Darian Males spricht im Interview mit blue Sport über die bittere Niederlage an der U21-EM gegen Italien, den fehlenden VAR und das alles entscheidende Gruppenspiel gegen die starken Franzosen.
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- Die Schweizer U21-Nati muss sich Italien an der EM geschlagen geben, bekundet dabei aber Pech mit Schiedsrichter-Entscheiden.
- Im Interview mit blue Sport sagt Darian Males, was er vom fehlenden Video-Schiedsrichter während der Gruppenphase hält.
- Males ist überzeugt, dass sich die Nati auch vor Frankreich nicht verstecken muss und peilt im letzten Gruppenspiel einen Sieg an.
Darian Males schmort im zweiten EM-Gruppenspiel der Schweizer U21-Nationalmannschaft am Sonntag gegen Italien 45 Minuten auf der Ersatzbank. Von da muss der 22-Jährige mitansehen, wie seine Teamkollegen noch vor dem Seitenwechsel mit 0:3 in Rückstand geraten und schon vor dem Seitenwechsel mit dem Rücken zur Wand stehen.
Prompt reagiert Trainer Patrick Rahmen in der Halbzeit. Males kommt ins Spiel und soll mithelfen, die Wende herbeizuführen. Taktische Anweisungen erhält er vom Coach aber keine mehr. «Du hast nichts mehr zu verlieren, musst mit breiter Brust die Schweiz vertreten und darfst dich nicht unterkriegen oder abschlachten lassen», sagt Males im Interview von blue Sport auf seine Einwechslung angesprochen.
Die beeindruckende Reaktion
Das gelingt Males und seinen Teamkollegen hervorragend. Mit zwei schnellen Toren bis zur 52 Minute kehrt der Glaube an den Sieg zurück. «Für mich waren die ersten 30 Sekunden ausschlaggebend. Was ich da fühlte, habe ich von draussen nicht gesehen», macht der Leihspieler von Inter Mailand klar und fügt an: «Ich habe genau gesehen, dass die Italiener sehr überrascht waren. Sie hatten keine Antwort auf das 2:3 und wussten nicht, wie mit dieser Situation umgehen.»
Leider kann die Schweiz daraus nicht Profit schlagen. Zum einen lässt ausgerechnet Males eine grosse Chance auf den Ausgleich liegen. Andererseits bekundet die Schweiz gleich in zwei strittigen Situationen Pech, dass der Unparteiische nicht auf Penalty entscheidet. «Die erste Szene mit Zeki habe ich auf dem Platz nicht gesehen. Bei Kastriot wusste ich: Hätte es einen VAR, wäre es zu 100 Prozent Penalty», so Males.
Ein Final gegen Frankreich
Er sei überrascht, dass bei einer Europameisterschaft nicht von Anfang an Videohilfe zur Verfügung stehe. «Seit gestern finde ich es schade», scherzt Males, fügt mit ernster Miene aber an: «Ich glaube, heutzutage ist es für den Schiri sehr schwierig ohne den VAR. Er hat sich auch langsam an dieses Zeugs gewöhnt. Wir Spieler sowieso auch. Es gab ein paar Fehler, die mit dem VAR nicht passiert wären.»
Males und Co. wollen den Blick aber schnellstmöglich nach vorne richten. «Klar analysieren wir die erste Halbzeit, wir sind die ersten, die nicht zufrieden sind. Aber wir wissen, dass wir alles in unseren Händen haben.» Schlägt die Schweiz im abschliessenden Gruppenspiel Frankreich, ist die Viertelfinal-Qualifikation perfekt.
«Das ist das Einzige, was zählt. Da braucht es keine Negativität. Positiv sein, positiv bleiben und positiv denken», sagt Males und geht mit gutem Beispiel voran: «Wir müssen uns nicht verstecken – gegen Italien, aber auch gegen Frankreich. Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen.»