Marco Odermatt, der Führende im Gesamtweltcup, verhindert in der Abfahrt auf der legendären Streif einen Sturz mirakulös. Es muss befürchtet werden, dass er sich dabei am Knie verletzt hat.
Odermatt und Kilde schenken sich in diesem Winter nichts und so gehen sie auch in Kitzbühel ans Limit. Der Schweizer startete nach starken Leistungen im Training mit grossen Ambitionen ins Rennen. Doch schon nach rund 25 Sekunden droht er in der Rechtskurve nach dem U-Hackerl schwer zu stürzen, kann sich aber spektakulär retten und kämpft sich ins Ziel. Am Ende verliert er über drei Sekunden auf Sieger Vincent Kriechmayr und klassiert sich im 54. Rang. Später humpelt Odermatt durch den Zielraum und verlässt diesen, ohne Interviews zu geben.
Inzwischen ist klar, dass Odermatt in der zweiten Kitzbühel-Abfahrt am Samstag nicht an den Start gehen wird. «Ich bin froh, dass ich nicht im Netz gelandet bin. Jetzt muss ich aber zuerst mein Knie etwas schonen und schaue Tag für Tag weiter», wird Odermatt in einer Meldung von Swiss-Ski zitiert. Wie «Blick» berichtet, werde vermutet, dass sich der Überflieger der Saison am Meniskus verletzt hat. Ein MRI solle Klarheit schaffen.
Wenige Minuten später folgt der wilde Ritt von Alexander Aamodt Kilde, der vor Kitzbühel vier von sechs Abfahrten gewinnen konnte und sich am Freitag mit Rang 16 begnügen muss. Mit guter Zwischenzeit gerät der Norweger von der Ideallinie ab, kann aber einen Sturz vor dem Zielschuss in extremis verhindern. Niels Hintermann, der auf Rang 3 rast, meint auf Kildes Schreckmoment angesprochen: «Physikalisch ist es gar nicht möglich, was der da gemacht hat.»
Kilde selbst tritt ebenfalls vor die Kameras und sagt: «Das war nahe an der Katastrophe, aber ich habe es geschafft. Ich habe Glück gehabt.» Bereits im Training am Donnerstag ging der Norweger ans Limit und musste zweimal mit der rechten Hand in den Schnee greifen, um das Gleichgewicht zu wahren und einen möglichen Sturz zu vermeiden. Dabei zog er sich den Bruch eines Handwurzelknochens zu.