Nati-Noten Xhaka liefert ++ Steffen kreiert vier Top-Chancen ++ Joker Ndoye stellt Amdouni in den Schatten

Von Patrick Lämmle

13.9.2023

Granit Xhaka wird von Ruben Vargas geherzt – Assistgeber Dan Ndoye kommt herbeigerutscht.
Granit Xhaka wird von Ruben Vargas geherzt – Assistgeber Dan Ndoye kommt herbeigerutscht.
Keystone

Nach dem enttäuschenden 2:2 auswärts gegen den Kosovo, gewinnt die Schweiz das Heimspiel gegen Andorra letztlich souverän mit 3:0. Die Spieler in der Einzelkritik.

Von Patrick Lämmle

✍️ Bewertungsschlüssel

  • 6 - Sackstark
  • 5 - Gut
  • 4 - Genügend
  • 3 - Schwach
  • 2 - Sehr schwach
  • 1 - Unterirdisch
Portrait von Yvon Mvogo, Torhueter der Schweizer Fussballnationalmannschaft, fotografiert am Donnerstag, 26. Mai 2022 in Bad Ragaz. (KEYSTONE/SFV/Christian Beutler)
Note der Redaktion  4.5

Torhüter

Yvon Mvogo

Zwei, drei Mal klingelt der Wecker, doch es sind Fehlalarme. Denn letztlich schiesst Andorra nicht ein einziges Mal aufs Schweizer Tor, Mvogo muss keinen einzigen Ball halten.


Note der Redaktion  5

Innenverteidiger rechts

Nico Elvedi

In der 15. und in der 80. Minute kommt Elvedi nach Eckbällen einem Treffer nah. Seine stärkste Aktion hat er in der 34. Minute, da blockt er mit einem perfekten Tackling einen Abschluss aus kurzer Distanz. Ansonsten erledigt er seinen Job sehr pflichtbewusst und passt die Bälle genau in die Füsse seiner Mitspieler.


Note der Redaktion  4.5

Innenverteidiger

Manuel Akanji

Drei Minuten vor Elvedis Rettungstat gewinnt Akanji ein wichtiges Kopfballduell, Stresstest bestanden. Apropos Stress: In der 68. Minute sieht Akanji Gelb, weil er eine Rudelbildung auslöst. Ansonsten erledigt der ManCity-Verteidiger seinen Job souverän und übernimmt Verantwortung im Spielaufbau.


Note der Redaktion  4.5

Innenverteidiger links

Ricardo Rodriguez

Rodriguez schaltet sich immer wieder in die Offensive mit ein, seine Flanken werden aber meist von den Andorranern unschädlich gemacht. In der 55. Minute fasst er sich ein Herz und zimmert das Leder aus grosser Distanz knapp am Tor vorbei. Defensiv ist er nur selten gefordert, die wenigen Prüfungen besteht er locker.


Portrait von Ruben Vargas, Spieler der Schweizer Fussballnationalmannschaft, fotografiert am Donnerstag, 26. Mai 2022 in Bad Ragaz. (KEYSTONE/SFV/Christian Beutler)
Note der Redaktion  4

Rechter Flügelspieler

Ruben Vargas

Vargas ist in der zweiten Halbzeit ein Aktivposten, bleibt in vielen Aktionen aber unglücklich. In der 63. Minute schiebt er die Kugel aus vielversprechender Position am Pfosten vorbei, in der 87. spielt er den letzten Pass nicht sauber, über Umwege gelangt der Ball aber wieder zu ihm, doch aus kürzester Distanz schiesst Vargas am Tor vorbei. 


Note der Redaktion  4

Zentraler Mittelfeldspieler

Remo Freuler

Das wäre ein Ding gewesen, wenn Freuler schon wieder getroffen hätte. In der 8. Minute bietet sich die Chance, sein Schuss zirkelt er aber übers Tor. Später säbelt er den Gegenspieler mit offener Sohle um und sieht Gelb. Nach 66 Minuten wird Freuler ausgewechselt.


Note der Redaktion   5

Zentraler Mittelfeldspieler

Granit Xhaka

Natürlich haben alle ganz genau hingeschaut, was Xhaka nach seinen viel diskutierten Aussagen nach dem Kosovo-Spiel gegen Andorra auf den Rasen zaubert. Und ja, letztlich hat der Captain geliefert. In seinem 116. Länderspiel markiert er in der 84. Minute mit einem schönen Flachschuss das erlösende 2:0. Beim 1:0 keine fünf Minuten nach der Pause ist er Assistgeber. Beim Interview nach dem Spiel ist er deutlich besser gelaunt als noch vier Tage zuvor.

Note der Redaktion  5.5

Linker Flügelspieler

Renato Steffen

Hätte Steffen in der Nati einen Knipser à la Haaland als Mitspieler, er hätte sich gegen Andorra wohl vier Assists gutschreiben lassen dürfen. In der 8. Minute legt er auf für Freuler (Schuss übers Tor), in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit flankt er auf Amdouni (Kopfball übers Tor), in der 63. setzt er Vargas schön in Szene (Schuss neben das Tor) und in der 97. Minute flankt er mustergültig auf Sow (Kopfball neben das Tor). Ja, an Steffen liegt es nicht, dass sich die Schweiz so lange schwertut mit dem Toreschiessen gegen den Aussenseiter.


Chicago Fire  4.5

Hängende Spitze

Xherdan Shaqiri

Das Spiel gegen Andorra ist für Shaqiri das reinste Standardsituationen-Training. Doch weder nach seinen Freistössen noch Eckbällen schaut etwas Zählbares dabei raus. In der 93. Minute verwandelt er dann aber den Penalty zum 3:0 souverän. Aus dem Spiel heraus gelingt ihm abgesehen von einem Zuckerpass auf Amdouni (42.) nicht viel. Ein Schussversuch (25.) wird vom Verteidiger heroisch mit dem Kopf abgewehrt, in der 43. Minute hält der Gegenspieler den Rücken hin.


Note der Redaktion  4.5

Stürmer

Cedric Itten

In der ersten Halbzeit hat Itten seine beste Chance in der 39. Minute als er mit dem Ball am Fuss am Gegenspieler vorbeiläuft und dann aus 17 Metern abzieht, der Ball kullert am Tor vorbei. Richtig stark dann, wie er sich in der 49. Minute um seinen Gegenspieler dreht und das 1:0 markiert und damit für Ruhe sorgt. In der 81. Minute macht der YB-Stürmer Platz für AC Milans Okafor.


Note der Redaktion  3

Stürmer

Zeki Amdouni

Seit seinem Wechsel vom FC Basel zu Burnley ist die Leichtigkeit verflogen. Seine beste Aktion ist ein Kopfball in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit übers Tor, möglicherweise hätte er den vor ein paar Wochen noch versenkt. Der Tiefpunkt ist ein Volleyabschluss der im Seitenaus landet, Einwurf für Andorra. In der 66. Minute wird Amdouni ausgewechselt.

Eingewechselte Spieler

Note der Redaktion  5.5

Ab 66. Minute für Amdouni

Dan Ndoye

Kurz nach seiner Einwechslung zündet Ndoye den Turbo und wird vom Gegenspieler übelst umgesäbelt – eigentlich eine klare Rote Karte. Eigentlich, denn das Schiedsrichtergespann inklusive VAR sehen das offenbar anders. Ndoye lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen und liefert den Assist zum 2:0 und er ist es auch, der den Elfmeter herausholt, der zum 3:0 führt. Dem VAR sei Dank, denn der Schiedsrichter hatte Ndoye zunächst Gelb für eine Schwalbe gezeigt, diese nach Betrachtung der Bilder aber zurückgenommen und auf Elfmeter entschieden. Ja, dann Ndoye hat seine Zeit bestens genutzt, um Werbung in eigener Sache zu machen.


Portrait von Djibril Sow, Spieler der Schweizer Fussballnationalmannschaft, fotografiert am Donnerstag, 26. Mai 2022 in Bad Ragaz. (KEYSTONE/SFV/Christian Beutler)
Note der Redaktion  4.5

Ab 66. Minute für Freuler

Djibril Sow

Zwei Aktionen hat Sow, in denen er auffällt. Da ist sein Pass in die Tiefe auf Vargas, mit dem er eine gute Chance einleitet und quasi mit dem Schlusspfiff setzt er einen Kopfball am Tor vorbei, den könnte er an einem guten Tag auch mal im Netz verstecken.


Portrait von Noah Okafor, Spieler der Schweizer Fussballnationalmannschaft, fotografiert am Donnerstag, 26. Mai 2022 in Bad Ragaz. (KEYSTONE/SFV)Christian Beutler)
Note der Redaktion 

Ab 81. Minute für Itten

Noah Okafor

Zu kurzer Einsatz für eine Benotung.


Note der Redaktion 

Ab 94. Minute für Shaqiri

Michel Aebischer

Zu kurzer Einsatz für eine Benotung.


Note der Redaktion 

Ab 94. Minute für Vargas

Uran Bislimi

Zu kurzer Einsatz für eine Benotung.


Telegramm und Tabelle

Schweiz – Andorra 3:0 (0:0)

9000 Zuschauer (ausverkauft). – Tourbillon, Sitten. – SR Masijew (AZE). – Tore: 49. Itten (Xhaka) 1:0. 84. Xhaka (Ndoye) 2:0. 93. Shaqiri (Foulpenalty/Foul an Ndoye) 3:0.

Schweiz: Mvogo; Elvedi, Akanji, Rodriguez; Vargas (94. Bislimi), Freuler (66. Sow), Xhaka, Steffen; Shaqiri (94. Aebischer); Itten (81. Okafor), Amdouni (66. Ndoye).

Andorra: Alvarez; Nicolas, Llovera, Guillen, Alavedra, Garcia; Eric Vales (76. Alaez), Rebes, Marc Vales (76. Vieira), Cervos (89. Vieitez); Lima (23. Fernandez, 89. Bernat).

Bemerkungen: Schweiz ohne Embolo, Kobel und Widmer (alle verletzt). Verwarnungen: 22. Freuler. 68. Eric Vales. 69. Akanji, Sommer (Ersatzgoalie), Yakin (Trainer), Guillen.