Paul Pogba erlebte in jüngerer Vergangenheit auf und neben dem Platz eine schwierige Zeit. Sein Leben wurde auf den Kopf gestellt und jetzt wurde er auch noch positiv auf Spuren von Testosteron getestet.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Paul Pogba geriet im letzten Jahr ins Visier von Erpressern, die auch vor Waffengewalt und Entführung nicht Halt gemacht haben sollen.
- Im Interview mit Al Jazeera sprach der Franzose über den Fall. Sportlich will Pogba nach langer Leidenszeit wieder angreifen.
- Ein positiver Doping-Test könnte ihn jetzt aber sogar seine gesamte Karriere kosten.
Vor einem Jahr geriet Paul Pogba unfreiwillig in die Schlagzeilen. Der französische Nationalspieler wurde Opfer von Drohungen und Erpressungsversuchen. Ausgerechnet sein älterer Bruder Mathias sowie drei Jugendfreunde sollen vom Fussball-Star eine hohe Geldsumme gefordert – die Rede ist von 13 Millionen Euro – haben, um die Veröffentlichung von angeblich kompromittierender Videos zu verhindern.
Eine Gruppe maskierter Männer soll ihn überfallen und um 85'000 Euro erleichtert haben. Auch dahinter soll eine organisierte Bande gesteckt haben, bei der Mathias Pogba involviert gewesen sei. Selbst eine Waffe soll man auf Paul Pogba gerichtet haben, wie der Juve-Legionär berichtete. Er erstattete Anzeige, auch die Polizei wurde eingeschaltet. Mathias Pogba und drei weitere Verdächtige landeten in Untersuchungshaft.
Die Geschichte ging nicht spurlos am heute 30-Jährigen vorbei. Aufgrund des laufenden Verfahrens kann er sich nicht zu Details äussern, dennoch gab Pogba im Interview mit Al Jazeera einen Einblick in sein Innenleben.
«Es war wie ein Film für mich»
«Es war wie ein Film für mich», erzählt Pogba und führt aus: «Wenn es Geld geht, musst du vorsichtig sein. Geld ändert Menschen. Es kann eine Familie zerstören, es kann Krieg kreieren, es kann alles schaffen. Manchmal dachte ich nur: ‹Ich will kein Geld mehr, ich will nicht mehr spielen, ich will nur mit normalen Leuten sein. Sie werden mich für mich lieben. Nicht für die Ehre, nicht für das Geld.›» Sein Fazit: «Manchmal ist es hart.» Die Religion habe ihm dabei geholfen, die Sache durchzustehen.
Pogba war im letzten Sommer nach sechs Jahren bei Manchester United zu seinem früheren Klub Juventus Turin zurückgekehrt. Auf die Frage, wie er sich verändert hat im Vergleich zu seiner ersten Ankunft in Turin 2012, meint er: «Jetzt habe ich mehr Erfahrung und ich weiss, was ich will. Ich hatte ein schwieriges Jahr, aber ich bin wütender und habe Lust, Fussball zu spielen und mich zu amüsieren. Es ist, als ob ich wieder 18 wäre.»
Langer Leidensweg
In der Tat ist seine Rückkehr bisher nicht von Erfolg gekrönt. Kumuliert kommt der 91-fache Internationale auf gerade mal 171 Einsatzminuten. Eine Knie-OP und weitere Blessuren hinderten ihn daran, bei der alten Dame öfters auf dem Platz stehen zu können. Doch Pogba will bei den Bianconeri wieder an seine früheren Glanzleistungen anknüpfen und so auch den Kritikern beweisen, dass er immer noch der alte Pogba sein kann. «Ich will sie dazu bringen, ihre Worte zu essen ... Ich will ihnen zeigen, dass ich nicht schwach bin. Sie können schlecht über mich reden. Ich werde niemals aufgeben», gibt er sich kämpferisch. «Ich werde hart arbeiten und mein Bestes geben.»
Doch ob es überhaupt soweit kommt? Laut Berichten der italienischen Sportzeitung Gazzetta dello Sport und der Nachrichtenagentur ANSA wurde Pogba nach dem Spiel zwischen Udinese und Juventus am 20. August 2023 positiv auf die verbotene Substanz Testosteron getestet.
In einer knappen Meldung am Montagnachmittag, den 11. September 2023, bezog die seriöse ANSA sich auf «Sportkreise», aus denen sie von dem positiven Dopingtest Pogbas erfahren haben will. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, droht Pogba eine Sperre von bis zu vier Jahren.