Box-Legende Mike Tyson verkauft jetzt Gras – und ist selbst sein bester Kunde

SB10

15.8.2019

Seit über einem Jahr baut Mike Tyson in Kalifornien Cannabis auf einer Ranch an. Die Box-Legende und seine Entourage sind dabei offenbar selbst der grösste Verbraucher ihrer Produkte.

Am Montag teilte der ehemalige Schwergewichts-Champion in einer Episode seines Podcasts mit dem treffenden Namen «Hotboxin' with Mike Tyson» der Öffentlichkeit mit, wie viel er für Cannabis ausgibt. «Was rauchen wir in einen Monat?» fragte Tyson seinen Co-Moderator Eben Britton, einen ehemaligen NFL-Spieler. «Sind es 40'000 Dollar im Monat?» 
Britton bestätigt: «Wir rauchen 10 Tonnen Gras monatlich auf der Ranch.» Tyson meint feierlich: «Und wir kriegen es umsonst.»

Der Verkauf von Marihuana ist in Kalifornien seit Januar 2018 auch ohne medizinisch begründeten Bedarf legal. Mike Tyson sah in der Liberalisierung eine Geschäftsidee und baute sich in der Nähe des Death-Valley-Nationalparks nördlich von Los Angeles eine gut 16 Hektar grosse Plantage. Und testet auf der «Tyson Ranch» sein Produkt offenbar fleissig selbst.

Die Angebotspalette ist breit.
Die Angebotspalette ist breit.
Bild: Tyson Ranch

«Ist das nicht verrückt?» fragte Tyson belustigt in die feucht-fröhliche Runde. Rapper Jim Jones nickte anerkennend: «Das ist eine Menge Gras». Tysons neueste Karriere könnte seine lukrativste sein. Auf der «Tyson Ranch» werden neben neun Sorten verschiedener Cannabisblüten bald auch Lebensmittel verkauft. Neben den Produktionsanlagen verfügt das Luxusresort auch über ein Amphitheater und einen Campingplatz fürs «Glamping». Auch ein Golfplatz ist in Planung, wo man selbstverständlich auch einen Joint auf dem Green rauchen darf.



Mit Drogen kennt sich Mike Tyson gut aus. Wie der «Spiegel» auflistet, gab er Ende 2013 zu, bei einigen grossen Kämpfen voll unter Drogen gestanden zu haben. Um dies zu verschleiern, habe er bei Dopingtests sogar einen künstlichen, mit fremdem Urin gefüllten Penis benutzt.

In seiner Autobiographie «Unbestreitbare Wahrheit» berichtet Tyson, schon als Kleinkind Alkohol getrunken und mit elf Jahren erstmals Kokain konsumiert zu haben. Marihuana habe er immer reichlich geraucht, später sei er «eine komplett zugedröhnte Koksnase» gewesen. Auch seinen Angriff auf Lennox Lewis bei einer legendären Pressekonferenz in New York, die im Januar 2002 in eine Massenschlägerei ausartete, führte er auf seinen Kokainkonsum zurück. Tyson liess sich später in eine Reha-Klinik einweisen.

Mike Tyson in seiner Plantage.
Mike Tyson in seiner Plantage.
Bild: Twitter

Nun scheint er mit der bewusstseinserweiternden Droge Cannabis seine zweite Lebenshälfte zu geniessen. «Ich mag den Typen, der ich bin, wenn ich rauche. Ohne Gras mag ich mich selbst manchmal nicht. Es macht mich besser und beruhigt mich», sagte Tyson schon vor ein paar Monaten in einem Podcast. Vielleicht holt Tyson jetzt auch wieder raus, was er in seiner Karriere verprasst hat – 500 Millionen Dollar hat er nach eigenen Aussagen insgesamt verbraucht.

Nicht «Iron», sondern THC konsumiert Mike Tyson.
Nicht «Iron», sondern THC konsumiert Mike Tyson.
Bild: Twitter
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