitterer.

Keine Worte nach dem Rennen

Im anschliessenden Interview mit «SRF» findet sie für ihre Enttäuschung keine Worte. «Ich überlege immer noch, was das Problem war. Ich denke, ich kam vom Schatten in die Sonne ...  Ich versteh es wirklich nicht.»

Sie habe sich vorgenommen anzugreifen und um Gold zu fahren. Dass sei ihr bis zu diesem Zeitpunkt auch gelungen. Doch dann kam der Ausfall, der Holdener sprachlos zurücklässt.

Es war gar kein Einfädler

Es sah zunächst nach einem Einfädler aus. Doch das war gar nicht der Fall, wie die Slowmotion ihrer Fahrt zeigt. Vielmehr war das Problem, dass sie in der einen Kurve ausgehebelt wird. «Zusätzlich bekam sie Druck durch die Spur, der Aussenski geht weg und sie ist in der Luft», analysiert Tina Weihrather den Fehler. Dadurch hatte Holdener keine Chance mehr, die nächste Stange sauber zu umfahren.

«Sie fuhr für Gold und in einer solchen Situation musst du dann versuchen auf Zug zu bleiben. Das hat Wendy gemacht und es ging schief», so Weirather. Alles riskiert und alles verloren. Aber mit zwei WM-Medaillen darf Wendy Holdener so oder so erhobenen Hauptes ihre Heimreise antreten.

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