Posse in Italien Piacenza hat drei Trainer – an einem Tag 

Syl Battistuzzi

22.11.2024

Der neue – und alte – Mann Stefano Rossini.
Der neue – und alte – Mann Stefano Rossini.
Screenshot Facebook Piacenza Calcio

Der italienische Verein Piacenza, der derzeit in der Serie D spielt, hat am Dienstag gleich zwei Trainer entlassen.

Syl Battistuzzi

Zwischen 1993 und 2003 war Piacenza Calcio ein regelmässiger Gast in der Serie A. Beim Klub aus der Emilia-Romagna spielten schon Fussballer wie Giuseppe Signori, die Inzaghi-Brüder oder Alberto Gilardino. Nach dem Abstieg 2003 aus der höchsten Spielklasse ist die Serie B die Heimat. In dieser Periode spielten die Schweizer Alain Nef, Simone Grippo oder Marco Padalino für den Klub. Danach folgte der sportliche Absturz. 2012 war der Klub gar bankrott und musste Insolvenz anmelden. Die Folge: Nur noch Amateurbereich. 2016 gelang immerhin die Rückkehr in den Profifussball.

Heute spielt Piacenza in der Serie D (vierthöchste Liga). Was aber in dieser Woche passierte, war selbst für italienische Verhältnisse aussergewöhnlich.

Am Wochenende stand Carmine Parlato an der Seitenlinie, als Piacenza gegen San Marino mit 0:1 verliert und nur noch auf Rang 11 in der Meisterschaft rangiert. Am Dienstagmorgen wirft Präsident Marco Polenghi den erst am 7. Oktober engagierten Trainer raus. Auch Sportdirektor Alessio Sestu muss gehen.

Als Nachfolger präsentiert der Klub Simone Bentivoglio. Der 39-Jährige leitet auch die erste Trainingseinheit am Dienstag, die aber jäh unterbrochen wird. Piacenza-Anhänger stürmen auf den Platz und fordern seine Entlassung, wie «football-italia» berichtet. Die organisierte Fan-Szene droht auch mit einem Boykott aller Spiele. Der Grund für ihren Protest liegt in der Vergangenheit von Bentivoglio. 2011 war er in einen Glücksspiel-Skandal verwickelt und wurde dafür für 13 Monate gesperrt.

Der Klub sieht keinen anderen Ausweg, als den Vertrag mit ihm wieder – im gegenseitigen Einvernehmen – aufzulösen.

Am Abend präsentierte der Verein Stefano Rossini. Ausgerechnet den Trainer, den man im Oktober – trotz ansprechender Bilanz mit zwei Siegen, zwei Remis und nur einer Niederlage – feuerte, um Platz für Parlato zu machen. Drei verschiedene Trainer am selben Tag, das hat selbst Sion-Boss Christian Constantin nicht geschafft. Und auch bei den ungeduldigen Hoppers hat man mehr Geduld.

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