Im öffentlich ausgetragenen Streit wollen offenbar weder Thibaut Courtois noch Domenico Tedesco nachgeben. Jetzt zieht Belgiens Nummer 1 die Konsequenz. Er spielt erst wieder für Belgien, wenn der Trainer weg ist.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Thibaut Courtois gibt seinen (vorläufigen) Rücktritt aus der belgischen Nationalmannschaft bekannt.
- Der Grund: Domenico Tedesco. Der deutsche Coach und der Star-Goalie von Real Madrid haben sich zerstritten.
- Auslöser des Streits war ein Entscheid Tedescos, Romelu Lukaku die Captainbinde für den verletzten Kevin de Bruyne zu geben – und nicht Courtois.
Der Konflikt zwischen Belgiens langjährigem Nationalkeeper Thibaut Courtois und Nationaltrainer Domenico Tedesco hat seinen negativen Höhepunkt erreicht. Der 32-Jährige verkündet den Rücktritt aus der Nationalmannschaft – der Grund sei Tedesco.
«Leider habe ich nach den Ereignissen mit dem Trainer und nach reiflicher Überlegung beschlossen, nicht in die belgische Nationalmannschaft unter seiner Leitung zurückzukehren. In dieser Angelegenheit übernehme ich meinen Teil der Verantwortung», verkündet der Keeper von Real Madrid in den sozialen Medien.
Auslöser der Situation war im Juni 2023, als Tedesco im Länderspiel gegen Österreich (1:1) statt Courtois, der davor für sein 100. Länderspiel geehrt worden war, Stürmer Romelu Lukaku die Captainbinde für den verletzten Kevin de Bruyne gab.
Kein Vertrauen mehr da
Der Schlussmann reiste nach dem Spiel ab, obwohl noch eine Partie gegen Estland anstand. Nach anschliessenden gegenseitigen Anschuldigungen, in denen Courtois seinen Coach quasi der Lüge bezichtigte, artete der Streit aus. Letztlich wurde der Real-Goalie auch nicht für die EM aufgeboten, obwohl er nach langer Verletzung wieder rechtzeitig fit war.
«Wenn ich in die Zukunft blicke, würde mein mangelndes Vertrauen in ihn nicht dazu beitragen, die notwendige Atmosphäre der Herzlichkeit zu erhalten», erklärt der 102-malige Nationalkeeper weiter. Der Verband habe seinen Standpunkt und die Gründe, «die mich zu dieser schmerzhaften, aber schlüssigen Entscheidung geführt haben», akzeptiert.
Er bedauere, möglicherweise einige Fans enttäuscht zu haben, «aber ich bin überzeugt, dass dies die beste Lösung für Belgien ist, da sie eine Debatte beendet und es der Mannschaft ermöglicht, sich auf die Verfolgung ihrer Ziele zu konzentrieren», so Courtois.
Der belgische Fussballverband RBFA schreibt auf X: «Der RBFA bedauert, aber akzeptiert die Entscheidung von Thibaut Courtois, nicht mehr für die Red Devils unter der aktuellen sportlichen Leitung zu spielen. Nach der Europameisterschaft haben wir Courtois zu seinen Zukunftsplänen befragt. Diese sind nun klar und wir respektieren seine Entscheidung.»
