Die besten Feuz-Zitate«Ich muss eingestehen, ich war in jungen Jahren ein ziemlicher Arsch»
Von Luca Betschart
21.1.2023
Weltmeister, Olympiasieger, vier kleine Kristallkugeln und 16 Weltcup-Siege – die Erfolge des abtretenden Beat Feuz beeindrucken. Heute Samstag wird der Schangnauer in Kitzbühel sein allerletztes Rennen bestreiten. Feuz wird dem Skisport aber auch abseits der Piste fehlen.
Von Luca Betschart
21.01.2023, 00:00
21.01.2023, 11:14
Von Luca Betschart
Beat Feuz gewinnt im Lauf seiner Karriere in seiner Paradedisziplin Abfahrt alles, was man als alpiner Skifahrer gewinnen kann. 2017 macht sich der Schweizer in St. Moritz vor heimischem Anhang zum Weltmeister, 2022 vergoldet er seine Karriere mit dem Olympiasieg in Peking. Im Weltcup steht er bei 16 Rennen zuoberst auf dem Treppchen, viermal schnappt sich der Schweizer zum Saisonende zudem die kleine Kristallkugel für den besten Abfahrer.
Doch die grossen und lang erduldeten Erfolge lassen Feuz nicht abheben. Das widerspiegelt sich nicht zuletzt in den Interviews vor, nach und während den Rennen. Der Kugelblitz nimmt stets kein Blatt vor den Mund und schreckt dabei auch vor Kritik nicht zurück. Vor allem aber klopft der schlagfertige Feuz auch gerne seine Sprüche. Eine Auswahl:
«Zwei ganze Jahre auszufallen ist eine lange Zeit. Da überlegt man sich schon, ob das überhaupt funktioniert.»
Die Worte eines erleichterten Beat Feuz nach seinem ersten Weltcup-Sieg im März 2011 in Kvitjfell.
«Ich habe gedacht: Heute gibt es volles Risiko und dann liegen noch ein paar Punkte drin. Aber mehr nicht.»
Im Dezember 2011 rast Feuz mit Startnummer 26 überraschend zu seinem ersten Super-G-Sieg im Weltcup. Damit hat er am Start nicht unbedingt gerechnet.
«Es war übertrieben, was da über meinen Namen immer in den Zeitungen stand.»
Beat Feuz hält bei der Heim-WM in St. Moritz 2017 dem grossen Druck stand und reagiert nach dem Sieg in der Abfahrt auf die Berichterstattung vor dem Rennen.
«Du kommst aus dem Wallis und aus dir ist auch etwas geworden...»
Feuz kontert Rainer Maria Salzgeber, nachdem ihn der TV-Moderator bei den Sports Awards 2018 mit folgender provokativer Frage aus der Reserve lockt: «Ihre Frau ist Österreicherin und Sie kommen aus dem Emmental. Wie wird das Mädchen denn reden?»
«Ich habe Mühe, wie dieses Rennen stattgefunden hat. Das war nicht WM-würdig.»
Die WM-Abfahrt in Are 2019 verkommt wegen schwieriger Bedingungen zur Lotterie, was dem Viertplatzierte Feuz gegen den Strich geht.
«Beim Steilhang bin ich ein wenig ‹ghöselet›.»
22 Hundertstelsekunden fehlen Beat Feuz 2020 zum erstmaligen Triumph in Kitzbühel. Der Schangnauer weiss, wo er die Zeit auf der Hahnenkamm-Abfahrt verloren hat.
«Ich habe schon fast gemeint, ich kehre ein auf der Seidlalm.»
2021 klappt es endlich: Feuz gewinnt die Abfahrt in Kitzbühel – und kann danach über einen enorm weiten Sprung scherzen.
«Er soll am besten heute feiern bis die Ohren wackeln, er hat es sich redlich verdient.»
Vincent Kriechmayr kürt sich 2021 zum Doppel-Weltmeister in Abfahrt und Super-G – und erhält anschliessend Lob von Konkurrent Feuz.
«Dann schiebt ihr mich zwei Jahre später wieder ab wie den Romed.»
Beat Feuz, der seit Jahren in Österreich lebt und mit einer Österreicherin verheiratet ist, schlägt im ORF ein Angebot für einen Nationenwechsel bestimmt aus und stichelt gegen den ÖSV. Hintergrund der Aussage: Baumann fuhrt bis 2018 für den ÖSV, eher er ausgemustert wurde und zum Deutschen Verband wechselte.
«Die Leute haben sich in den letzten vier Jahren daran gewöhnt, dass ich auf das Podest fahre.»
Der Kugelblitz macht nach seinem dritten Sieg auf der Streif in Kitzbühel 2022 klar, wie hoch die Erwartungen an ihn mittlerweile sind.
«2013 war mein Knie am Arsch, ich wusste nicht, ob ich noch einmal zurückkommen würde.»
Beat Feuz erinnert nach seinem Abfahrts-Olympiatriumph in Peking 2022 an seine weniger glorreichen Zeiten.
«Wir waren zuerst ziemlich verfeindet. Rückblickend muss ich eingestehen, dass ich in jungen Jahren ein ziemlicher Arsch war.»
Feuz spricht über seine anfänglich komplizierte Beziehung zu Teamkollege Marc Berthod und gibt zu: «Ich hatte früh ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein.»
«Ohne Bier werde ich da sicher nicht zu Bett gehen.»
Beat Feuz über seine Pläne für sein letztes Weltcup-Rennen in Kitzbühel.
«Ich habe mir gesagt: Jetzt ist es wirklich Zeit, aufzuhören, wenn die Slalomfahrer auch fast noch schneller sind»
Feuz scherzt nach dem 5. Rang in seiner letzten Lauberhorn-Abfahrt über den verblüffenden Slalom-Spezialisten Marco Schwarz, der in seiner allerersten Weltcup-Abfahrt auf Platz 6 rast.