Weil Troy Deeney, der Captain des Premier-League-Klubs Watford, aus Angst vor dem Coronavirus nicht trainieren will, wird seine Familie im Internet beleidigt. Die Menschen würden Kommentare wie «Ich hoffe, dein Sohn bekommt Corona» abgeben, sagte der Profi dem US-Sender CNN.
Deeney hatte Mitte Mai verkündet, dass er aus Angst vor dem Coronavirus nicht mit seinen Teamkollegen trainieren wolle. Zuvor war das kontaktlose Training erlaubt worden. «Mein Sohn ist fünf Monate alt und hatte schon Atembeschwerden. Ich möchte nicht nach Hause kommen und ihn einer Gefahr aussetzen», erklärte der 31-jährige Watford-Stürmer.
Nun sind die Premier-League-Klubs noch einen Schritt weitergegangen und haben sich am Mittwoch einstimmig für die Rückkehr ins Mannschaftstraining entschieden. Demnach ist auch das wettkampforientierte Training ohne die Einhaltung von Sicherheitsabständen wieder erlaubt. Premier-League-Boss Richard Masters peilt einen Neustart der Liga ab dem 12. Juni an.
Zudem wurde Deeney von einigen Fans aufgefordert, doch wieder zur Arbeit zu gehen, was er offenbar auch bald tun wird. Der Routinier hat sich gemäss «Mirror» nach einem Gespräch mit einem hochrangigen Gesundheitsbeamten der britischen Regierung zu einer Rückkehr entschlossen.
Deeney blickte im CNN-Interview auch schon in die Zukunft. Er glaubt nicht, dass die Saison für ihre sportlichen Höhepunkte in Erinnerung bleiben wird. «Egal, wie es weitergeht, selbst wenn wir alle Spiele spielen – es wird immer die Saison sein, die vom Coronavirus behindert wurde. Es wird nicht die Saison sein, in der Liverpool Meister wurde, weil sie das beste Team waren.»
Leader Liverpool dominierte die Meisterschaft vor der Zwangspause klar und braucht in den restlichen neun Partien nur noch zwei Siege für die erste Meisterschaft seit 30 Jahren.