Ehre, wem Ehre gebührt. Heute möchten wir (aufgrund der Corona-Krise) Versäumtes nachholen und unsere Schweizer Skicracks, die in diesem Winter Unglaubliches geleistet haben, würdigen.
Gewinnt die Schweiz erstmals seit 1989 den Nationencup? Eine Frage über die wir bei «Bluewin» bereits vor der Saison gerätselt haben. In den letzten Wochen der Saison war das Thema dann in der medialen Berichterstattung omnipräsent.
ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel, der sich bis zum Schluss kämpferisch zeigte. Schröcksnadel, der den Ösi-Frauen den Schwarzen Peter in die Schuhe schiebt. Carlo Janka, dem der Nationencup ziemlich egal ist. Wendy Holdener, die eine grosse Party mit dem ganzen Swiss-Ski-Team feiern will, sollte es tatsächlich klappen. Der ehemalige Topskifahrer und heutige ORF-Experte Armin Assinger, der Marcel Hirscher eine Mitschuld an der ersten Nationencup-Niederlage nach 30-jähriger Dominanz gibt.
Gegen Ende der Saison verging kaum ein Tag, an dem uns der Nationencup nicht mindestens eine Schlagzeile bescherte. Dann kamen die diversen Absagen aufgrund des Coronavirus, die Saison fand ein abruptes Ende und das Thema war vom Tisch.
Die Schweiz gewinnt zwar den Nationencup mit über 1’000 Punkten Vorsprung, aber kaum jemand spricht darüber. Dabei haben die Schweizer in der abgelaufenen Saison wahrlich Grossartiges geleistet, die hiesigen Skifans wurden Woche für Woche verwöhnt. Podestplatz hier, Podestplatz da.
Individuell herausragend, als Team eine Wucht
Corinne Suter gewinnt die kleine Kristallkugel in der Abfahrt und im Super-G, die wiedererstarkte Lara Gut-Behrami wird in beiden Disziplinen Vierte. Wendy Holdener ist die zweitbeste Fahrerin in der Kombinations-Wertung und die Nummer vier im Slalom. In der Gesamtwertung schaffen es mit Suter (4.), Holdener (6.), Gut-Behrami (7.) und Michelle Gisin (8.) gleich vier Fahrerinnen unter die besten acht. Die einzige Sorgendisziplin, wenn man so will, bleibt der Riesenslalom. Aber selbst in dieser Disziplin steht Holdener zweimal auf dem Treppchen.
Ohne die Schweizer Männer hätte es aber nicht zum ganz grossen Coup im Nationencup gereicht, denn die Frauen belegten «nur» Platz drei hinter den Siegerinnen aus Italien und den zweitklassierten Österreicherinnen. Die Männer beendeten die Saison auf Platz eins – vor Norwegen, Frankreich und den im vierten Rang klassierten Österreichern. Ach ja, die Frauen waren Schuld am «Versagen» Österreichs …
26 Podestplätze waren es für die Schweizer Männer, 20 für die Frauen. Besonders hervorzuheben gilt es Beat Feuz, der zum dritten Mal in Folge die Kristallkugel in der Abfahrt gewinnt. Aber natürlich auch Mauro Caviezel, der konstanteste aller Super-G-Fahrer. Die Kristallkugel gibt’s als Belohnung.
Besonders viele Glücksmomente hat uns auch Daniel Yule beschert, der in der Slalom-Wertung hinter Henrik Kristoffersen und Clément Noël Dritter wurde. Aber auch Carlo Janka, Marco Odermatt (er stand vor und nach seiner Verletzung auf dem Podest), Urs Kryenbühl, Loïc Meillard, Ramon Zenhäusern und Thomas Tumler grüssten mindestens einmal vom Treppchen.
Viel besser hätte es in der abgelaufenen Saison für die Schweiz nun wirklich nicht laufen können. Hut ab, ihr seid Spitzenklasse und habt uns viel Freude bereitet. Danke dafür.