Die Schweiz verliert ihr zweites Spiel an der U21-Europameisterschaft gegen Italien trotz grosser Aufholjagd mit 2:3. Die Nati-Spieler in der Einzelkritik.
Bewertungsschlüssel
6 Sackstark und
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch
Torhüter
Torhüter
Amir Saipi
Bei allen drei Toren chancenlos. Beim 0:2 hält er den Kopfball von Gnonto erst mirakulös, erst beim Nachschuss ist auch er machtlos. Rettet nach einem satten Gnonto-Schuss nach einer Viertelstunde. Hält auch einen Freistoss von Tonali stark. Kurz vor dem Pausepfiff nochmals sackstark gegen Gnonto. Als es 2:3 steht, rettet er mirakulös gegen Scalvini. Trotz drei Gegentoren eine super Leistung und der Grund, weshalb die Schweiz überhaupt vom Punktgewinn träumen durfte.
Verteidiger
Rechter Aussenverteidiger
Lewin Blum
Hat von Beginn weg viel Mühe. Weiss sich gegen Parisi des Öfteren nur mit einem Foul zu helfen. Muss nach einem Zusammenstoss behandelt werden, kann aber weiterspielen. Hat dann Pech, dass er für ein sauberes Tackling die Gelbe Karte sieht. Kurz vor der Pause dann mit dem Blackout, als er Parisi den Ball quasi pfannenfertig auflegt. Zur Pause wird der Pechvogel ausgewechselt.
Innenverteidiger
Marco Burch
Kämpferisch kann man ihm auch heute keinen Vorwurf machen. Aber auch gegen Italien kommt Burch an seine Grenzen. Sei es in der Geschwindigkeit gegen Bellanova oder im Verteidigen des Dribblings gegen Gnonto. Burch ist ein Sicherheitsrisiko für die Schweizer Defensive. In der zweiten Halbzeit rutscht er als letzter Mann gegen Bellanova aus und hat Glück, dass dieser im Abschluss sündigt. In der 85. Minute wird er erlöst.
Innenverteidiger
Leonidas Stergiou
Springt beim 0:2 unter dem Ball durch, sodass der 1,72 grosse Wilfried Gnonto frei zum Kopfball kommt. Sonst ist es erneut eine tadellose Leistung des Captains, der mehr als einmal in grösster Not klärt. Er ist in einer oft wackligen Schweizer Abwehr der Beste.
Linker Verteidiger
Becir Omeragic
Beim ersten Gegentor lässt er Pirola zu viel Platz, kommt überhaupt nicht in den Zweikampf. Er ist es auch, der nach acht Minuten per Kopf die erste Schweizer Torchance hat. Auf seiner linken Seite brennt es in der ersten Halbzeit lichterloh. Auch das 0:2 geht über seine Seite. Mit einer besseren zweiten Hälfte verdient er sich gerade noch so eine genügende Note.
Mittelfeldspieler
Defensiver Mittelfeldspieler
Simon Sohm
Fast mit einem Eigentor bei einem Klärungsversuch. Fällt sonst hauptsächlich durch Foulspiele auf. Zieht die Gelbe Karte, nachdem ihm ein Ball verspringt. Im Vergleich zu den Italienern ist das technisch ein Klassenunterschied. Aber defensiv ist er eine Bank. Gibt mit einer starken Balleroberung den Assist zum 1:3. In der zweiten Halbzeit generell, wie das gesamte Team, deutlich verbessert.
Zentraler Mittelfeldspieler
Ardon Jashari
Zu Beginn wie das gesamte Team überfordert. Er rennt nur dem Ball hinterher. Jashari glänzt ein erstes Mal mit einer butterweichen Flanke auf Amdouni. Defensiv hat er dann ebenfalls immer mehr gute Aktionen. In der zweiten Halbzeit zeigt er seine Polyvalenz und ersetzt Blum als Linksverteidiger. Auch dort macht er seine Sache ordentlich.
Zentraler Mittelfeldspieler
Fabian Rieder
Er hat immer wieder gute Runs, wird aber mehrfach kurz vor dem Abschluss noch entscheidend gestört. Nach 27 Minuten hat er die grösste Chance zum ersten Schweizer Treffer, scheitert aber an Italien-Goalie Carnesecchi. Auch sonst gelingt ihm nicht sonderlich viel. Kämpferisch und läuferisch top.
Rechter Mittelfeldspieler
Kastriot Imeri
Wie schon gegen Norwegen mit einem schwachen Start. Nach einer halben Stunde zirkelt er einen Freistoss aus grosser Distanz direkt aufs Tor und erwischt Carnesecchi beinahe. Dann in der 47. Minute wie aus dem Nichts sein grosser Auftritt, als er den Ball aus dem Stand in den Winkel zaubert. Dass er auch dahin geht, wo es weh tut, zeigt er bei einem gefährlichen Freistoss von Tonali, den er mit grösstem Einsatz zur Ecke klärt. In der 70. Minute holt Imeri eigentlich einen Penalty heraus, trotz des klaren Foulspiels bleibt die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Nach 85 Minuten wird er durch Julian von Moos ersetzt.
Linker Mittelfeldspieler
Dan Ndoye
Kann sich zu Beginn nicht so sehr in Szene setzen wie gegen Norwegen. Die Italiener haben ihre Hausaufgaben gemacht und den schnellen Flügelspieler weitestgehend im Griff. Ab und an kann er seine Dynamik für gute Vorstösse nutzen, richtig gefährlich wird es aber kaum. Seine beste Aktion hat er, als er Males wunderbar bedient, dieser das 3:3 aber vergibt.
Angreifer
Mittelstürmer
Zeki Amdouni
Hat seine erste Aktion nach 23 Minuten, als er eine gute Möglichkeit auslässt, per Kopf auf 1:2 zu verkürzen. Wunderbar, wie er dann beim 2:3 Scalvini vernascht und den Ball in den Netzhimmel hämmert. Hat nach einer Stunde die Chance zum 3:3, als er durch Italiens Abwehr läuft, als wären es Slalomstangen. Dann fehlt ihm aber die Kraft, den Ball noch aufs Tor zu bringen. Kurz davor wird er im Strafraum regelwidrig gelegt. Pech, dass es auch hier keinen Elfmeter gibt.
Eingewechselte Spieler
Offensiver Mittelfeldspieler
Darian Males
Kommt in der Halbzeit für Blum. Und mit ihm beginnt die Schweizer Aufholjagd. Males macht viele Läufe in die Tiefe. Und genau einer dieser Läufe ist es, bei denen er plötzlich alleine vor Carnesecchi steht, den Ball aber neben das Tor setzt. Macht er den, wird er zum grossen Helden, so bleibt nur eine ungenügende Note.
Stürmer
Julian von Moos
Kommt in der 85. Spielminute für Imeri. Zu kurzer Einsatz für eine Bewertung.
Innenverteidiger
Nicolas Vouilloz
Kommt in der 85. Spielminute für Burch. Zu kurzer Einsatz für eine Bewertung.
Telegramm
Schweiz U21 – Italien U21 2:3 (0:3)
Cluj. – SR Al-Hakim (SWE). – Tore: 6. Pirola 0:1. 11. Gnonto 0:2. 45. Parisi 0:3. 47. Imeri 1:3. 52. Amdouni 2:3.
Schweiz: Saipi; Blum (46. Males), Stergiou, Burch (85. Vouilloz), Omeragic; Sohm, Imeri (85. Von Moos), Rieder, Jashari, Ndoye (92. Stojilkovic); Amdouni.
Bemerkungen: Verwarnungen: 25. Pellegri. 36. Sohm. 40. Blum.