Cristiano Ronaldo wird für seine «Stadionflucht» weder eine Busse noch einen andere Strafe von seinem Verein erhalten. Ex-Profi Antonio Cassano meint, dass der Portugiese dabei grosses Glück habe.
Im Kracher gegen die AC Milan wird Cristiano Ronaldo zum zweiten Mal hintereinander ausgewechselt. Der Portugiese von Juventus Turin goutierte dies überhaupt nicht und stampfte sichtlich verärgert direkt in den Kabinengang und verliess von dort das Stadion noch vor Ende der Partie. Es kam noch schlimmer für den 34-Jährigen: Der für ihn eingewechselte Argentinier Paulo Dybala erzielte prompt das 1:0 und führte Juventus in dem Prestigeduell in Turin zum Sieg.
Der fünffache Weltfussballer musste in den letzten zehn Jahren nur neun Mal vor Abpfiff vom Platz. Sein Arbeitgeber aber will ihm das Verhalten durchgehen lassen und spricht weder eine Busse noch eine andere Sanktion aus. Eine öffentliche Entschuldigung von CR7 blieb dabei aus. Auf Instagram schreibt er übersetzt nur knapp: «Schwierige Partie, wichtiger Sieg!»
Kritik von Capello – und ein Hinweis von Cassano
Im italienischen Fernsehen kritisierte der ehemalige Juventus-Trainer Fabio Capello den portugiesischen Superstar nach der Aktion scharf. «Es hat mir nicht gefallen, das war nicht schön. Er muss auch ein Champion sein, wenn er das Feld verlässt», so der 73-Jährige. «Die Wahrheit ist, dass Cristiano Ronaldo seit drei Jahren an keinem Gegenspieler mehr vorbeigedribbelt ist. Juve schien sehr auf ihn angewiesen. Aber jetzt gewinnen sie auch ohne Ronaldo. Bravo Sarri – er hatte den Mut, ihn auszuwechseln.»
Grund für die Formschwäche für den sonst so treffsicheren Stürmer soll eine (leichte) Verletzung sein, die noch nicht ausgeheilt ist. «Er ist noch nicht in Topform», meint Trainer Maurizio Sarri. «Man muss ihm danken, dass er sich zur Verfügung gestellt hat, obwohl er nicht in optimaler Form ist.» Im letzten Monat habe ihm sein Knie Probleme bereitet.
Ronaldo hatte gemäss Ex-Profi Antonio Cassano grosses Glück. So erzählte Cassano in einer italienischen TV-Sendung, einst habe er unverzüglich ins Stadion zurückkehren müssen, als er sich ebenfalls frühzeitig aus dem Staub machte. Grund dafür sei, dass man für das Verpassen von Doping-Tests eine zweijährige Sperre riskiere.