Vorstoss in WM-Hauptrunde Nati-Trainer Andy Schmid: «Ein grosser Tag für den Schweizer Handball»

sda

19.1.2025 - 21:30

Andy Schmid schafft mit der Schweizer Handball-Nati den Sprung in die WM-Hauptrunde.
Andy Schmid schafft mit der Schweizer Handball-Nati den Sprung in die WM-Hauptrunde.
Bild: Keystone

Nationaltrainer Andy Schmid spricht nach dem Erreichen der WM-Hauptrunde von einem grossen Tag für den Schweizer Handball. Die Mannschaft zeigt beim 30:28 gegen Polen eine erstaunliche Reife.

Keystone-SDA, sda

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  • Die Schweizer Handballer besiegen im abschliessenden Vorrunden-Spiel Polen mit 30:28 und schaffen so die Qualifikation für die WM-Hauptrunde.
  • Die Freude im Nati-Lager ist riesig. Lenny Rubin sieht im Vorstoss in die Hauptrunde «etwas Grosses uns sehr Spezielles». Trainer Andy Schmid sagt: «Es ist ein grosser Tag für den Schweizer Handball.»
  • In der Hauptrunde trifft die Schweiz am Dienstag auf Tunesien. Am Donnerstag wartet Olympiasieger und Titelverteidiger Dänemark, bevor am Samstag das Duell mit Italien ansteht.

Die Schweizer stellen mit einem Durchschnittsalter von 24,3 Jahren das jüngste Team der WM. Umso erstaunlicher war, wie sie reagierten, nachdem die Polen nach einem 15:21-Rückstand (34.) zum 22:22 (44.) ausgeglichen hatten. «Dass wir so gut aus dieser Situation herausgekommen sind, wir uns nicht verunsichern liessen, macht mich richtig stolz», sagte der fünffache Torschütze Lenny Rubin, der wie schon in den ersten beiden Begegnungen an dieser WM gegen Tschechien (17:17) und Deutschland (29:31) sehr viel Verantwortung übernommen hatte und zum besten Spieler der Partie gekürt wurde. Der Rückraum sei sehr jung, dennoch seien alle cool geblieben.

Die Reaktion der Mannschaft auf die heikle Phase hob Nationaltrainer Andy Schmid ebenfalls hervor. Der frühere Topspieler, der das Amt erst im vergangenen Februar übernommen hatte, war nicht nur auf die Spieler stolz, sondern auch auf sich selber, «weil ich mutig war, weil ich ein paar Sachen veränderte, die das Spiel prägten».

«Etwas Grosses uns sehr Spezielles»

Beispielsweise wechselte Schmid in dieser Phase den 23-jährigen Regisseur Mehdi Ben Romdhane ein, der zuvor in dieser Begegnung keine Minute gespielt hatte und noch nicht richtig im Turnier angekommen war. Dieser zahlte das Vertrauen mit drei Tore zurück. Das kommt allerdings nicht von ungefähr, da Schmid einen grossen Wert darauflegt, dass sich die Spieler wohl fühlen. «Ich bin überzeugt davon, dass wenn man Menschen so behandelt, wie sie das gerne möchten, sie das zurückgeben. Nichtsdestotrotz fordere ich viel. Das ist der Grat, den ich als Trainer suche. Das hat bis jetzt gut funktioniert. Es ist ein grosser Tag für den Schweizer Handball.»

Letzteres sieht auch Rubin so. Dass die Mannschaft die Hauptrunde erreicht hat, ist für ihn «etwas Grosses uns sehr Spezielles». Es sei für sie nach wie vor nicht selbstverständlich, überhaupt an grossen Turnieren dabei zu sein. In der Tat darf nicht vergessen werden, dass die Schweizer nur dank einer Wildcard am Turnier teilnehmen dürfen, sie scheiterten im WM-Playoff im Penaltyschiessen am Olympia-4. Slowenien. Zudem wurde die SHV-Auswahl in eine schwierige Gruppe gelost, die sie auf dem 2. Platz beendete. All das macht das Weiterkommen noch wertvoller.

Viel Zeit zum Feiern bleibt jedoch nicht, da es für die Schweizer schon am Dienstag in Herning gegen Tunesien weitergeht. Die weiteren Gegner in der Hauptrunde sind am Donnerstag Olympiasieger und Titelverteidiger Dänemark sowie am Samstag Italien. Ein feines Nachtessen ausserhalb des Hotels gab es allerdings am Sonntagabend, und die Rechnung übernahm Andy Schmid.

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