Die am Dienstag unter Quarantäne gestellte ukrainische Mannschaft ist am Mittwoch in die Heimat zurückgekehrt. In Kiew wurden alle Mitglieder der Delegation negativ auf das Coronavirus getestet.
Nachdem es in der ukrainischen Nationalmannschaft wiederholt positive Corona-Tests gab, beorderte der Luzerner Kantonsarzt am Dienstag die gesamte Delegation in Quarantäne. Das letzte Nations-League-Gruppenspiel gegen die Schweiz wurde deshalb abgesagt, obwohl die Ukrainer die Vorgaben der UEFA eigentlich erfüllten und 13 gesunde Spieler zur Verfügung hatten.
Der Entscheid des Kantonsarztes fundierte auf der Tatsache, dass sich in den Tagen zuvor neun Mitglieder der Delegation mit dem Virus angesteckt hatten. Wie die Partie gewertet wird, in der um den Abstieg aus Liga A hätte gespielt werden sollen, entscheidet nun die UEFA. Während die Schweizer Nati von einem Forfait-Sieg und einem Verbleib in der höchsten Spielklasse der Nations League ausgeht, hoffen die Ukrainer auf eine Neuansetzung der Partie.
«Jetzt haben wir etwas, mit dem wir die Schweiz schlagen können!»
Diese Hoffnungen erhielten heute neuen Schwung. Nach der Rückkehr in die Heimat sollen sich sämtliche Spieler und Staff-Mitglieder der ukrainischen Nationalmannschaft einer erneuten Überprüfung unterzogen haben. Laut der ukrainischen Zeitung «Segodnya» fielen diese Tests am Donnerstag negativ aus. Dazu gehören auch jene von Marlon Moraes und Serhiy Kryvtsov, die in Luzern noch ein positives Resultat erhalten hatten.
«Alle Tests der ukrainischen Nationalmannschaft auf das Coronavirus sind negativ. Diese Tatsache wird als Beweis dafür angeführt werden, dass das Spiel in Luzern hätte ausgetragen werden können und sollen», schreibt die verärgerte Zeitung und merkt an: «Das Testverfahren unserer Nationalmannschaftsspieler wurde von Spezialisten eines von der UEFA zertifizierten Labors in der Ukraine durchgeführt. Jetzt haben wir etwas, mit dem wir die Schweiz schlagen können!»
Inwiefern die UEFA die neusten Entwicklungen in ihren Entscheid einfliessen lässt, ist derzeit nicht bekannt. Neben dem Forfait-Sieg für die Schweiz oder einer Neuansetzung der Finalissima gäbe es auch noch die Möglichkeit, den Sieger der abgesagten Partie per Los zu bestimmen.