Beat Feuz verabschiedet sich mit einem starken 5. Platz von der traditionellen Abfahrt in Wengen. Das Resultat ist für den dreifachen Lauberhorn-Sieger aber Nebensache.
Beat Feuz beweist seine Klasse zum Abschluss noch einmal eindrücklich. Dank starker Fahrt landet der 35-Jährige in seiner letzten Lauberhorn-Abfahrt auf Schlussrang 5. «Es war ein cooler Tag. Ich habe nochmals versucht, alles aufzusaugen – von der Bahnfahrt zur Besichtigung bis zum Start», sagt Feuz im SRF-Interview nach dem Rennen, das wegen des Wetters nur auf verkürzter Strecke ausgetragen werden kann. «Ich wollte Wengen noch einmal als Rennfahrer erleben. Und viel besser könnte es nicht sein.»
Die Verlegung des Starts nach unten hat für Feuz zudem einen schönen Nebeneffekt. «Weil wir unten gestartet sind, hat man die Stimmung voll mitbekommen. Hemetsberger vor mir war noch nicht im Ziel, da habe ich schon die Beat-Rufe gehört. Das sind Emotionen, die mich mein Leben lang begleiten werden.»
Vor den Augen der Familie
Auf einen Podestplatz zum Abschied fehlen Feuz schlussendlich bloss 24 Hundertstel. Doch das Resultat rückt an diesem Tag schnell in den Hintergrund. «Ich habe es einfach genossen, nochmals hier zu fahren», sagt der dreifache Lauberhorn-Sieger und unterstreicht: «Dass meine Tocher hier ist und ich sie dabei haben darf, bedeutet mir am allermeisten.»
Schliesslich kommt es in Vergangenheit nicht oft vor, dass die ganze Familie im Zielraum wartet. «Wir waren nie diejenigen, die in den Vordergrund wollten. Doch jetzt am Schluss will man es einfach noch geniessen. Da ist es cool, wenn diese Leute, die das ganze Jahr um mich herum sind, das hier auch miterleben dürfen. Es bedeutet mir am allermeisten und war einer der coolsten Momente der ganzen Karriere, wenn man sie hier unten in die Arme nehmen kann», so Feuz.
«In sieben Tagen ist es ja vorbei»
Noch ist die grosse Karriere des Kugelblitzes aber nicht zu Ende. Am kommenden Wochenende wartet mit den Abfahrten in Kitzbühel der endgültige Abschluss. Auf die Frage, ob die emotionalen Stunden in Wengen nicht enorme Energie kosten, antwortet Feuz: «In sieben Tagen ist es ja vorbei, da kann man die Energie auch bis aufs letzte Tröpfchen ausschöpfen. Es hat so motiviert, dass ich die zweitschnellste Startzeit hatte. Und das bei einem solchen Start, das ist ein halbes Weltwunder.»
Der ungewohnte Blitzstart trägt seinen Teil dazu bei, dass Feuz im Berner Oberland noch einmal ein Top-Resultat herausfährt. Vor allem aber darf er so wie erhofft noch einen offiziellen Termin wahrnehmen: «Das Gute an Wengen ist, dass bei der Siegerehrung die Top 6 dabei sind. Also kann ich auch noch gehen.»