Die Schweiz nimmt sieben Medaillen aus Courchevel und Méribel mit nach Hause und ist die beste Nation im Medaillenspiegel. Sonja Nef blickt auf die Ski-WM zurück.
Dreimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze – die Schweizer Skirennläufer*innen haben an den Weltmeisterschaften geliefert und gezeigt, warum wir auch im Weltcup im Nationenklassement klar die Nase vorne haben.
«Ich finde es eine ganz starke Leistung», blickt Sonja Nef im Gespräch mit blue Sport auf die vergangenen zwei Wochen zurück. «Denn es sind nicht einzelne Athletinnen oder Athleten, sondern mehrere, die Medaillen holen konnten.» Wichtig sei auch, dass unter den sieben Medaillen auch drei goldene sind, unterstreicht die Riesenslalom-Weltmeisterin von 2001: «Mit ein bisschen Glück hätten auch noch drei weitere Goldmedaillen dazukommen können.»
Besonders Freude hatte Nef am WM-Titel von Jasmine Flury in der Abfahrt. «Sie konnte die Trainingsleistungen abrufen, es ist alles aufgegangen, das hat man auch bei ihren Emotionen gesehen», sagt die 50-Jährige. «Und natürlich die Leistung von Odi in der Abfahrt, sensationell. Im Riesen doppelt er nach. Gold in der Königsdisziplin, Gold in der Basisdisziplin. Im Skisport weiss man, wie schwierig das ist. Was der momentan abliefert ... da kann ich nur den Hut ziehen.»
So ist Marco Odermatt für Sonja Nef auch der klare Superstar dieser WM. Und nicht nur das. «Der ganze Mensch, wie er nach der Abfahrt ein Après-Ski macht, wie man seine Emotionen spürt ... Er bewegt eine Masse von Menschen und ist mehr als ein Glücksfall für den Schweizer Skisport und überhaupt für den Skisport», sagt die Ostschweizerin. «Er reisst ein ganzes Land mit, ist authentisch, trinkt auch mal ein Bierchen, hat es auch mal lustig – und liefert dann eben auch. Einfach genial.»
Slalom-Resultate als einzige Enttäuschung
Von wem sie an der WM mehr erwartet hätte, kann Nef nicht wirklich sagen. «Lara (Gut-Behrami) geht ohne Medaille nach Hause. Ich bin von ihr nicht enttäuscht deswegen, so ist nun mal der Sport», sagt sie. Besonders gegönnt hätte sie Wendy Holdener die Goldmedaille. Nach Silber in der Alpinen Kombination und Silber im Parallelrennen gab es für die Schwyzerin aber ein bitteres Aus im Slalom. «Wendy ist mein WM-Held, obwohl es nicht ganz zum Titel gereicht hat. Sie hatte ganz klar Gold vor Augen.»
Enttäuschend seien einzig die Slaloms gewesen, meint Nef. Nachdem Holdener die Medaille mit viel Pech verpasst hatte, blieben die Männer unter den Erwartungen und gingen leer aus. Nef: «Sie haben nicht das abgeliefert, wozu sie fähig wären. Aus welchen Gründen auch immer.»
Medaillenspiegel der WM in Courchevel und Méribel
- 1. Schweiz: 3x🥇 3x🥈 1x🥉
- 2. Norwegen: 2x🥇 3x🥈 4x 🥉
- 3. USA: 2x🥇 2x🥈 0x🥉
- 4. Italien: 2x🥇 1x🥈 1x🥉
- 5. Kanada: 2x🥇 0x🥈 2x🥉
- 6. Deutschland und Frankreich: Je 1x🥇 0x🥈 1x🥉
- 8. Österreich: 0x🥇 3x🥈 4x🥉
- 9. Griechenland: 0x🥇 1x🥈 0x🥉