Ein Problem jagt das nächste Werden Kessié und Christensen Barça schon wieder verlassen?

Von Jan Arnet

11.8.2022

Franck Kessié wechselte in diesem Sommer ablösefrei von Milan zu Barcelona.
Franck Kessié wechselte in diesem Sommer ablösefrei von Milan zu Barcelona.
Getty

Barça und der Transfersommer – es bleibt kompliziert. Zuerst das Theater um Lewandowski, dann die Schlammschlacht mit Frenkie de Jong – und jetzt könnten zwei Neuzugänge den Klub schon wieder verlassen.

Von Jan Arnet

11.8.2022

Dem FC Barcelona läuft die Zeit davon. Nur noch zwei Tage bis zum Auftaktspiel in die neue Saison gegen Rayo Vallecano (21 Uhr live auf blue Sport) – und die Katalanen konnten ihre Neuzugänge immer noch nicht bei LaLiga registrieren. Dies berichtet «ESPN».

Demnach könnten Franck Kessié und Andreas Christensen, welche erst vor wenigen Wochen ablösefrei von Milan respektive Chelsea zu Barça gewechselt hatten, den Klub schon wieder ohne Ablöse verlassen. Laut «ESPN» haben Kessié und Christensen eine Klausel in ihrem Vertrag, die ebendies zulässt, falls sie vor dem ersten Ligaspiel am Samstag noch nicht registriert sind.

Auch die kostspieligen Neuzugänge Robert Lewandowski, Raphinha und Jules Koundé, für die der finanziell angeschlagene Top-Klub mehr als 150 Millionen Euro ausgegeben hat, sind offenbar noch nicht bei LaLiga gemeldet. Genauso wenig wie Sergi Roberto und Ousmane Dembélé, welche ihre Verträge zuletzt verlängert haben.

Barça muss dringend Spieler loswerden

Bei Kessié und Christensen sei die Situation aber etwas anders, weil sie ablösefrei gekommen sind und sich der finanzielle Schaden in Grenzen hält. Nichtsdestotrotz will das Duo offenbar erstmal abwarten und schauen, wie sich das Ganze entwickelt.

Die Probleme mit den Registrierungen gibt es, weil die Katalanen ein viel zu grosses Lohngefüge haben und zunächst Spieler loswerden müssen, um die Neuen anzumelden. Oder die Salärkosten auf eine andere Weise nach unten drücken können.

So kam es zuletzt auch zur Schlammschlacht mit Frenkie de Jong, welchen Barça gerne verkaufen würde. Der Niederländer will aber bleiben und wirft dem Klub Erpressung vor, weil die Katalanen vom Mittelfeldspieler verlangen, wieder für seine alten Lohnbedingungen vor der Vertragsverlängerung im Oktober 2020 zu spielen, was de Jong verständlicherweise nicht will.

Bereits zuvor hatte Barcelona Martin Braithwaite aufgefordert, seinen Vertrag aufzulösen – was dieser (noch) nicht gemacht hat. Und nun bahnt sich laut der spanischen Zeitung «Mundo Deportivo» schon der nächste Konflikt an: Der Klub will Sergio Busquets Teile seines Gehalts offenbar erst später auszahlen, womit der Mittelfeldspieler nicht einverstanden ist.

Die Uhr tickt

Barça muss schauen, dass man den einen oder anderen Spieler noch von der Lohnliste kriegt. Neben de Jong und Braithwaite wollen die Katalanen auch Samuel Umtiti, Miralem Pjanic und einer der beiden Top-Stürmer Memphis Depay und Pierre-Emerick Aubameyang loswerden.

Bis Ende Monat hat Barcelona noch Zeit, um die Probleme zu lösen und finanziellen Spielraum für Spieler-Registrierungen zu schaffen. Dann endet das Transferfenster. Barça sei optimistisch, heisst es, schon am Samstagabend auf die Dienste aller neuen Spieler setzen zu können. Das Spiel gegen Rayo Vallecano wird zeigen, wie weit die Katalanen tatsächlich schon sind.