Die Schweizer U21-Nati hadert nach der bitteren 2:3-Pleite an der EM gegen Italien mit dem Schiedsrichter. Gleich zwei klare Elfmeter werden den Schweizern verwehrt. Patrick Rahmen kann nur den Kopf schütteln.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Schweizer U21-Nati verliert ihr zweites Spiel an der EM gegen Italien trotz grosser Aufholjagd mit 2:3.
- Gleich zwei klare Elfmeter werden den Schweizern verwehrt. Trainer Patrick Rahmen ärgert sich, dass es an der EM (noch) keinen VAR gibt.
- Hilfe aus dem Video-Keller kriegen die Schiedsrichter an der U21-EM erst ab dem Viertelfinal.
Vom 0:3 zum 2:3 – sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff sind die Schweizer wieder voll dran, nachdem das Spiel gegen Italien zur Pause schon entschieden schien.
Und nur eine Minute nach Zeki Amdounis Anschlusstreffer hat der FCB-Stürmer gleich noch den Ausgleich auf dem Fuss. Aus knapp acht Metern kommt Amdouni zum Abschluss, wird im letzten Moment aber von Edoardo Bove gestoppt. Doch ging da alles mit rechten Dingen zu und her? Die Wiederholung zeigt, dass der Italiener Amdouni das Standbein weghaut. Es hätte wohl Penalty geben müssen.
Noch klarer ist es in der 70. Minute. Wieder ist Bove beteiligt. Dieses Mal kommt er deutlich gegen Kastriot Imeri zu spät. Den Ball trifft der Roma-Profi hier zu 100 Prozent nicht, sondern nur Imeris Knöchel. Aber wieder zeigt Schiedsrichter Mohammed Al-Hakim aus Schweden nicht auf den Punkt. Der VAR schaltet sich nicht ein – weil es an dieser EM (noch) gar keinen gibt.
Wollte der Unparteiische nicht riskieren, dass sich die Italiener erneut benachteiligt fühlen? Bei ihrer Auftaktniederlage gegen Frankreich wurde den Italienern unter anderem ein Tor geklaut, die Gazetten schrieben von einem «Skandal». Und die UEFA reagierte und kündigte an, dass es ab dem Viertelfinal dann doch den Video-Assistant-Referee geben wird.
Rahmen: «Italien hat nach dem ersten Spiel viel Druck gemacht»
Aber eben erst ab dem Viertelfinal. Für die Schweizer ist das extrem bitter. «Es ist nicht verständlich, dass es keinen VAR gibt. Sonst hätte es zweimal Penalty gegeben», sagt U21-Nati-Coach Patrick Rahmen im Interview mit blue Sport. «Ich habe mir die Szenen eben nochmals angeschaut, da gibt es keine zwei Meinungen. Nach dem ersten Spiel hat Italien extrem viel Druck gemacht. Ob das einen Einfluss hatte, weiss ich nicht.»
Auch blue Sport Experte Daniel Gygax sagt in seiner Analyse zur Imeri-Szene im Strafraum: «Ein ganz klarer Penalty, da gibt es keine zwei Meinungen. Mit VAR hätte es den Elfmeter gegeben. Und wahrscheinlich wäre es auch bei der Amdouni-Szene mit VAR zum Penaltypfiff gekommen.»
So stoppt der Schiedsrichter die grosse Aufholjagd der Schweizer. Der Ausgleich will am Ende nicht mehr fallen, es bleibt beim 2:3. Die U21-Nati muss nun im abschliessenden Gruppenspiel gegen Frankreich wahrscheinlich zwingend einen Sieg einfahren, um es noch in die K.o.-Phase zu schaffen.