Die Schweizer Nati steht in der EM-Qualifikation vor den entscheidenden Spielen. Die Auswahl von Murat Yakin erwartet ein happiges Programm. Der Nati-Coach will womöglich rotieren, so auch bei den Goalies.
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- Die Nati steht in der EM-Qualifikation vor der alles entscheidenden Phase. Ab kommender Woche warten auf die Auswahl von Coach Murat Yakin drei Spiele innert sechs Tagen.
- Yakin wird seine Startformation womöglich von Spiel zu Spiel anpassen. So auch auf der Goalie-Position: «Die Erholung ist entscheidend», antwortet Yakin auf die Frage, ob Yann Sommer oder Gregor Kobel im Tor stehen wird.
- Um das direkte Ticket an die EM 2024 in Deutschland aus eigener Kraft zu lösen, braucht die Nati zwei Siege aus den letzten drei Spielen. Es reichen auch vier Punkte, wenn im abschliessenden Spiel Rumänien besiegt wird.
Die Schweizer Nati steht vor einem Mammut-Programm. Am kommenden Mittwoch startet für Yakin und Co. mit dem Spiel gegen Israel der intensive Endspurt der EM-Qualifikation.
Will die Yakin-Elf das direkte Ticket für die EM 2024 in Deutschland lösen, sind Ausrutscher verboten. Die Nati hat es zwar nach wie vor in den eigenen Händen, sich aber mit den überraschenden Remis gegen den Kosovo und Belarus selbst Steine in den Weg gelegt.
Gegentore gilt es für die Spiele gegen Israel, den Kosovo und Rumänien zu verhindern. Da stellt sich selbstredend die Torhüter-Frage. Wer soll zwischen den Pfosten stehen? Der in der Nati zuletzt nicht immer souverän wirkende Yann Sommer oder der lauernde Gregor Kobel?
Yakin lässt durchsickern, dass Kobel spielen wird
«An der Hierarchie hat sich nichts geändert. Yann Sommer ist unsere Nummer 1», stellt Murat Yakin am Freitag an der Medienkonferenz klar. Dennoch ist die Ausgangslage mit drei Spielen in sechs Tagen eine spezielle, zumal Yann Sommer am kommenden Sonntag noch bei Inter Mailand zwischen den Pfosten stehen wird. BVB-Keeper Kobel hat bereits ab Samstagabend nach der Partie gegen Stuttgart Zeit, den Energiespeicher für die EM-Quali aufzufüllen.
«Die Erholung ist entscheidend», so Yakin. Man werde sowohl mit Sommer als auch mit Kobel sprechen und dann entscheiden, wer gegen Israel und wer gegen den Kosovo spielt. Gleichbedeutend damit: Murat Yakin wird womöglich in einem Spiel auf Gregor Kobel setzen. Ihm sei bewusst, dass Kobel hervorragende Leistungen zeigt und auf die Nummer 1 drückt. «Wir sind sehr glücklich mit dieser Situation» hält Yakin fest.
Dreht Yakin am Wechsel-Karussell?
Ohnehin ist davon auszugehen, dass Murat Yakin innerhalb der drei EM-Quali-Partien rotieren wird – auch in der Abwehr. «Ricardo Rodriguez kann nicht drei Spiele voll spielen», sagt Yakin über den zuletzt verletzt ausgewechselten Aussenverteidiger und bringt Loris Benito als «Alternative» ins Spiel.
Der 31-jährige Benito stand zuletzt unter Vladimir Petkovic an der EM 2021 im Einsatz. Nach fast einem halben Jahr ohne Verein fand Benito im Januar 2022 beim FC Sion wieder im Profi-Fussball Unterschlupf, ehe er sich bei den Berner Young Boys an die Spitze zurückkämpfte. Der Lohn dafür ist die Wieder-Nominierung für die Nati.
Drei Spiele in sechs Tagen hin oder her: «Die Spieler kennen diese Art von Belastung», erwähnt Yakin und führt fort: «Wir brauchen fitte Spieler.» Nach dem Israel-Spiel werde man schauen, wer sich wie schnell erholt. «Ich mache mir jetzt noch keine Gedanken, wie das Kosovo-Spiel aussieht.»
Israel kann «unbekümmert Fussball spielen»
So liegt der Fokus auf der Partie gegen Israel: «Es wird ein schwieriges Spiel.» Die Israeli seien sehr dynamisch und würden auch offensiv etwas riskieren. «Wir können es nicht mit dem Hinspiel vergleichen. Sie können unbekümmert Fussball spielen, das wird für uns daher kein leichtes Spiel.» Man werde das Spiel zwischen Israel und dem Kosovo am Sonntag beobachten und sich dann optimal vorbereiten.
Die Nati liegt mit einem Punkt und einem Spiel weniger als Leader Rumänien auf Platz zwei. Zwei Siege in den letzten drei Spielen müssen her, um ohne Schützenhilfe und auf direktem Weg das Ticket für die EM 2024 in Deutschland zu lösen. Es reichen auch vier Punkte, wenn im abschliessenden Spiel Rumänien besiegt wird. Sollte die Nati Rang 1 oder 2 verpassen, könnte das EM-Ticket im März 2024 über die Playoffs gesichert werden. Dafür ist die Nati allerdings auf Schützenhilfe von Teams in anderen Gruppen angewiesen.