Mentalitätsmonster Wo stünde Leverkusen ohne all die Last-Minute-Tore?

Von Patrick Lämmle

15.3.2024

Leverkusen – Qarabag 3:2

Leverkusen – Qarabag 3:2

Europa League, Achtelfinal-Rückspiel

14.03.2024

Leverkusen rettet sich dank zweier Tore in der Nachspielzeit in extremis ins Viertelfinale der Europa League. Von Glück will Granit Xhaka nach dem Spiel nichts wissen, zu oft hat Bayer in dieser Saison schon in der Nachspielzeit zugeschlagen.

Von Patrick Lämmle

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bayer Leverkusen hat in dieser Saison noch nie verloren.
  • Am Donnerstag beweisen Granit Xhaka und Co. einmal mehr Moral und ziehen in den Viertelfinal der Europa League ein. Ohne die beiden Tore in der Nachspielzeit wäre die Werkself ausgeschieden.
  • Auch in der Liga und im DFB-Pokal hat Leverkusen schon mehrere Last-Minute-Treffer erzielt und so will Granit Xhaka nichts von Glück wissen.

Im 37. Saisonspiel droht Leverkusen am Donnerstagabend erstmals zu verlieren. Nach Ablauf der 90 Minuten liegen Granit Xhaka und Co. gegen Karabach Agdam 1:2 zurück. Doch ein Spiel ist erst zu Ende, wenn der Schiedsrichter abpfeift.

Ganz besonders dann, wenn der Gegner Leverkusen heisst. Das zeigt sich auch in der irren Schlussphase gegen Karabach. Patrik Schick führt die Werkself mit zwei Toren in der Nachspielzeit (90.+3' und 90.+7') zum Sieg und damit in den Viertelfinal der Europa League. Schon im Hinspiel hatte Schick in der Nachspielzeit zum 2:2 getroffen.

Granit Xhaka meint nach der Partie: «Nach dem 2:2 wollten wir unbedingt noch eins vor der Verlängerung machen. Die Leute müssen morgen arbeiten, wir auch. Deshalb sollen alle früh ins Bett gehen und nicht so spät im Stadion sein.» Und dann stellt der Nati-Captain etwas klar: «Es gibt Leute, die von Glück reden. Aber wenn man es schon acht oder neun Mal geschafft hat, ist es kein Glück.» Gemeint sind die späten Treffer.

Leverkusen und die Last-Minute-Tore

Tatsächlich hat Bayer in 37 Pflichtspielen schon elf Treffer in der 90. Minute oder später erzielt. Es stellt sich die Frage: Wo stünde Leverkusen ohne die Last-Minute-Tore?

In der Europa League lässt sich die Frage einfach beantworten. Leverkusen wäre im Achtelfinale ausgeschieden. Schon in der Gruppenphase hat Leverkusen ein Spiel, ebenfalls gegen Karabach, in der 4. Minute der Nachspielzeit entschieden. Victor Boniface erzielte damals das einzige Tor der Partie in der 4. Minute der Nachspielzeit.

Im DFB-Pokal steht Leverkusen als einziger Bundesligist im Halbfinal. Im Viertelfinal zeigt die Werkself zum wiederholten Mal grosse Moral, gleicht zweimal einen Rückstand aus, ehe Jonathan Tah in 90. Minute zum 3:2-Endstand trifft.

Zehn statt drei Punkte Vorsprung in der Bundesliga

Auch in der Bundesliga haben die Mentalitätsmonster aus Leverkusen in dieser Saison schon vier Treffer in der Nachspielzeit erzielt, drei davon sind von grosser Wichtigkeit. Am 4. Spieltag gegen Bayern trifft Exequiel Palacios in der 94. Minute zum 2:2. Auch am 17. und 18. Spieltag entscheiden Xhaka und Co. das Spiel nach Ablauf der 90 Minuten zu ihren Gunsten.

Ohne diese Treffer hätte Leverkusen fünf Punkte weniger auf dem Konto – und Verfolger Bayern München zwei mehr. Der Vorsprung betrüge also nur drei statt zehn Punkte. Grosse Moral beweist Leverkusen auch in den Top-Spielen gegen Dortmund und Stuttgart, wo sie jeweils nach einem 0:1-Rückstand noch den Ausgleich schaffen.