Machtwort Mercedes-Teamchef Wolff drohte Hamilton mit Rennsperre

SB10

14.4.2021

Toto Wolff und Lewis Hamilton erlebten Höhen und Tiefen zusammen.
Toto Wolff und Lewis Hamilton erlebten Höhen und Tiefen zusammen.
Bild: Getty 

Mercedes-Teamchef Toto Wolff verrät, dass er seinen Star-Schützling Lewis Hamilton und dessen damaligen Teamkollegen Nico Rosberg in die Schranken weisen musste, um den Erfolg des Teams nicht zu gefährden.

Lewis Hamilton ist das unbestrittene Zugpferd in der Formel 1. Kein Wunder, mit sieben Weltmeister-Titeln geniesst der 37-Jährige Legenden-Status in der Königsklasse des Motorsports. Doch der Brite ist neben seinem unbändigen Ehrgeiz auch bekannt für sein grosses Ego.

Dieses in Schach zu halten ist die Aufgabe von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Im Podcast «High Performance» (via Krone) erinnert er sich an seine Anfangszeit: «Es war schwierig für mich. Ich habe bei einigen Vorfällen egoistisches Verhalten festgestellt», so der Österreicher. «Ich kam als Neuling ins Team, Nico und Lewis waren schon viel länger als ich im Sport tätig. Aber trotzdem habe ich es hingekriegt, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie das Team respektieren.» 

2014 drohte das interne Stallduell zwischen Hamilton und Rosberg zu eskalieren. Die beiden Teamkollegen kämpften im direkten Duell um den WM-Titel. Als es dann beim Rennen in Spa sogar zu einem Crash der beiden Hitzköpfe kam, musste Wolff ein Machtwort sprechen.

«Ich sagte: ‹Wenn du das nächste Mal deinem Teamkollegen nahe kommst –  denke an die Marke Mercedes, die Mechaniker, unseren CEO (Dieter Zetsche – Anm. d. Red.).› Ich habe ihnen klargemacht: Wenn sowas regelmässig vorkommt, werde ich nicht zurückschrecken, jemanden für Rennen zu sperren.» Die mahnenden Worte zeigten Wirkung. Mercedes gewann seither jedes Jahr sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteurswertung.

Wolff sieht dieses Jahr Red Bull als Favorit

Trotz der Dominanz in der jüngeren Vergangenheit zeigt sich Wolff aktuell skeptisch. «Wir haben das erste Rennen gewonnen, aber wir machen uns keine Illusionen, dass dies eine unkomplizierte Saison wird. Dem Auto fehlt es auf einer Runde noch an Pace und Red Bull scheint aktuell vorne zu liegen», so sein Fazit.

Hamilton will der 49-Jährige weiterhin in seinem Silberpfeil sehen. «Ich hoffe sehr, dass Lewis bleibt. Unsere gemeinsame Reise war sehr erfolgreich. Er ist Mercedes-Fahrer, seit er ein Kart-Kind gewesen ist. Er hat noch nie ein GP-Wochenende ohne Mercedes-Motor bestritten.»