Auf das Aus im League Cup setzt es für Manchester City im Stadtderby gegen Manchester United die nächste Niederlage ab. Die Wende für die «Red Devils» wird aber mit einem umstrittenen Treffer eingeleitet.
Bis zur 78. Minute ist die Welt für Manchester City im Old Trafford in bester Ordnung. Dank des Treffers von Jack Grealish führt der Meister bei Man United und scheint den Rückstand auf Leader Arsenal vorübergehend auf zwei Punkte verkleinern zu können, bevor die Partie eine verrückte Wende nimmt.
Nach einem Pass in die Tiefe entwischt Uniteds Marcus Rashford der City-Verteidigung um Manuel Akanji, steht dabei allerdings klar im Offside. Kurz bevor Rashford den Ball berührt, braust Teamkollege Bruno Fernandes heran, schnappt Rashford die Kugel vor den Füssen weg und verwandelt zum Ausgleich. Der Unparteiische Stuart Attwell gibt den Treffer – zum grossen Unverständnis von Manuel Akanji.
Akanji: «Rashford hat mich abgelenkt»
Der Nati-Verteidiger, der Rashford eigentlich clever ins Abseits laufen lässt, lässt seinem Ärger nach dem Schlusspfiff bei BBC freien Lauf. «Das erste Tor ist ein Witz. Ich habe Rashford gesehen, er stand eindeutig im Abseits», sagt Akanji. «Ich verstehe, er berührt den Ball nicht, aber er rennt 30 Meter weit und bis zur letzten Sekunde. Er hat mich und Kyle (Walker) abgelenkt. Für mich ist das eindeutig Abseits.»
Und weiter: «Der Schiedsrichter schaut sich die Situation nicht einmal an. Zu Beginn des Jahres wurde uns erklärt, dass es sich um ein klares Abseits handeln würde.»
Auch für Pep Guardiola ist die Situation klar: «Es ist die Entscheidung des Schiedsrichters, des VAR, aber Rashford hat unsere Verteidiger und den Goalie irritiert.» Der City-Coach fügt allerdings an, dass es die Unparteiischen nicht einfach haben. «Wir wissen, wo wir spielen. Es ist schwierig für die Schiedsrichter in diesen Stadien.»
United-Coach ten Hag: «Das verursacht ein Zögern»
Gleicher Meinung ist United-Trainer Erik ten Hag. «Es ist eine Grauzone. Für den Schiedsrichter ist es sehr schwer, diese Situation zu bewerten», sagt der 52-Jährige und gibt zu: «Ich wäre unglücklich, wenn ich ein Tor wie dieses kassieren würde, weil das (die Aktion von Rashford, Anm. d. Red.) ein Zögern verursacht.»
In der Folge kippt die Partie. Nur vier Minuten nach dem umstrittenen Ausgleich erzielt ausgerechnet Rashford den Siegtreffer für United. Genau da setzt Guardiola, der sich mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden zeigt, den Hebel an: «Nachdem wir ein Tor kassiert haben, dürfen wir nicht das nächste kassieren. Das ist das wichtigste Detail, das wir in Zukunft verbessern müssen.»