José Mourinho hat bei seinem Amtsantritt bei der AS Roma durchgegriffen. Gleich acht Spieler dürfen sich einen neuen Verein suchen.
Am Donnerstag gab José Mourinho seine erste Pressekonferenz für seinen neuen Arbeitgeber. Dabei verkündetet der Star-Trainer auch gleich das Kader für das erste Training. Einige Profis dürfen ab sofort nicht mit der ersten Mannschaft trainieren und müssen sich für die kommende Saison vorerst mit individuellen Einheiten fit halten.
Darunter sind einige klingende Namen: Der spanische Welt- und Europameister Pedro (33), der französische Weltmeister Steven Nzonzi (32), Ex-PSG-Spielmacher Javier Pastore (32), der schwedische EM-Goalie Robin Olsen (31), der holländische Flügelstürmer Justin Kluivert (22), sowie die erfahrenen Verteidiger Federico Fazio (34) und Davide Santon (30).
All diese Spieler dürfen sich auf Vereinssuche begeben und sind nicht Teil des Projekts. Über allfällige Neuzugänge wollte der 58-Jährige noch nichts verraten. Gemäss Gerüchten soll Granit Xhaka beim Portugiesen hoch im Kurs stehen. Die Römer stehen aktuell in Verhandlungen mit Arsenal London. Darüber hinaus soll Ezgjan Alioski ein Kandidat als Ersatz für den verletzten Leonardo Spinazzola (der italienische Nationalspieler fällt nach seinem Achillessehnenriss für mehrere Monate aus) sein. Mourinho will die Giallorossi nach der enttäuschenden letzten Saison (nur siebter Platz in der Serie A) aufbauen und «irgendwann auch Titel holen», so der Portugiese.
Pfeilspitzen gegen seine früheren Klubs
«The Special One» blickte auch auf seine letzten Trainer-Stationen zurück, wo er für viele nicht mehr ganz an seine früheren Erfolge anknüpfen konnte. «In meinen letzten drei Vereinen habe ich bei Chelsea den Titel gewonnen, bei United drei Pokale und bei Tottenham habe ich ein Finale erreicht. Dort sind wir von Platz 12 gestartet und kamen noch als Sechster in die Europa League.» Sein Fazit: «Was für mich als Desaster gilt, ist etwas, das andere Trainer nie erreicht haben – es ist meine Schuld», so Mourinho mit ironischem Unterton.
Der Serie-A-Rückkehrer (von 2008 bis 2010 war Mourinho sehr erfolgreich bei Inter tätig) wird auch wieder alte Bekannte antreffen. So kommt es zum Duell mit seinem früheren Schützling und Landsmann Ronaldo: «Er sollte nicht beunruhigt sein, denn ich werde nicht als Innenverteidiger auflaufen. Wenn ich das täte, würde ich ihn erwischen. Leider bin ich zu wenig gut und auch zu alt, um gegen ihn anzutreten», feixt Mourinho.
Bei der Roma hat er sich für drei Saisons verpflichtet. «Ich bin nicht zum Ferien machen hier», stellt er klar. Zumindest die verbannten Spieler wissen, dass die Worte keine leeren Drohungen sind.